Habt ihr euch schon mal umgemeinden lassen?

In unserer Kirchengemeinde sind auch Mitglieder, die eigentlich bedingt durch ihren Wohnort einer anderen Gemeinde angehören würden. Sie haben sich aber umgemeinden lassen, weil sie vorher zu unserer Gemeinde gehörten und da auch weiter zu gehören wollen. So haben sie einen Antrag gestellt und sich umgemeinden gelassen. Das war wohl problemlos möglich und da sie nicht so weit weg wohnen, fahren sie eben mit dem Auto in den Gottesdienst und sind dort auch häufig anzutreffen. Ich denke, dass das nur dann wirklich sinnvoll ist, wenn man nicht allzu weit weg wohnt.

Aber spannend finde ich es auf jeden Fall, dass das zumindest in der evangelischen Kirche möglich ist, sich einer anderen Gemeinde zuordnen zu lassen, wenn man nicht zu der Gemeinde gehören möchte, in der man an dem entsprechenden Wohnort dann automatisch wäre. Habt ihr es gewusst, dass das möglich ist, sich umgemeinden zu lassen? Habt ihr davon schon mal Gebrauch gemacht oder würdet ihr es gerne tun, weil ihr euch einer anderen Gemeinde mehr verbunden fühlt als eurer?

Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich unsinnig, dass man sich seine Gemeinde nicht selbst frei wählen "darf", sondern automatisch bedingt durch den Wohnort zugeteilt wird. Ich finde diese Praxis mehr als befremdlich und wenn ich das Bedürfnis habe, eine Kirche zu besuchen, dann besuche ich eine Kirche, die mir gefällt, auch wenn die weiter weg ist und mein Wohnort nicht im Einzugsgebiet liegt. Ich finde es auch ziemlich unsinnig, dass man quasi Anträge stellen muss, dass man überhaupt die Gemeinde wechseln darf. Sind wir hier bei der Stasi oder was?

Das es so etwas gibt weiß ich und wusste ich schon seit längerem. Gebrauch davon habe ich noch nicht gemacht, denn ich bin ein Mensch dem so etwas wie die Gemeinde, Kirche und sonstige Sachen komplett egal sind. Ich kann mich an vielen Orten Zuhause fühlen und nur weil ich nun theoretisch zu Gemeinde X gehöre und auch nur Kirche X besuchen sollte, hindert mich doch niemand daran Kirche Y zu besuchen auch wenn ich nicht in dessen Einzugsgebiet gehöre?

Von daher habe ich noch nie die Notwendigkeit gesehen die entsprechenden Anträge zu stellen. Aber im Bezug auf den vorherigen Kommentar mit der Stasi finde ich schon reichlich weit hergeholt. Es ist in Deutschland halt so üblich, dass alles auf Papier festgehalten wird und auch in eine entsprechende Gruppe gewiesen wird. Dazu ist es natürlich einfacher das an Grenzen und Orten festzumachen anstatt jeden einzelnen Bürger zu befragen was er denn gerne hätte.

Die, die sich daran stören haben die Möglichkeit mit einem Antrag von der einen Gruppe in die andere geschoben zu werden. So wirklich ein Problem sehe ich dabei nicht und auch nicht, was das mit der Stasi zu tun haben sollte.