Wie Kinder auf den Kindergarten vorbereiten?
Wenn Kinder den ersten Tag in den Kindergarten gehen, so ist das ja bestimmt schon etwas Besonderes. Aber meistens weiß man ja im Vorfeld gar nicht wie das Kind darauf reagiert. Vielleicht weint es ja bitterlich oder das Kind fühlt sich in der neuen Umgebung einfach nur unwohl. Welche Möglichkeiten gibt es denn um sein Kind für diesen neuen Lebensabschnitt optimal vorzubereiten? Habt ihr da schon einschlägige Erfahrungen machen können oder was würdet ihr tun?
Erfahrungen habe ich mit meinem Kind noch keine, aber ich habe es bei meinem Neffen gesehen. Dieser sollte zu einer Tagesmutter, wobei diese sich natürlich vorher bei ihm vorgestellt hat und es dadurch sicherlich auch ein bisschen leichter war. Meine Schwägerin und mein Bruder haben dem Kleinen damals ein Buch gekauft, in dem alles erklärt war und wo es dann eine schöne Geschichte gab.
Dazu haben sie ihm eben alle Fragen beantwortet, die er so zu dem Thema hatte und als er angekommen war, war das alles kein großes Thema mehr. Die Frau nennt er heute noch Tante und schon am ersten Tag fand er das mit den ganzen Kindern dort super. Zudem hatte die Tante ja auch schöne Spielsachen und so war das schnell kein Thema mehr.
Ich würde da auch keine große Sache darum machen. Ich würde versuchen meinem Kind zu erklären, warum das wichtig ist und wie viel Spaß das sicherlich macht und dass das natürlich eine Umstellung ist, aber ein schöner Schritt um ein großer Junge zu werden. Das kann man ja alles gut erklären und mit dem passenden Buch läuft es vielleicht leichter. Die Umstellung ist aber sicherlich immer hart, auch für die Eltern.
Wie willst du dein Kind auf etwas neues vorbereiten das es so noch gar nicht kennt? Das geht gar nicht und von daher findet auch eine Phase der Eingewöhnung statt. Kein Kind wird direkt von morgens bis Abends in der Krippe oder bei einer Tagesmutter abgeladen und muss damit zurecht kommen.
Anfangen tut das in der Regel mit einem Gespräch, dann kann man sich die Einrichtung anschauen und dort alles erklären lassen. Mit der Tagesmutter verhält es sich ähnlich, wenn dann der Papierkram geregelt ist und man sich sympathisch ist dann kann mit der Eingewöhnung begonnen werden. Dafür wird meistens ein Zeitraum von 4-6 Wochen veranschlagt.
Begonnen wird damit, dass das Kind mitsamt einem Elternteil zu Besuch kommt. Ist das Kind dort ruhig, dann verlässt der Elternteil für ein paar Minuten das Zimmer und wartet im Nebenraum. Das wird über die Wochen immer weiter ausgeweitet auf einen längeren Zeitraum und wenn das Kind weint wird auch nicht direkt abgebrochen. Dann wird versucht das die Erzieher das Kind beruhigen können und nur wenn es gar nicht klappt, dann wird das ganze abgebrochen für diesen Tag und einen weiteren an diesem Punkt wieder angesetzt.
Für ältere Kinder kann man es vielleicht vorbereiten wenn diese direkt in einen Kindergarten gehen ab 3 Jahren. Denn dort verstehen die Kinder schon ein wenig mehr und man kann es ihnen als Abenteuer und sonstiges verkaufen welches sie nun haben, dass sie sich auch im Vorfeld darauf freuen.
Natürlich findet dort ebenfalls eine Eingewöhnung statt wie auch bei jüngeren Kindern, jedoch verstehen die Kinder dann schon eher das die Eltern arbeiten gehen müssen und sie nicht abgeschoben werden und dauerhaft bei der neuen Tagesmutter oder in der Krippe verbleiben müssen. Denn das Gefühl bekommen die kleinsten meistens mit bzw. haben Angst davor und fangen entsprechend an zu schreien und lassen sich dann nur noch von den Eltern beruhigen.
Also wir handhaben es so, dass die Kinder schon vor Beginn des Kindergartens, also ca. vier Monate zuvor, zu einem Schnuppertermin zu uns kommen. Wir achten auch darauf, dass sie in der Gruppe mit den Pädagoginnen schnuppern können, die dann ab Herbst für sie da sind.
Die Eltern dürfen mit den Kindern mitkommen und auch, wenn es noch Annäherungsschwierigkeiten oder Trennungsschmerz gibt, dabei bleiben. Oft haben wir aber die Erfahrung gemacht, dass sich die Kinder leichter von den Eltern lösen, als sich die Eltern von den Kindern lösen.
Die Kinder merken dann natürlich die Unsicherheit der Eltern und beginnen zu weinen, obwohl sie sich eigentlich wohl fühlen würden. Aber es geht ihnen nach, dass die Eltern so klammern. Ebenfalls haben wir es schon oft erlebt, dass sich die Kinder am ersten und zweiten Schnuppertag sehr gut lösen können, aber wenn sie dann länger zu uns kommen, auf einmal Probleme auftreten.
Am Schlimmsten ist es, wenn die Eltern vor der Türe warten, sodass die Kinder die Eltern sehen. Am einfachsten ist es eine Zeit auszumachen, nach denen die Eltern das Kind verlässlich wieder abholen. Das Kind muss das Gefühl haben, dass die Eltern es nicht im Kindergarten vergessen und sich an die vereinbarte Zeit halten.
Es ist auch für manche Kinder unverständlich, wenn eine andere Bezugsperson das Kind abholen kommt, als man zuvor mit dem Kind vereinbart hat. Wichtig sind also folgende Punkte: Loslassen können, sich verabschieden und dem Kind versprechen, dass man es wieder holen kommt.
Es gibt Kinder, die brauchen etwas länger als andere Kinder, um sich einzugewöhnen. Natürlich gibt es auch Kinder, die zwar vom Alter her in den Kindergarten gehen können, aber noch nicht reif für den Kindergarten sind. Da empfiehlt es sich, wenn es sich die Mutter oder der Vater leisten kann, das Kind einfach noch ein Jahr zu Hause zu lassen.
Wir hatten auch ein Kind, welches in die Dreijährigengruppe kommen sollte. Er hat aber über zwei Monate lang jeden Tag wirklich geweint und sehr unter der Trennung von der Mutter gelitten. Ein Jahr später kam er normal in den Kindergarten und es funktionierte einwandfrei. Er hat einfach noch ein Jahr länger zu Hause gebraucht, um die Kindergartenreife zu erlangen.
Schlimm und als Vertrauensbruch wird es von den Kindern empfunden, wenn sich die Bezugsperson, also Mama, Papa oder Oma einfach davon schleicht. Es ist wichtig, dass die Eltern oder Bezugspersonen sich von dem Kind verabschieden und nicht einfach gehen, wenn das Kind gerade nicht her sieht. Natürlich ist es schwierig, ein weinendes Kind jemandem zu überlassen, den man noch nicht so lange kennt. Allerdings gibt man sein Kind ja in die Hände von geschultem Personal.
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