Als Arzt Patienten für 1 Jahr fest an sich binden möglich?

vom 14.08.2016, 18:41 Uhr

Vor einigen Tagen war bei uns ein Kunde in der Apotheke, der Probleme mit seinem Arzt hatte. Er hatte das Rezept nicht korrekt ausgestellt und weigerte sich auch, dies zu tun. Das war nicht der erste Vorfall und der Patient meinte nun, dass er ja gerne die Praxis wechseln würde, dass er sich aber mit einer Unterschrift bei dem Arzt verpflichtet hätte, dies ein Jahr lang nicht zu tun. So etwas hatte ich vorher noch nicht gehört und ich habe dem Kunden gesagt, dass ich das nicht kenne und dass so etwas rechtlich auch nicht haltbar sein dürfte.

Habt ihr so etwas schon mal mitbekommen, dass ein Arzt es sich hat unterschreiben lassen, dass seine Patienten auch noch ein Jahr lang seine Patienten bleiben müssen und sich keinen anderen Hausarzt suchen dürfen? Würdet ihr das unterschreiben? Ich denke, dass ich das nicht unterschreiben würde. Lieber würde ich dann auf dem Absatz gehen. Könnt ihr euch vorstellen, dass das erlaubt ist, oder ist die Unterschrift vielleicht einfach gar nicht bindend?

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ja, das gibt es bei verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen. Man entscheidet sich dann für das sogenannte Hausarztmodell und bindet sich für ein Jahr, legt einen Hausarzt fest und sucht den immer zuerst auf. Allerdings sollte man mit seiner Kasse reden, wenn das nicht klappt. Ich habe ohne Probleme nach drei Monaten den Arzt gewechselt und das Programm verlassen.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Bei bestimmen Modellen ist das wirklich der Fall, dass man sich ein Jahr an einen Arzt als Hausarzt bindet. Aber wirklich verpflichten kann einen dazu niemand, denn wenn man dem Arzt nicht mehr vertraut und auch das Misstrauen ausspricht, dann kann man auch einen anderen aufsuchen. Das sollte man dann aber ebenfalls der Krankenkasse so vortragen, denn ansonsten könnten diese Probleme mit den Abrechnungen machen da die Unterschrift mit der Bindung noch vorliegt.

Ich habe mich an den Kinderarzt nun ein Jahr gebunden, denn mit dieser Unterschrift die ich geleistet habe für meinen Sohn übernimmt die Krankenkasse weitere Untersuchungen bei diesem, die ich ansonsten selbst bezahlen müsste. Da ich auch soweit zufrieden bin und es sich im groben und ganzen nur um drei Untersuchungen handelt, kann ich damit leben. Dauerkunde sind wir dort ohnehin nicht und somit ist das für mich schon ein deutlicher Gewinn, da die Untersuchungen ansonsten ein paar hundert Euro aus meiner Tasche kosten würden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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