Patienten im Krankenhausbett nach OP fotografieren?
As Mann wurde operiert und sie hat sie hat den ganzen Tag bei ihm im Krankenhaus verbracht und darauf gewartet, dass er zur Op abgeholt wird und eben auch wieder zurück aufs Zimmer kam. Sie hat dann die ganze Zeit die Familienangehörigen über Whats app auf dem Laufenden gehalten.
Als ihr Mann dann wieder auf dem Zimmer war, wollte die restliche Familie darüber informieren und hat ein Foto von ihm gemacht. Auf dem Foto ist dann As Mann zu sehen, der noch in Narkose ist und im Bett liegt. Das Bild nicht gerade Vorteilhaft und ich kann mir wirklich schönerer Situationen vorstellen. A macht hat es aber auch in der Vergangenheit schon so gemacht, dass sie Bilder von dem Familienmitglied an die anderen geschickt hat, wenn es gerade operiert worden war und noch in Narkose lag oder gerade so wach war.
Ich muss sagen, dass ich persönlich solche Bilder nicht bräuchte. Mir würde einfach reichen, dass jemand schreibt, dass der Patient auf dem Zimmer ist und alles gut ging. A macht dann immer zusätzlich zu dem Infotext noch ein Foto, dass sie mitschickt. Mich würde es sehr stören, wenn mich jemand fotografiert, wenn ich noch in Narkose liege oder eben gerade so aufgewacht bin. Ich würde das auch ganz klar nicht wollen. Würdet ihr einen Patienten fotografieren, wenn er gerade von einer Operation wieder auf das Zimmer gekommen ist? Und das Foto dann an Familienmitglieder schicken?
Also ich wäre damit auch nicht einverstanden. Ich halte da überhaupt nichts von, wenn jemand wehrlos ist und dann Fotos von dieser Person nicht nur gemacht, sondern auch verbreitet werden. Für mich ist das ein Eingriff in die Privatsphäre und wenn mein Partner so etwas getan hätte, dann hätte der definitiv eine Ansage von mir bekommen und ich hätte ihn aufgefordert, so etwas grundsätzlich zu unterlassen.
Ich habe das Gefühl als würde A immer im Mittelpunkt stehen wollen. Ich meine, sie hält die ganze Familie auf den Laufenden, über jeden Schritt der passiert, auch wenn die Operation noch gar nicht gemacht worden ist und noch gar keine Ergebnisse da sind. Also ich hätte das eher so gemacht, dass ich vorher eben gesagt hätte, OP-Termin ist um Uhrzeit X und dass ich mich eben melde, wenn es neues gibt. Ich muss nicht dokumentieren, welche Farbe die Haube des Arztes gehabt hat und ob seine Socken zu den Schuhen gepasst haben.
Wenn eine Person noch in der Narkose ist, weiß man doch gar nicht, ob die Operation gut überstanden worden ist. Ich denke, ich hätte nur kurz geschrieben, dass die OP vorbei ist, aber mehr auch nicht. Ich finde es besser, wenn man wartet bis der Patient aufwacht und man eben genauer sagen kann ob es Komplikationen gegeben hat und ob alles gut verlaufen ist. Manchmal werden ja auch erst nach der Operation Komplikationen festgestellt und man muss notoperieren. Daher bringt es nichts, sich zu früh zu freuen.
Mir kommt es so vor, als würde in As Leben nichts wirklich interessantes passieren, sodass sie alles so fein säuberlich dokumentiert was da passiert und andere damit verrückt macht. Oder will sie dadurch nur die Aufmerksamkeit von anderen Menschen erregen, die sie meiden, weil sie so schwierig ist im Umgang? Reine Spekulationen, ich kenne A ja nicht, aber so wirkt es eben auf mich.
Ich würde schon mal nicht wollen, dass jemand mir die ganze Zeit auf der Pelle hängt und in einem Livestream von meinem Krankenbett berichtet. Den Stress könnte ich echt nicht brauchen und ein Bild von mir, wie ich verpennt aus der Narkose aufwache brauche ich erst recht nicht.
Ich wurde bei meiner letzten Operation ins Krankenhaus gebracht, wir haben uns verabschiedet und als ich wieder wach war habe ich angerufen. Und mein Partner ist dann erst am nächsten Tag vorbei gekommen als ich wieder soweit fit war und auch Lust auf Besuch hatte. Ein Bild von mir gibt es nur vor der Operation und auch nur, weil das Hemdchen so bescheuert aussah und wir das amüsant fanden.
Meiner Meinung nach handelt es sich hier um einen weiteren Auswuchs des Wahns, das ganze Leben online zu dokumentieren, zu teilen, oder zu "liken". Manche Leute erstellen allmorgendlich Fotoserien des Inhalts "Müslischüssel leer, Müslischüssel mit Müsli, Müslischüssel mit Müsli und Milch, Selfie nach Verzehr des Müslis", andere dokumentieren eben Oma Erna nach der Hüft-OP.
Ich empfinde dies ebenfalls als rücksichts- und geschmacklos, weil man ja im Leben kaum jemals weniger in der Lage ist, sich zu wehren, als wenn man gerade in Narkose liegt. Mir würde auch ein kurzes Update der Lage genügen, auch ohne dass ich einen fotografischen Beweis erhalte, dass Onkel Herbert eine Stunde nach der OP am offenen Herzen nicht gerade glänzend aussieht. Der zusätzliche Informationsgewinn hält sich in jedem Fall in Grenzen, und mir wäre es generell lieber, wenn man die Privatsphäre eines Dritten so gut wie möglich wahrt.
Wäre für mich das Letzte, wenn mein Partner das machen würde. Da würde ich den aber hochkant aus dem Zimmer werfen. Ich denke auch, dass da in der Beziehung was im Argen liegt. Wobei ich auch das Krankenhaus komisch finde. Wenn ich operiert werde, darf ich erst Besuch empfangen, wenn ich wieder voll wach bin und vom Aufwachraum auf die normale Station verlegt werde. Im Aufwachbereich ist kein Besuch gestattet.
Nein würde ich nicht machen und es würde auch jede Person rechtlich belangt werden die daran überhaupt denkt und es auch durchsetzt. Was soll das denn auch, es muss nicht alles fotografiert, kommentiert und auch geteilt werden. Offenbar hat diese Dame solch ein Geltungsbedürfnis vor der restlichen Verwandtschaft, dass sie das eigentliche wesentliche komplett vergisst. Nämlich das der Mann eine Operation hatte und entsprechend seine Ruhe braucht und nicht eine wilde Furie, die alles knipst und an die Welt verteilt.
Zum anderen verstößt ein solches Verhalten auch gegen jede Form von Sitte und Anstand. Ebenfalls gibt es eine rechtliche Handhabe für den betroffenen Patienten, denn dieser kann natürlich verlangen das das Foto gelöscht wird und die Dame bräuchte auch erst sein Einverständnis. Einfach einen halb bewusstlosen Menschen knipsen der dazu nicht in der Lage ist das zu geben und dann noch zu verteilen stellt bereits einen Straftatbestand dar.
Von daher würde ich die Dame, egal ob sie zur Familie gehört oder auch nicht, rechtlich belangen. Gerade wenn das schon öfters vorgekommen ist und sie in dieser Hinsicht komplett unfähig ist das zu begreifen das es so nicht geht. Irgendwo hört es doch einfach auf und ich kann auch nicht die Leute verstehen die sich das kommentarlos anschauen und nicht einmal eingreifen und der Dame mitteilen, dass das zu weit geht was sie dort treibt. Keiner hat in diesem Umfeld wohl genug Anstand oder Mut seinen Mund aufzumachen, trauriges Szenario vor allem für das Opfer der Fotografie.
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