Chef informiert sich vor Einstellung auf Facebookprofil

vom 06.08.2016, 09:00 Uhr

A hat sich in einer Firma beworben und war dort Probe arbeiten. Mit der Leistung war der Chef sehr zufrieden und hat dem Bewerber A Hoffnung auf eine Einstellung gemacht.

Wie viele andere Personen auch, hat A ein Facebook-Profil und ist dort mit vielen Leuten befreundet. Auch mit einem Bekannten, der in der Firma während der Probezeit gehen durfte. Nachdem der Chef gesehen hat, dass A mit seinem Ex-Arbeitnehmer befreundet ist, verwehrt er A plötzlich die Einstellung. Könnt ihr so etwas nachvollziehen?

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Nein, kann ich nicht, aber das kann er ja selber entscheiden, wen er für sich arbeiten lassen möchte. Vielleicht war der Freund so schlecht beim Arbeiten dass man einfach Angst hat sich ähnliche Leute in die Firma zu holen und Freunde sind einem meistens schon sehr ähnlich. Ich empfinde es aber für einen Arbeitgeber als sehr nützlich mal kurz bei Facebook zu schauen. Dort kann man schon einiges über eine Person erfahren und lernt sie noch mal von einer ganz anderen Seite kennen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Man kann ja meistens, wenn man auf Facebook mit jemandem nicht verknüpft ist, nur das Profilfoto und die als öffentlich gekennzeichneten Beiträge sehen. So haben die meisten ihr Profil eingerichtet. Bei vielen sieht man noch nicht einmal, mit wem derjenige befreundet ist. Ok, bei manchen sieht man das, aber Einträge auf der Pinnwand sind meistens nur für Freunde sichtbar.

Das bedeutet, der Chef hat nur die Information erhalten, dass die sich auf Facebook kennen und mehr nicht. Er wird ja nicht die Pinnwand durchstöbert haben, außer jemand hatte es wirklich so eingestellt, dass jeder alles auf der Pinnwand lesen kann.

Kann ja sein, dass der Mitarbeiter, der damals in der Probezeit gehen musste, sich wirklich sehr unbeliebt gemacht hat. Man weiß es ja nicht genau, was da gelaufen ist. Vielleicht war da wirklich sehr viel Negatives passiert und die haben sich sehr zerstritten, dann will man ja mit den Freunden der Person auch nichts zu tun haben. Das gänge mir auch so. Ich wöllte auch niemanden in meiner Arbeit haben, mit dessen Freunde ich extrem negative Erfahrungen gemacht hätte.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke, dass man in der heutigen Zeit einfach damit rechnen muss, dass sich der zukünftige oder auch aktuelle Chef auf dem Facebook-Profil informiert. Es hat ja schon einige Vorfälle gegeben, wo dem Arbeitnehmer eine Kündigung ins Haus flatterte, weil er den Chef auf der Seite öffentlich beleidigt hat, dort öffentlich gemacht hat, dass er gar nicht krank ist, sondern nur blau macht und dergleichen mehr.

Ich habe auch schon gehört, dass einige Arbeitgeber nicht sehr angetan waren von öffentlich zelebrierten Alkoholpartys, wo man die Arbeitnehmer beim Erbrechen sah. Aber in diesen Fällen kann ich es eben noch verstehen, wenn der Arbeitgeber darauf irgendwie reagiert.

In dem Fall, wo es einfach nur um eine Facebook-Freundschaft geht, kann ich es dagegen nicht wirklich nachvollziehen. Ich sehe solche Freundschaften nicht unbedingt als echt an. Das sind für mich nur irgendwelche Zahlen und Daten, die nichts mit dem echten Leben zu tun haben. Nur weil ich mit jemandem auf Facebook befreundet bin, heißt das noch nicht, dass ich ihn überhaupt kenne und seine Ansichten teile. Solange dort also nichts Tiefgreifenderes vorgefallen ist, kann ich es nicht nachvollziehen.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Jeder kann ja selbst sehr gut entscheiden, was andere Leute auf Facebook sehen können. Es ist also völlig legitim vom Arbeitgeber, sich dort über potentielle Mitarbeiter zu informieren. Und es steht dem Arbeitgeber völlig frei, einen Bewerber aus persönlichen Gründen abzulehnen. Ich finde nicht, dass sich hierfür jemand rechtfertigen muss. Ich finde es nur etwas merkwürdig, dass er diesen Grund tatsächlich mitgeteilt hat und nicht für sich behalten hat.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Einerseits muss man natürlich damit rechnen, wenn man solche Informationen auf Facebook der Öffentlichkeit zugänglich macht. Ich habe es, wie die meisten anderen auch so eingestellt, dass man bei Facebook nur mein aktuelles Foto sehen kann, aber ansonsten auch nichts anderes wie gemeinsame Freunde.

Andererseits finde ich es irgendwie trotzdem unverschämt, jemanden vor der Einstellung bei Facebook zu "stalken". Ich finde, das ist Privatsache. Selbst wenn ich Fotos von mir reinstellen würde, auf denen ich offensichtlich betrunken bin oder mich irgendwie peinlich verhalte, ist das ja immer noch mein Privatleben. Welcher Schwachkopf von Chef leitet sich daraus her, dass ich mit einer Fahne zur Arbeit komme? Solange man keine fürs Unternehmen repräsentative Aufgabe erfüllt, finde ich solche Sachen schwachsinnig. Alles in allem sehe ich sowas also gespalten.

Im Falle des Freundes ist es besonders komisch, da er ja nur die Bekanntschaft sehen kann (falls nicht auch die Pinnwand öffentlich sichtbar ist). Viele Leute haben 400 Facebookfreunde oder mehr. Da kann man doch gar nicht wissen, ob die beiden wirklich befreundet sind oder sich nur flüchtig kennen. Leider fallen solche Sachen kaum unters AGG, folglich wird dein Bekannter sich damit abfinden müssen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde es ehrlich gesagt komisch, dass jemand angeblich alles auf Privatsphäre bei Facebook eingestellt haben soll, aber ausgerechnet die Freundesliste nicht, sodass man da sehen könnte, dass der Nutzer eben mit dem unliebsamen Bekannten bzw. ehemaligen Mitarbeiter befreundet ist. Das passt für mich nicht wirklich zusammen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man nur wegen der Verbindung zu diesem Kontakt nicht eingestellt wird.

Ich glaube eher, dass der Chef da irgendwelche privaten Saufbilder oder andere peinliche Bilder oder Posts gesehen hat, die unprofessionell wirken und an Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein zweifeln lassen. In dem Verhalten hinterher irgendetwas reinzuinterpretieren ist immer leichter, wenn der Chef sich dazu nicht direkt geäußert hat.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das ist ja wirklich dumm gelaufen, aber verwehren kann man es dem Chef sicherlich nicht, sich über mögliche Einstellungen im Internet mal etwas zu erkundigen. Das würde ich als Chef bestimmt auch tun. Aber ich denke ja mal, der Chef wird dem Herrn A, das nicht ins Gesicht gesagt haben, das die Ablehnung auf Grund seiner Freunde im Facebook Profil zustande kam.

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» kilkennyman » Beiträge: 183 » Talkpoints: 3,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Naja kommt drauf an. Wenn der befreundete Ex-Arbeitnehmer ein bekannter Hooligan, Salafist oder Krimineller ist dann kann ich es schon verstehen, dass man niemanden einstellen will, der mit solchen Leuten befreundet ist.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es ist doch die Sache des Arbeitgebers ob er eine Person einstellen möchte oder auch nicht. So kann er zwar mit der erbrachten Arbeitsleitung zufrieden sein, wenn sich aber ein potentieller Mitarbeiter in solchen Kreisen bewegt wie du es geschrieben hast, dann muss er davon nicht sonderlich angetan gewesen sein. Gerade weil er schon Erfahrungen mit dem Freund gemacht hat, wird er sich vermutlich auch denken das er solch eine Person nicht nochmals in seinem Unternehmen haben möchte.

Verwerflich finde ich es nicht, damit muss man in der heutigen Zeit einfach rechnen. Und ich kann es mir auch kaum vorstellen, dass jemand der alles auf Privat gestellt hat dann ausgerechnet die Freundesliste vergisst. Außerdem sollte man sich sowieso überlegen wen man dort alles als Freund annimmt und wen nicht, und wenn das bereits bekannt ist mit der Ansichtsweise des "Freundes" dann würde ich ihn auch gar nicht erst dort annehmen.

Selbst wenn man sich untereinander ansonsten gut versteht und in anderen Punkten übereinstimmt. Man muss einfach nicht die komplette Welt an allem Teilhaben lassen und auch darüber informieren, wer mit wem befreundet ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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