Heute noch in Frauen- und Männerarbeit unterscheiden?

Ich helfe immer mit, wenn wir Holz für den Winter schneiden, sägen und stapeln müssen. Für mich ist das körperlich schon sehr anstrengend, da ich keine besonders große Frau mit viel Kraft oder ausgeprägten Muskeln bin. Dennoch trage ich zur Arbeit bei uns helfe dabei mit, so gut wie ich eben kann.Auch bei anderen Arbeiten, die eben rund ums Haus sind und auch mal einer Baustelle bin ich dabei und versuche mitzuarbeiten.

Nun meinte eine Bekannte, dass ich doch typische Männerarbeit machen würde und das doch auch eigentlich lieber den Männern überlassen sollte. Ich sagte daraufhin, dass ich es im Winter ja auch warm haben möchte und mein Mann dann diese Arbeit nicht alleine machen muss.

Bei einer anderen schwereren Arbeit half mir eine Freundin, die dann auch meinte, dass wir ja eigentlich gut voran kommen würden, auch wenn wir als Frauen typische Männerarbeit verrichten würden. Das Wort Männerarbeit hat sie mit den Fingern in Gänsefüßchen gesetzt.

Ich frage mich, ob es nicht mittlerweile veraltet ist, zwischen typischer Männer- und Frauenarbeit zu unterscheiden. Immerhin machen auch viele Männer im Haushalt etwas und dies wird nicht mehr nur als reine Frauenarbeit angesehen. Ist es dann trotzdem ok, wenn man sagt, dass es noch typische Männerarbeiten gibt?

Ich denke, dass es heutzutage in gewisser Weise auch noch solche Männerarbeiten gibt. Männerarbeiten heißen ja meist einfach so, weil sie anstrengender sind und vor allem viel Kraft erfordern. Früher war es nicht angebracht, dass die Frauen bei so was mit angefasst haben, weshalb die schmutzige und anstrengende Arbeit den Männern überlassen würde, daher wahrscheinlich auch der Begriff der Männerarbeit. Da Männer damals und auch heute noch einfach durch die Muskeln mehr Kraft besaßen, verrichteten sie halt die anstrengenden Arbeiten.

Ich denke, dass es auch heute noch bestimmte Männerarbeiten gibt. Sicher, man kann diese als Frau auch verrichten und ist vielleicht auch erfolgreich, aber es dauert um einiges länger, da wir als Frauen oft einfach nicht die entsprechende Muskelstärke haben, sofern wir nicht extrem trainiert sind. Deshalb heißt es aber trotzdem nicht, dass wir die Füße hochlegen sollen, ich finde es richtig so wie du es machst. In deinem Beispiel willst du es im Winter ja auch warm haben und wenn du kannst, dann solltest du ruhig beim Holz hacken mithelfen und deinen Mann unterstützen. Schaden wird es definitiv nicht, weil zu zweit schafft man mehr als alleine.

Gesagt wird viel, es wird auch noch in Männerberufe und Frauenberufe unterschieden obwohl es immer ein paar Ausreißer gibt die als Frau in einer Männerdomäne arbeiten und umgekehrt. Noch vor ein paar Jahren war es undenkbar, dass ein Mann als Hebamme arbeitet. Inzwischen sind es sogar schon 2 oder 3 und weitere befinden sich in der Ausbildung. Schlimm finde ich es nicht, wieso denn auch rein nach dem Geschlecht unterscheiden?

Es gibt Frauen die wie Tiere zupacken können und einem Mann in nichts nachstehen und auch andersherum gibt es Männer die eher einem toten Fisch ähneln und nicht einmal den Hammer halten können ohne direkt zusammen zu brechen. Von daher finde ich es schon veraltet zu sagen, dass es reine Männertätigkeiten gibt und andererseits auch reine Frauentätigkeiten.

Frauen gehen viele Sachen auch anders an als Männer und so können sie in einigen Berufen und Tätigkeiten schon einen Ausgleich finden wie sie den körperlichen Nachteil wieder wett machen können. In meiner Grundausbildung bei der Bundeswehr waren einige sehr kleine Frauen dabei die schon Probleme an der Hindernisbahn hatten.

Trotzdem sind sie die Wand hoch gekommen mit Gepäck und über den 4 Meter Graben gehüpft. Weil sie eine andere Technik verwendet haben als die Männer. Von daher würde ich das körperliche nicht immer nur als Nachteil sehen. In anderen Bereichen auf der HiBa lagen die Frauen deutlich vorne aufgrund ihres Körperbaus.