Zumutung, ein Kind fünfsprachig zu erziehen?
Die Frage ist, wie das gemacht wird. Wenn eine Person dem Kind fünf Sprachen lehrt, dann finde ich das aus didaktischer Sicht sehr schwierig und ich frage mich ob das gut gehen kann. Also mit Zwei hat man ja noch kaum Verständnis von Zeit. Wie macht man als Einzelperson, die fünf Sprachen fördern will dem Kind klar, welche Sprache es nun benutzen soll, wenn nicht eine Sprache mit einer Bezugsperson verknüpft ist?
Wenn allerdings die Mutter in Sprache 1, der Vater in Sprache 2, die Oma in Sprache 3, eine Kindergartenerzieherin in Sprache 4 mit dem Kind redet und eine Nachbarin in Sprache 5, dann kann das schon klappen. Dann kann das Kind nämlich jede Sprache einer Person klar zuordnen und das im Kopf besser trennen.
Wenn die Sprachen wie hier sich eher ähnlich sind, dann mag das auch klappen. Aber da ich mit den Sprachen aus diesem Raum nicht so vertraut bin, will ich da lieber nicht auf den Einzelfall zu sehr eingehen.
Die Frage ist auch, wie viel Druck diese Person ihrem Kind macht und wie sie mit Fehlern umgeht. Wenn das Kind das als lustiges Spiel erlebt und Spaß dabei hat, wird es sehr viel lernen, ohne das als belastend zu empfinden. Wenn es natürlich für jeden grammatischen Fehler herunter geputzt wird, wird das natürlich nach hinten los gehen.
Also es ist erwiesen, dass ein Kind bis zum dritten Lebensjahr andere Fremdsprachen wie die eigene Muttersprache erlernen kann. Dazu braucht es aber natürlich auch Menschen, die diese Sprache fließend, also wie die eigene Muttersprache sprechen. Am besten ist es dann, pro Person eine Sprache.
Also es wäre möglich, dass die Mutter mit dem Kind Deutsch spricht, der Vater Russisch, die Oma Weißrussisch, der Opa Polnisch und der Taufpate Englisch. Jetzt nur so als Beispiel. Aber dass die Mutter einfach alle Sprachen mit dem Kind erlernt und das Kind eigentlich gar keine Sprache perfekt sprechen kann, ist nicht sehr sinnvoll, so finde ich.
Besser finde ich es auch, dass Kind zuerst ein- oder maximal zweisprachig aufzuziehen. Und dann aber auch nur, wenn die von mir oben genannten Bedingungen zutreffen. Also eine Person spricht fließend mit dem Kind nur die eine und die andere nur die andere Sprache.
Schwierig wird es nämlich, dieses Problem haben wir bei uns in der Stadt, wenn die Eltern, die selber die Sprache nicht fließend sprechen können, dem Kind dann die Fehler vorsprechen. Diese übernimmt das Kind dann und es ist sehr schwer, diese Sprach- oder Grammatikfehler dann wieder auszubügeln.
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