Sind Menschen, die schwarzen Kaffee trinken Psychopathen?
Dem Ergebnis einer Studie zufolge neigen Menschen, die eine Vorliebe für bittere Geschmäcker haben, wie beispielsweise schwarzen Kaffee oder Gin Tonic, eher zu Psychopathie, Sadismus und Aggression. Im Rahmen der Studie haben die Wissenschaftler anfangs die Menschen nach ihren Geschmäckern bezüglich Essen und Trinken befragt. Danach mussten die Teilnehmer verschiedene Persönlichkeitstests absolvieren. Dabei wurde das Agressionslevel, die psychopathischen Eigenschaften sowie der Narzissmus ermittelt.
Nach der Auswertung der Ergebnisse stellte sich heraus, dass Alltags-Sadismus und auch Psychopathie durchgängig mit Menschen verbunden wurden, die einen bitteren Geschmack haben. Bei Menschen, die lebensfroh, kooperativ und sympathisch waren, war die Vorliebe für Bitteres hingegen weniger ausgeprägt. Was denkt ihr im Hinblick auf die Ergebnisse dieser Studie, auch im Hinblick auf die, wie ich wohl zugeben muss, doch ein wenig provokante beziehungsweise hart formulierten Frage im Betreff dieses Themas? Ich muss sagen, dass ich solche Artikel zwar hin und wieder gerne mal lese, jedoch meist eher schmunzeln muss, anstatt diese Studien tatsächlich ernst zu nehmen.
Das Problem ist nur, dass die Toleranz für Bitterstoffe mit dem Alter zunimmt. Das, was man als Kind ganz schrecklich fand, findet man als Erwachsener plötzlich essbar oder trinkbar, weil man die Bitterstoffe nicht mehr so stark schmeckt. Ich kenne eine ganze Reihe Beispiele von Leuten, die zum Beispiel auf schwarzen Kaffee umgestiegen sind oder die wie ich irgendwann Bitter Lemon für sich entdeckt haben.
Außerdem wurde auch nicht bedacht, dass man sich an Zucker gewöhnt. Ich würde nun nicht so weit gehen wie manch einer und Zucker als Droge bezeichnen, aber wenn man eine Zeit lang auf Süßes verzichtet merkt man danach schon, wie schrecklich süß viele Sachen doch eigentlich sind. Und unter Umständen führt das dann eben dazu, dass man zum Psychopathen wird indem man den Zucker im Kaffee weg lässt.
Mein Problem mit dieser Aussage ist wirklich, dass eine Persönlichkeitsstörung ja immer besteht und nicht heilbar ist, während sich die persönlichen Vorlieben aber ändern und von ganz vielen verschiedenen Faktoren abhängig sind.
Alleine das ich es bei dir nun gelesen habe, hat mich doch zum schmunzeln gebracht. Wie soll die Persönlichkeit mit dem Geschmack zusammen hängen? Jeder mag seinen Kaffee anders, der eine schaufelt tonnenweise Zucker rein, andere trinken ihn mit mehr Milch als Kaffee und andere eben Schwarz. Es ist auch nicht so, dass es unterschiedliche Bohnen und Pulver gibt mit unterschiedlichen Stärken vom Geschmack und den Bitterstoffen her. Das wurde dabei wohl nicht berücksichtigt, oder sind nach dieser These die starken Kaffeetrinker mit dem höchsten Grad an Bitterstoffen die schlimmsten von allen?
Gerade das mit den Aggressionen kann auch von einer anderen Stelle her kommen in den Tests. Wenn man zu lange warten musste oder der Kaffee kalt war bzw. einfach zu wenig vorhanden. Das schürt bei einigen Personen doch direkt die Aggressionen die sich dann auch in diesem Test niederschlagen können. Von daher hätte ich mir doch mehr Detailinformationen gewünscht wie das Testverfahren genau abgelaufen ist, aber so wie es hier beschrieben wird, finde ich nicht, dass man daraus etwas großartiges schließen kann.
Mich würde auch mal interessieren, wie viel diese so genannten "Psychopathen" an Kaffee trinken müssen um definitiv als Psychopathen durchgehen zu können. Es gibt ja überall "Junkies" und ich kenne auch einige Exemplare, die direkt morgens nach dem Aufstehen ihren Kaffee brauchen, weil die sonst direkt einen Anfall bekommen und aggressiv werden. Sie brauchen eben das darin enthaltene Koffein. Dabei spielt es aber im Endeffekt keine Rolle, ob der Kaffee schwarz oder mit Zusätzen getrunken wird. Daher finde ich, dass diese Studie gewaltig hinkt. Außerdem würde das ja bedeuten, dass alle Psychopathen Kaffee mögen würden, was ich nicht glauben kann.
Ich trinke meistens schwarzen Kaffee und mag Bitterschokolade auch ganz gerne. Bin ich deshalb jetzt ein Psychopath? Ich weiß nicht so recht, was ich von der Studie halten soll. Sicherlich sind nicht alle Menschen, die schwarzen Kaffee trinken, Psychopathen.
Ob es nun wirklich einen Zusammenhang zwischen den Geschmacksvorlieben und irgendwelchen psychischen Krankheiten gibt, wage ich aber zu bezweifeln. Und auch wenn es so ist, zutreffen wird es ja ohnehin nicht auf jeden, so dass ich die Studie nun nicht so aussagekräftig finde.
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