Ist Basteln und Gestalten gut für die geistige Gesundheit?

vom 10.08.2016, 18:29 Uhr

Den Ergebnissen von aktuellen Forschungen zufolge, wirkt sich das kunstvolle Fertigen von Dingen positiv auf die geistige Gesundheit aus. Bastler, so heißt es, seien in der Lage Depression, Angst und andere psychische Zustände zu vermeiden. So soll beispielsweise das Stricken der Meditation ähnlich sein. Im Rahmen einer Studie wurden mehrere Stricker befragt, mit dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte von ihnen stricken, um dadurch Stress abzubauen.

Derzeit untersuchen Neurowissenschaftler weitere Formen kreativer Betätigungen sowie deren Auswirkungen auf unsere geistige Befindlichkeit. Zu den untersuchten Betätigungen zählen unter anderem Kochen, Backen, Kunst, Musik und sogar Kreuzworträtsel. Bisher gibt es auf dem Gebiet jedoch nur wenige Forschungsergebnisse. Nach bisherigen Ergebnissen führen Basteln und ähnliche Hobbys mit großer Wahrscheinlichkeit zum Freisetzen von Dopamin, welches auch als Glückshormon bekannt ist. Zudem werde auch noch Serotinin freigesetzt. Dies führe den Forschern zufolge dazu, dass man sich wohl und sicher fühlt.

Habt ihr vielleicht selber ein Hobby aus dem Bereich des Bastelns und Gestaltens und könnt die Aussagen der Wissenschaftler daher in irgendeiner Weise bestätigen? Wie denkt ihr sonst allgemein darüber?

» Kami » Beiträge: 265 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube nicht, dass speziell diese Hobbys dafür geeignet sind, dass man ruhiger wird und seine geistige Gesundheit fördert. Bei den von dir aufgezählten Sachen sind viele dabei, die mich einfach nur verrückt machen und zur Weißglut treiben würden, weil ich diese Sachen abgrundtief hasse. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sowohl Interesse als auch Geduld fehlen. Stricken und die Arbeiten im Garten wären da so ein paar Beispiele.

Ich denke, dass es für die geistige Gesundheit allgemein erstmal wichtig wäre ein paar Hobbys zu haben. Hobbys dienen einfach als Ausgleich für den stressigen Alltag, um runter zu kommen, wieder zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen. Dieses kann für jede Person etwas anderes sein, da jede Person etwas anderes braucht um runterzufahren und sich zu entspannen. Deshalb denke ich nicht, dass man sagen kann, dass stricken immer gut für die Psyche ist. Für meine wäre es das definitiv erwiesener Weise nicht. :wink:

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich kann das ganze schon nachvollziehen und auch bestätigen. Mich halten meine Hobbys im Bereich der Elektrotechnik und Funkelektronik schon geistig wach und sorgen auch dafür, dass ich mich hinterher glücklich und ausgeglichen fühle. Denn immer wenn ich einen weiteren Schritt bei meinen Bastelarbeiten gemacht habe und dieser auch erfolgreich verlaufen ist, dann freue ich mich darüber dem großen gesamten Ziel ein Stück näher zu sein. Mit dem Ende eines Projektes und wenn es so geworden ist wie ich es mir vorstelle, dann könnte ich teilweise schon platzen vor Stolz und das erfreut mich natürlich auch.

Wenn ich bastele dann bin ich auch in meiner eigenen kleinen Welt und so einfach kann mich dort auch nichts heraus holen. Daher bleiben mir dazu meistens nur die Abende, wenn mein Kind im Bett ist. Denn ich hätte schon bedenken, dass ich teilweise nicht auf ihn reagieren könnte weil ich mich so in diese Arbeiten vertiefe von den Gedanken her, dass ich vieles um mich herum einfach ausblenden kann. Quasi schon eine Form der Meditation, auch wenn es dabei nicht um das Stricken geht.

Ein Hobby ist in meinen Augen etwas sehr Wertvolles was meiner Meinung nach auch jeder haben sollte. Menschen die gar keine Hobbys haben die führen für mich ein trauriges Dasein und haben eigentlich nicht viel, was sie nur für sich selbst machen. Ansonsten sind diese doch nur am rennen für andere z.B. Familie, Arbeitsstelle usw. Aber selbst bleibt man dabei auf der Strecke und bleibt auf dem gleichen Level wie vorher. Wenn man sich ausprobieren kann und auch selbst verwirklichen mit einem Hobby, dann sorgt das nicht nur für Zufriedenheit sondern auch eine innere Ausgeglichenheit, die einen den normalen Alltag besser und einfacher bestehen lässt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich denke, dass es auch auf den Charakter und die Persönlichkeit des Einzelnen ankommt. Wir haben hier ja schon zwei schöne Beispiele für Leute, die mit Bastel-Hobbys gar nichts anfangen können bzw. darin voll aufgehen. Wenn man also nur um des Serotonin-Pegels mit Sticken oder Sudoku anfängt, obwohl man viel lieber Klettern gehen würde oder im Garten Wurzelstöcke roden, wird die geistige Gesundheit wohl eher leiden. :wink:

Ich selber bin auch ein Fan von repetitiven Tätigkeiten und bastle gern mit Papier und Wolle und ähnlichen schönen, bunten, harmlosen Dingen. Das entspannt mich einfach und ich habe Spaß daran, meine Fingerfertigkeit zu nutzen, wobei das Ergebnis eher zweitrangig ist (oder braucht tatsächlich gerade jemand ein Freundschaftsband? Bei mir liegen ganz viele herum).

Aber allgemein bin ich wie Sorae der Meinung, dass es weniger auf die Art des Hobbys ankommt als vielmehr darauf, dass man überhaupt eins hat. Für den einen ist Sticken eine meditative Tätigkeit, jemand anders geht für den gleichen Zweck Langlaufen oder malt. Wichtig ist in meinen Augen der Ausgleich und die Abwechslung zu der ewigen Rennerei im Dienste anderer.

» Gerbera » Beiträge: 11317 » Talkpoints: 49,13 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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