Habt ihr euren inneren Frieden schon gefunden?

vom 19.06.2016, 14:48 Uhr

Wenn man seinen inneren Frieden gefunden hat, ist man im Einklang mit sich selbst. Man ist glücklich und zufrieden mit sich und seinem Leben und akzeptiert das Leben, so wie es ist. Wenn man seinen inneren Frieden hingegen nicht gefunden hat, schläft man oft schlecht, macht sich regelmäßig Sorgen oder hat Gedanken, die einen lähmen. Auch wenn man sich schnell über Kleinigkeiten aufregt oder sich allgemein gestresst fühlt, hat man seinen inneren Frieden nicht gefunden.

Meditationsübungen oder auch Yoga können dabei helfen, seinen inneren Frieden zu finden. Allerdings muss man wohl seine ganze Lebenseinstellung ändern, um eine andere Sicht auf vieles zu bekommen, wenn man seinen Frieden finden möchte. Ist euch das schon gelungen?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Prinzessin_90 hat geschrieben:Wenn man seinen inneren Frieden gefunden hat, ist man im Einklang mit sich selbst. Man ist glücklich und zufrieden mit sich und seinem Leben und akzeptiert das Leben, so wie es ist. Wenn man seinen inneren Frieden hingegen nicht gefunden hat, schläft man oft schlecht, macht sich regelmäßig Sorgen oder hat Gedanken, die einen lähmen.

Sind das nicht eher die beiden Extrempunkte, an denen man sich befinden kann? Ich würde denken, dass die meisten Leute sich auf dieser Skala irgendwo dazwischen befinden. Den absoluten inneren Frieden gefunden zu haben, ist für mich persönlich auch ein sehr großes Wort.

Ich glaube auch nicht, dass ich jemals im Leben an diesen Punkt gelangen werde, dafür bin ich nicht der Typ, aber ich bewundere und beneide Leute, die wirklich immer in sich zu ruhen scheinen und auch unter Stress in jeder Situation gelassen bleiben können. Allerdings trifft man solche Menschen gar nicht so häufig.

Ich weiß auch nicht, ob theoretisch überhaupt jeder Mensch in diesen Zustand kommen könnte, ich denke, es ist sehr harte Arbeit seine Ecken und Kanten diesbezüglich auch nur abschleifen zu können. Viel mehr ist aus meiner Sicht nicht drin, aber ich bin in solchen Sachen auch eher fatalistisch denkend.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Nach der buddhistischen Lehre sind dafür schon etliche Leben nötig, um auch nur näherungsweise an das Ideal des dauerhaften "inneren Frieden" zu gelangen. Ich würde daher annehmen, dass die überwältigende Mehrheit der Menschheit nichte einmal im Ansatz seinen inneren Frieden gefunden hat.

Zudem finde ich die Vorstellung so richtig naiv und simpel, dass es möglich sei, quasi einen Idealzustand zu erreichen und den dann bis an sein Lebensende dauerhaft zu behalten. Daran arbeiten spirituelle Menschen aller Couleur oft ihr ganzes Leben lang, und wenn man diese dann fragt, geben sie oft genug freimütig zu, dass sie auch noch nach Jahrzehnten quasi täglich an ihren Idealen scheitern, etwa wenn sie sich über den falsch singenden Mitbruder ärgern oder sich wegen schlechter Blutwerte Sorgen machen.

Da ich weder eine Säulenheilige noch Meisterschülerin des Dalai Lama bin, kann ich auch von mir nicht behaupten, meinen "inneren Frieden" dauerhaft gesichert zu haben, sondern ich schwanke wie jeder Mensch zwischen den Extremen der Zen-mäßigen Seelenruhe und blinder Wut auf alles und jeden.

Charakterlich tendiere ich eher zu Gleichmut und Gelassenheit und fahre nicht so schnell aus der Haut, sodass es mir wahrscheinlich leichter fällt, nach innerem Frieden zu streben, als vielen anderen. Aber dabei handelt es sich natürlich um einen reinen Zufall und nicht um einen Beweis, dass ich in irgendeiner Form "erleuchteter" bin als irgendjemand anders.

» Gerbera » Beiträge: 11317 » Talkpoints: 49,13 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass jemals ein sterbliches Wesen dazu in der Lage sein könnte, den "richtigen" inneren Frieden zu erlangen. Selbst wenn ich mir dieses Ziel setzen würde, würde ich das bestimmt nicht vor meinem Ablegen erfolgreich umsetzen können, egal ob ich erst in 50 oder in 100 Jahren sterben sollte. Ich glaube nicht, dass das einen Unterschied machen wird, da dieses Ziel in meinen Augen zu utopisch und idealistisch ist, um es zu erreichen. Da sollte man sich doch eher realistischere Ziele setzen.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Innerer Frieden ist nun wirklich eine ziemlich große Sache, die wohl kaum jemand dauerhaft und immer als seinen Zustand beschreiben kann. Zumal auch immer äußere Einflüsse die persönliche Ausgeglichenheit stören können. Das hat man schließlich nicht in der Hand.

Ich gehöre zu den Menschen, die sich sehr schnell mit veränderten Gegebenheiten abfinden und sich einfach neu orientieren. Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus, trifft es ganz gut. Ich kämpfe durchaus, aber wenn man etwas nicht ändern kann, dann arrangiere ich mich eben.

Todesfälle, Trennungen und gesundheitliche Probleme werfen mich nur sehr kurz aus der Bahn. Schließlich kann man es nicht ändern. Aber daran habe ich nie gearbeitet, ich bin einfach so. Ich mache mir da auch nie große Gedanken. Wenn ich unzufrieden bin, ändere ich das, was mich stört. Da bin ich ziemlich pragmatisch.

» cooper75 » Beiträge: 13379 » Talkpoints: 509,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich denke nicht, dass dieser Zustand komplett erreicht werden kann und dessen Annahme ist auch sehr naiv, aber dennoch finde ich das man ziemlich nah dran kommen kann und da befinde ich mich. So denke ich mir das zumindest.

Würde mir einer sagen, dass ich morgen sterben würde, wäre ich sicherlich unglaublich traurig darüber, aber ich habe meinen inneren Frieden, zumindest das was für mich erreichbar ist und wenn es dann so sein soll, ist es eben so. Ich habe trotz meiner noch recht wenigen Jahren auf dieser Erde doch schöne Jahre gehabt und deswegen wäre ich trotzdem zufrieden.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke nicht, dass jemand keinen Inneren Frieden gefunden hat wenn er einmal ein paar Sorgen und Nöte hat oder ein wenig im Stress ist. Ich sehe es eher so, dass man das ganze differenzieren muss. Man kann glücklich und zufrieden mit sich selbst sein und das ist für mich der Innere Frieden, die äußeren Faktoren kann man dabei nicht immer beeinflussen und natürlich lässt man sich davon auch einmal aus der Ruhe bringen, was auch ein normal menschliches Verhalten ist.

Ich würde niemanden der mit einem dauerhaften grinsen, immer lachend, immer gut gelaunt als eine Person definieren, die ihren Inneren Frieden gefunden hat. Mit der Zeit erhält man ohnehin eine andere Sicht auf die Dinge die um einen herum gesehen, in der Jugend sieht man einiges anders aber auch im Erwachsenenleben ändert sich noch einiges. Bei manchen Dingen wird man gelassener, bei anderen aufbrausender aber das hat doch nichts damit zu tun, wie zufrieden man mit sich selbst ist.

Ich würde schon sagen, dass ich meinen Inneren Frieden gefunden habe. Ich kann mich mit Situationen schnell arrangieren auch wenn ich hin und wieder im Stress bin und unter Zeitdruck stehe. Auch könnte zwar einiges anders und besser laufen, aber alles in allem bin ich doch zufrieden mit dem was ich an materiellen und ideellen Dingen habe, wie auch von meinen angeeigneten Fähigkeiten und Eigenschaften. Dazu muss ich auch kein Yoga, Pilatis oder eine Pilgerfahrt machen, es kommt einfach auf einen selbst drauf an wie man die Dinge sieht und von was man sich übermannen lässt.

Eine geänderte Lebenseinstellung trägt sicherlich dazu bei, dass man einiges anders sieht aber krampfhaft das Leben umstellen ins Kloster gehen nur meditieren usw. bringt einen dabei nicht unbedingt weiter. Würde ich morgen sterben, dann wäre ich zwar traurig vor allem für meinen Sohn der dann keine Mutter mehr hat und für mich auch, da ich ihn nicht weiter aufwachsen sehe. Aber grundsätzlich kann ich es nicht ändern wenn es der Fall sein sollte und mache eben im Vorfeld das beste daraus und mir darüber keine Gedanken. Wenn etwas passiert, dann passiert es aber wieso sollte ich mir vorher den Kopf über ungelegte Eier zerbrechen, mich unnötig Sorgen und damit mein eigenes Leben zusätzlich zu den äußeren Einflüssen belasten?

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich meinen inneren Frieden noch nicht gefunden habe und mir da auch noch nicht so sicher bin, ob man diesen wirklich finden kann, jedenfalls dann wenn es nach meiner Definition geht. Für mich bedeutet es nicht nur, dass man mit sich selbst im Reinen ist, sondern auch, dass man mit seinem Leben komplett zufrieden ist und ich kenne nur wenige Menschen, die das sind.

Ich denke, dass man dies nicht sein kann. In der heutigen Gesellschaft ist es doch so, dass jeder immer höher und weiter möchte, man ist nie mit dem zufrieden, was man hat und schätzt das, was man nicht verlieren kann beziehungsweise was man an seinem Leben so liebt. Man ist oft unzufrieden und das Gras auf der anderen Seite des Zaunes ist immer grüner, sodass man immer mehr will und sich nie zufrieden gibt. Das Ziel, was man heute hat, ist in ein paar Tagen nur der Ausgangspunkt zum nächsten Ziel.

Ich selbst versuche allerdings, dass ich zufrieden mit meinem Leben bin. Ich muss nicht meinen inneren Frieden finde, aber es reicht mir, wenn ich glücklich bin, denn das ist das Wichtigste im Leben. Dass man so lebt, wie man es sich vorstellt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich kann mit dem Begriff nicht wirklich viel anfangen und für mich klingt das auch eher nach Religion als nach Realität. Ich finde es auch überhaupt nicht erstrebenswert alles so zu akzeptieren wie es ist. Wenn unsere Vorfahren das auch gemacht hätten würden wir heute noch in Höhlen hausen.

Erfindungen und gesellschaftliche Weiterentwicklungen basieren doch darauf, dass es Menschen gibt, die eben nicht zufrieden sind. Dass es Menschen gibt, die etwas ändern, verbessern oder einfacher machen wollen und nach Lösungen und neuen Wegen suchen.

Ich schlafe nicht schlecht, es sei denn es ist sehr warm draußen, ich zerbreche mir nicht regelmäßig den Kopf und habe auch keine lähmende Gedanken. Yoga finde ich übrigens todlangweilig, die Übungen taugen nur zum Stretchen, aber richtiger Sport ist was anderes. Und ich habe absolut keine Lust auf inneren Frieden. Ich hoffe ich bleibe mein Leben lang kritisch und hinterfrage alles anstatt die Dinge einfach so hinzunehmen wie sie sind.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^