Wie dem Kind das Schlafen beibringen?
Unser Sohn hat in letzter Zeit ein echtes Problem: Auch nach einer abendlichen Vorlesegeschichte will er einfach nicht einschlafen. Ganz im Gegenteil: Er holt sich dann noch mehr Bücher ins Bett um noch weiter zu lesen. Müde ist er irgendwie gar nicht. Wie kann ich ihn doch dazu überreden, schnell die Augen zuzumachen? Wie schaffen es die anderen Eltern, dass die Kinder schnell schlafen?
Ich denke des Rätsels Lösung ist einfach, aber auch immer schwer umzusetzen, Konsequenz. Man sollte sich vorher vornehmen wie viele Geschichten gelesen werden, das dem Kind auch so erklären und dann nicht nachgeben. Natürlich würde es einen ab und zu nicht stören mehr zu lesen, aber das kann man ja auch Tag für Tag bestimmen.
"Heute lesen wir 2 Geschichten zusammen." oder "Heute haben wir so viel gemacht, dass ich so müde bin, dass eine Geschichte reichen muss, dafür aber eine nicht ganz so kurze." Das sind denke ich gute und ehrliche Sätze. Allgemein gilt, nur sagen, wenn man es auch so durchziehen kann.
Was wirklich hilft sind Rituale, also immer vor dem Schlafen konstant dasselbe machen und versuchen nicht abzuweichen. Beispielsweise Zähne putzen, waschen, Schlafsachen anziehen, ins Bett legen und Geschichte vorlesen. Wenn es so bisher geklappt hat, dann solltet ihr vielleicht schauen, ob ihr noch einen Spaziergang am Abend einbauen könnt, damit er noch mal frische Luft bekommt und so ein bisschen müder wird.
Natürlich ist das anstrengender und sicherlich fehlt eigentlich auch die Zeit dazu, aber vielleicht würde ihm das ein bisschen helfen. Wenn er dann lesen kann auch mal selber lesen lassen, alles was ein bisschen anstrengend ist. Wobei Kinder in der Regel eben doch müde sind und das nur ein Austesten von Grenzen und Konsequenz ist, aber wenn sie noch müder sind hat man eben noch weniger Widerstand zu erwarten.
Ich habe das selber nicht anders gemacht. Ich wollte noch Geschichten hören und wusste, dass mein Vater spätestens beim 10. "Keiner hat mich lieb." nachgeben wird. Da macht man einfach lange genug und bekommt dann seine Geschichte. Den Dreh haben Kinder sehr leicht raus und verwenden es dann gegen einen. Vielleicht würde euch auch ein festes Gute- Nacht Lied etwas bringen, was ihr gemeinsam singen könnt.
Gar nicht erst breitschlagen lassen noch mehr Geschichten zu lesen. Damit nimmst du dem Kind seine Rituale und es weiß einfach nicht wann Schluss ist. Es muss aber das ganze als Regel und auch als Grenze erkennen und wenn die Geschichte erzählt ist, dann ist es fertig und man bekommt auch auf Betteln und Nachdruck keine weitere. Konsequenz ist hier das Stichwort und damit kann man bereits einiges erreichen. Wenn ihr immer nachgebt, dann merkt sich das euer Sohn und entsprechend wird er gieriger mit seinen Forderungen und ihr bekommt ihn irgendwann gar nicht mehr ins Bett.
Das Problem bei Kindern ist immer der, sie sind Müde aber mit Beschäftigungen kann man das ganze noch verzögern. So fangen bereits die kleinsten Kinder an zu hopsen und hüpfen gegen die Müdigkeit und das zieht sich später über mehrere Geschichten und Co hinweg. Bleibt man Konsequent von Anfang an, dann hat man hinterher damit auch weniger ein Problem. Die festen Rituale sorgen dafür, dass das Kind den Ablauf kennt und weiß was als nächstes passiert. Gibt man nach, dann verändert sich das und wird als neues Ritual etabliert und man hat das Drama von dann an jeden weiteren Abend.
Wir haben hier auch Rituale, erst wird der Schlafanzug angezogen, dann geht es in mein Bett zum Geschichte lesen und wenn die fertig ist dann gibt es noch ein paar Minuten kuscheln mit Mama bis es ins Bett geht. Selbst wenn er dann noch nicht so müde ist das er schlafen möchte, geht er ins Bett und soll es versuchen. Meistens spielt er noch ein paar Minuten mit seinen Kuscheltieren im Bett und schläft dann doch, aber etwas anderes findet hier nicht statt wie z.B. mehrere Geschichten. Momentan ersetzen wir die Geschichten teilweise durch das Hören von einer CD und somit kann er es sich Abends dann aussuchen ob wir ein Buch lesen oder eine CD Geschichte anhören. Aber beides zusammen gibt es hier ebenfalls nicht.
Warum muss er denn schlafen? Auf Kommando einschlafen ist schließlich keine leichte Übung. Hier gab es immer das Ritual, Badezimmer mit Pipimachen, dann ist der Punkt nochmals zu müssen schon mal weg. Noch etwas trinken, dann ist Durst auch keine Frage mehr.
Dann ging es ab ins Bett, Geschichte und Lied, Küsschen und fertig. Bilderbuch gucken oder leise mit dem Lieblingsstofftier spielen war immer ok. Da kam es sehr selten vor, dass noch etwas war. Natürlich wurde auf Rufen immer reagiert, aber außer etwas Zuspruch gab es nichts. Deshalb ist schnell Ruhe eingekehrt.
cooper75 hat geschrieben:Warum muss er denn schlafen? Auf Kommando einschlafen ist schließlich keine leichte Übung. Hier gab es immer das Ritual, Badezimmer mit Pipimachen, dann ist der Punkt nochmals zu müssen schon mal weg. Noch etwas trinken, dann ist Durst auch keine Frage mehr.
Irgendwann muss ein Kind nun mal schlafen, weil es einfach zu spät geworden ist und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass das mit dem Trinken und der Toilette ja ganz gut ist, aber ich habe als Kind beispielsweise trotzdem immer noch mal gewartet und bin dann noch mal raus um zu sagen, dass ich Durst habe, nicht schlafen kann und so weiter. Es gibt also durchaus anstrengende Kinder, bei denen es damit nicht getan ist.
Aber konsequent bleiben muss man wirklich. Oft werden da abends auch Grenzen ausgetestet, weil das Kind ja auch merkt, dass es für die Eltern auch bequemer ist mal nachzugeben und sie auch einfach irgendwann nicht mehr können, aber Konsequenz ist ein sehr wichtiger Punkt, den man ja auch immer in der Kindererziehung braucht. Immer nachgeben bringt auch dem Kind nichts.
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