Eingewöhnungsphase bei Tagespflegepersonen - Erfahrungen?

vom 10.05.2012, 18:13 Uhr

Ist man auf der Suche nach einer flexiblen Kinderbetreuung, wird man nicht darum herumkommen, sich auch gedanklich mit einer Tagesmutter oder einen Tagesvater auseinanderzusetzen. Entscheidet man sich für eine solche Tagespflegeperson, kann diese ja nun auch nicht von heute auf morgen ins kalte Wasser geschmissen werden. Neben einer ganzen Menge an organisatorischem Kram ist es so, dass man auch mit den Gedanken spielen muss, wie eben eine Eingewöhnungsphase stattfinden kann oder sollte. Ich denke auch, je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist es.

Wie genau kann man am besten eine Eingewöhnungsphase gestalten? Welche Dinge sollte man bei unterschiedlichen Altersstufen beachten? Wie lange sollte eine Eingewöhnungsphase überhaupt dauern? Würde es Sinn machen, vor Beginn der eigentlichen Tagespflege hin und wieder mal das Kind/ die Kinder zumindest für einen relativ kurzen Zeitraum zu betreuen? Habt Ihr Erfahrungen in Bezug auf die Eingewöhnungsphase gemacht oder aber, wenn diese nicht vorhanden sind, wie würdet Ihr es begrüßen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Als mein kleiner Cousin zu seiner Tagesmutter gehen sollte, hat meine Tante das immer stufenweise gestaltet. Erst war er ein bis zwei Stunden zusammen mit der Mutter da und dann auch schon mal eine Stunde alleine. Irgendwann wurden dann aus der einen Stunde zwei Stunden und irgendwann haben hat das Kind gar nicht gemerkt, dass die Mutter nicht mehr da war.

Meines Wissens nach läuft das meistens so ab. Die Tagesmutter hat auch empfohlen das Kind erstmal nicht alleine zu lassen, da die meisten Kinder damit überfordert sind. Es gibt allerdings auch Kinder die man direkt für eine oder mehr Stunden alleine lassen kann, das kommt einfach individuell auf das Kind an.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mein Neffe war auch eine ganze Zeit bei einer Tagesmutter, zu der er und seine Geschwister auch heute noch alle Kontakt halten, obwohl sie Kindergartenplätze haben. Damals war es bei ihm so, dass erst mal ein Gespräch bei den Eltern zu Hause geführt wurde und die Tagesmutter das Kind kennengelernt hat. Danach war man sich einig, dass das passt und hat es miteinander versucht.

Der Kleine wurde dann dort hin gebracht und am ersten Tag war meine Schwägerin komplett dabei, beim zweiten Tag hat man ihm dann erklärt, dass die Mama noch mal etwas erledigen muss und sie ist dann auch kurz, ungefähr eine Stunde, einkaufen gegangen. Am nächsten Tag wurde dann verlängert bis er sich richtig eingelebt hatte, was bei ihm aber sehr schnell ging.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Solch eine Eingewöhnung dauert in der Regel 4-6 Stunden. Angefangen wird damit, dass die Mutter bzw. ein Elternteil mit dem Kind bei der Tagesmutter bleibt. Bei den weiteren Terminen geht die Mutter immer aus dem Raum und kommt ein paar Minuten später wieder. Mit jedem Tag wird das ganze verlängert bis das Kind am Ende selbstständig dort bleibt und nicht nach der Mutter ruft.

Gerade am Anfang verlässt die Mutter meistens nur das Zimmer und nach einer Woche geht sie meistens 20-30 Minuten etwas anderes machen. Nach etwa zwei Wochen geht es bei vielen Kindern schon 1-2 Stunden und so verlängert sich das ganze. Wenn ein Kind nur 4 Stunden zur Tagesmutter soll, dann ist das Ziel deutlich schneller erreicht als wenn das Kind eine Ganztagsbetreuung dort erhält. Entsprechend muss man diese Zeit auch einrechnen. Manche Kinder sind schneller und bei anderen dauert es auch ein wenig länger, aber wer mit 6 Wochen kalkuliert liegt meistens schon ganz gut.

Der Ablauf ist damit nicht anders als in einer Krippe und ich habe das ganze mit meinem Sohn auch schon durchgemacht. Er war zu diesem Zeitpunkt erst wenige Wochen alt, entsprechend hat sich das Drama in Grenzen gehalten. Kinder die etwa 1 Jahr alt sind brauchen und vermissen die Mutter schon oftmals sehr stark und da dauert es länger.

Aktuell wird hier gerade ein Kind eingewöhnt was sich nun schon seit 3 Monaten hinzieht und immer noch nicht länger als 5 Stunden bleiben will, obwohl es einen Ganztagsplatz von 7-18 Uhr hat und die Eltern auch entsprechend lange arbeiten müssen. Dadurch das das Kind nicht mitmacht, steht dort nun schon ein Job auf der Kippe da die Arbeitgeber das auch nur eine begrenzte Zeit mitmachen.

Mit Pech kann es eben auch so laufen und von daher würde ich immer frühzeitig noch in der Elternzeit damit anfangen das Kind bereits an die Tagesmutter oder Krippe zu gewöhnen damit man hinterher solche Dramen vermeiden kann wenn zu wenig Zeit kalkuliert worden ist oder das Kind auch nicht mitmachen möchte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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