Von sich denken, dass man nichts richtig macht?

vom 04.07.2016, 15:00 Uhr

Ich habe eine Freundin, die immer mal wieder Probleme hat. So erzählt sie mir dann auch manchmal davon, da sie weiß, in mir eine gute Zuhörerin zu finden. So sagte sie mir, dass sie einen Tag hatte, an dem sie meinte, einfach immer die falschen Entscheidungen zu treffen und nichts richtig zu machen.

An dem Tag meckerte wohl ihr Freund über irgendwas, dass die angeblich nicht richtig gemacht hätte. Und meine Freundin musste da auch eine wichtige Entscheidung treffen, bei der sich dann im Nachhinein auch der Meinung war, dass sie sich nicht richtig entschieden hätte. Sie meinte, dass sie egal was sie anfangen würde, dass Gefühl hätte einfach nichts richtig zu machen.

Ich denke, dass jeder mal diese Gefühl hat. An manchen Tagen denke ich mir auch, dass ich besser im Bett geblieben wäre und besser keine wirklich wichtigen Entscheidungen treffe. Kennt ihr das auch, dass ihr meint einfach nichts richtig zu machen? Würdet ihr das als durchaus normal ansehen, mal so etwas zu denken?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Natürlich hat jeder mal so Phasen. Gerade auch, wenn man mal einen Pechtag hat, ständig etwas herunterfällt oder man irgendwo dagegen stößt kann man das schnell mal denken. Wenn man das aber immer von sich denkt, hat man vielleicht Depressionen, bei denen man sich dann auch Hilfe besorgen sollte. Jedoch kann man auch einfach mal darüber nachdenken, warum man immer wieder das Gefühl hat. Vielleicht hat man sich für eine falsche Beziehung entschieden, die falsche Arbeit und so weiter, das sind ja aber Dinge, die man ändern kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es gibt durchaus Tage, da treffe ich auch keine wichtigen Entscheidungen. Gerade wenn mir der Kopf ganz woanders steht und ich mich nicht auf die Sache konzentrieren kann damit ich hinterher auch guten Gewissens sagen kann, dass ich mir alle Aspekte durch den Kopf gehen lassen habe. Werde ich dabei noch durch andere Dinge abgelenkt wie einen Streit, dann ist man ohnehin woanders und kann meines Erachtens nach auch keine rationellen Entscheidungen treffen und sollte es daher auch lassen.

Vermeidet man das ganze wie oben beschrieben, dann kommen auch weniger die Gefühle auf, dass man nichts richtig macht und die falsche Entscheidung getroffen hat. Dennoch trifft jeder falsche Entscheidungen und das ist auch normal und gehört zum Leben dazu. Aber es bringt rein gar nichts hinterher im Selbstmitleid darüber zu zerfließen sondern das beste aus der Situation mit der gefällten Entscheidung zu bewerkstelligen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich glaube solche Phasen sind wirklich normal. Ich kenne das von mir auch durchaus, dass es Tage gibt, da läuft wirklich alles schief und man meint, dass man immer nur die falschen Entscheidungen trifft. Diese Phasen dauern bei mir aber höchstens 1-2 Tage. Dann bin ich eben für die paar Tage etwas gedrückter Stimmung und sehr pessimistisch eingestellt. Mein Freund ist davon dann manchmal auch genervt und meint, dass ich vieles einfach viel zu negativ sehen würde. Das legt sich aber dann wieder und ist bei weitem kein Dauerzustand.

Ich pflege immer zu sagen, dass es von der Talsohle immer nur noch bergauf gehen kann, das macht mir dann Mut und ich sehe vieles einfach optimistischer. Das ist doch auch logisch. Am Tiefpunkt angekommen, kann man ja nicht noch tiefer sinken, sondern nur noch höher steigen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



So etwas kann durchaus schon mal vorkommen. Jedoch sollten solche Gedanken nicht zur Gewohnheit werden. Sollte dies doch der Fall sein, würde ich mir durchaus anfangen Sorgen zu machen. Sich selber immer schlecht zu reden kann für die Psyche dauerhaft nicht besonders gut sein.

Meiner Meinung nach zeugen solche Gedanken von einem geringen Selbstbewusstsein. So etwas ist natürlich verständlicherweise nicht nur im Berufsleben, sondern auch im Privatleben bei dem Erreichen seiner gesetzten Ziele ein großes Hindernis. Mit wenig Selbstbewusstsein erreicht man auch wenig, was wiederum dazu führt, dass man sich noch schlechter wird. Somit wäre es ratsam einmal seine Denkweise zu überdenken. Vor allem aber sollte man daran arbeiten ein gesundes Selbstbewusstsein zu bekommen.

» Kami » Beiträge: 265 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne solche Tage auch von mir. Manchmal hat man eben keinen guten Tag und fühlt sich selbst nicht gut. Wenn dann auch noch alles schiefgeht, dann kann es durchaus sein, dass man das Gefühl bekommt, alles falsch zu machen. Manchmal ist es wirklich so, dass man tatsächlich die falschen Entscheidungen getroffen hat, wobei man aber manchmal nichts dafür kann, weil die äußeren Umstände eben nichts anderes zugelassen haben.

Ich denke, dass es normal ist, wenn man ab und zu so einen Tag hat. Niemandem kann es jeden einzelnen Tag gut gehen und es ist ja normal, dass nicht immer alles perfekt läuft. Wenn man jedoch ständig das Gefühl hat, immer alles falsch zu machen, hat man definitiv ein Problem mit seinem Selbstbewusstsein, da man sich selbst einfach unterschätzt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich habe leider auch des öfteren das Gefühl, dass ich mich im Nachhinein doch anders hätte entscheiden sollen. Meist sind dies Sachen und Entscheidungen, die ich mir nicht lange überlegt habe und dann doch recht spontan entschieden habe. Im Nachhinein stellt sich dies meist als Fehler raus und ich hätte mich doch anders entscheiden sollen, was ich wahrscheinlich auch gemacht hätte, wenn ich länger darüber nachgedacht hätte.

Ich denke aber, dass dies auch in gewisser Weise menschlich ist. Oft fragt man sich ja doch, was wäre wenn? Was wäre, wenn man sich anders entschieden hätte? Vor allem dann, wenn es einem so vorkommt, als ob die Entscheidung beziehungsweise deren Ergebnis doch nicht das sind, was man sich erhofft hat, dann denkt, man, dass es einem besser ergangen wäre, wenn man sich anders entschieden hätte. Dass dem aber meist nicht so ist und die andere Entscheidung vielleicht noch schlimmer gewesen wäre, daran denkt man in dem Moment nicht. Wichtig ist nur, dass es hätte besser sein können - alleine deswegen macht man sich dann negative Gedanken und hält die eigene Entscheidung für schlechter als sie eigentlich war.

Leider hast du nicht geschrieben, für was deine Freundin sich entschieden oder eben nicht entschieden hat. Dennoch denke ich, dass es die Aufgabe deines Freundes ist nichtsdestotrotz hinter ihr zu stehen und ihr den Rücken zu stärken. Auch dann, wenn sie sich vielleicht falsch entschieden hat, sollte er ihr nicht das Gefühl geben, dass sie nichts richtig macht, sondern sie lieber dazu ermutigen das Beste aus der ganzen Situation zu machen und es beim nächsten Mal einfach besser zu machen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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