Sind japanische Mimikakis (Ohrenkratzer) schädlich?
In Japan scheinen Mimikakis weit verbreitet zu sein. Es handelt sich dabei um Ohrenkratzer. Ich habe diese bisher aus hölzernen Materialien oder Bambus gesehen und sie erinnern mich ein wenig an Essstäbchen, sind jedoch an einer Seite leicht gebogen, ähnlich wie ein Rückenkratzer. Aber natürlich sind sie kleiner. Diese Stäbchen dienen der Reinigung der Ohren. Soweit ich es verstanden habe, wird damit der Ohrenschmalz aus dem Ohr gekratzt.
Hierzulande hingegen wird oft darüber diskutiert, dass Wattestäbchen schädlich sind und Verletzungen im Gehörgang verursachen können. Ist dies nicht bei hölzernen Stäbchen viel eher der Fall? Zudem verwendet man sie soweit ich verstanden habe, öfters. Besteht dadurch ein Infektionsrisiko, selbst wenn man sie nur im eigenen Ohr verwendet?
Ich denke mal, dass man in Japan von Kindesbeinen an lernt, wie an diese Schaber sicher benutzt. Denn wenn man sie zum Beispiel zu tief ins Ohr steckt, kann man sogar das Trommelfell verletzen.
Ob man Infektionen riskiert, hängt von vielen Faktoren ab. Ich kenne jemanden, der hat sich in Asien beim Friseur dieser Prozedur unterzogen und hatte danach eine fette Ohrenentzündung und Schwierigkeiten passende Antibiotika durch die Sprachbarriere aufzutreiben. Wenn man sich so die Ohren reinigen lässt, muss man eben wissen wo man das bedenkenlos machen lassen kann. Wenn da bei der Hygiene geschlampt wird, oder innen im Ohr zu grob gekratzt wird, ist das fatal.
Ob die Geräte bei richtiger Handhabung zu empfehlen sind, will ich nicht einschätzen. Im Zweifel ist eine Ohrreinigung beim Ohrenarzt besser und die sicherere Entscheidung. Wenn du zufällig einen japanischen Ohrenarzt kommst oder einen Urlaub in Japan planst, vielleicht kann man dort ja die sichere Anwendung lernen. Aber einfach so im Internet kaufen und auf eigene Faust ausprobieren, das halte ich für zu riskant. Aber jeder Erwachsene muss selbst entscheiden, wie viel Risiko man in Kauf nehmen will und ob man bereit ist, mögliche Folgen zu tragen.
Man sollte bedenken, dass fast alle Japaner sogenanntes trockenes Ohrenschmalz produzieren. In Westeuropa und Afrika haben das nur etwa drei Prozent der Menschen. Das ist eine eher pergamentartige Schicht, die sich kratzend viel besser entfernen lässt.
Was es nicht alles gibt! Wo kann man denn näheres dazu nachlesen, wie man da den Unterschied erkennt und ob man möglicherweise zu den wenigen Prozent gehört? Und meinst du diese Mimikakis sind dann nicht geeignet, wenn man kein trockenes Ohrenschmalz hat? Oder kann man die Geräte dann trotzdem benutzen?
Trüffelsucher, du müsstest tatsächlich unter dem Suchbegriff "Ohrenschmalz" etwas bei Wikipedia finden. Hier verlinke ich dir einen alten Artikel aus der zeit. Die Schweißdrüsen sind übrigens auch anders. Deshalb waren früher japanische Autos so unbeliebt. Europäer haben in den Sitzbezügen einfach unglaublich geschwitzt, Asiaten haben dagegen nichts bemerkt.
Ob Ohrenkratzer für europäische Ohren schädlich sind, weiß ich nicht. Aber ich denke, dass jede ethnische Gruppe die Reinigungsmittel für den Körper nutzt, die einfach gut funktionieren. Ein Wattestäbchen wird dort wohl schlecht funktionieren, einen verklebten Kratzer dagegen stelle ich mir auch ziemlich wenig lecker vor.
Das mit dem Schwitzen wusste ich. Als Europäer löst man in Asien ja sehr schnell Heiterkeit aus, wenn man kaum das Haus und den Bereich der Klimaanlage verlassen hat und bei schwül heißem Wetter in manchen Regionen Asiens sofort Schwitzflecken hat und das Schwitzen ohnehin kaum abkühlt. Aber dass das noch weiter geht, hätte ich nicht vermutet, danke für den Link.
Übrigens sind Wattestäbchen auch für europäische Ohren nicht geeignet, dass sie das Ohrenschmalz eher nach innen schieben, statt es abzutransportieren. Frag mal deinen Ohrenarzt. Auch wenn man im Volksmund diese Dinger immer noch Ohrenstäbchen in manchen Regionen nennt, ist normalerweise auf der Packung der Hinweis aufgedruckt, dass man dieses nicht in den Gehörgang einführen soll! Und jemand mit trockenem Ohrschmalz kann damit vermutlich noch viel weniger anfangen.
Ich schiebe mir überhaupt nichts in die Ohren, weil mein Vagusnerv direkt unter der Haut und sehr weit vorne liegt. Der wirkt dummerweise direkt auf die Bronchialschleinmhaut. Würde ich versuchen, mir die Ohren auszuputzen, käme ich aus dem Husten nicht mehr heraus. Als Asthmatiker kommt das nicht gut. Danach ist die Lunge schlecht gelaunt und der Notfallspray muss her. Ein Besuch beim Ohrenarzt ist daher immer ein Fest.
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