Flüssigkeit läuft aus dem Ohr, aber keine Ohrentzündung?

Eine Freundin von mir hat zwei Kinder. Und sie hatte mir vor etwas längerer Zeit erzählt, dass ihr Kind über Ohrenprobleme klagt. Und zwar fällt ihr Ohr ständig zu. Deshalb ist sie mit ihrem Kind auch zum Kinderarzt gegangen, der dann sagte, dass das Kind noch keine Mittelohrentzündung hat. Meine Freundin muss ihrem Kind aber mindestens drei Mal am Tag Nasentropfen geben, um einer Mittelohrentzündung vorzubeugen.

Nun waren die Drei gestern bei uns zu Besuch und sie erzählte mir, dass sie den einen Tag total erschrocken war. Sie hatte ihrem Kind die Haare fertiggemacht und das Gesicht gewaschen und plötzlich sah sie, wie die Ohren von außen total verklebt waren. Irgendwie ist eine Flüssigkeit aus den Ohren hinaus gelaufen, sodass sie die Flüssigkeit selbst hinter dem Ohr gefunden hat. Sie meinte, dass das ganz schön viel Flüssigkeit war.

Sie ist dann wieder mal mit ihrem Kind zum Kinderarzt gefahren und dieser erklärte dann, dass ihr Kind immer noch keine Mittelohrentzündung habe, obwohl das Ohr, laut dem Reden des Kindes, immer noch zwischendurch zufällt. Und dass die Flüssigkeit gar nicht so schlimm ist, die dort aus dem Ohr hinaus läuft. Und das sie weiterhin die Nasentropfen geben soll.


Meine Freundin ist sehr skeptisch und sagte zu mir, dass sie wohl demnächst einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen wird und mit ihrem Kind dort hingehen wird. Sie ist nämlich der Meinung, dass ihr Kind schon eine Mittelohrentzündung hat, weil das Ohr ständig zufällt und das Kind sich dann darüber beklagt und, weil aus den Ohren Flüssigkeit herausläuft.

Nun frage ich mich, ob man denn auch eine Mittelohrentzündung haben kann, ohne sich über richtige Ohrenschmerzen zu beklagen. Oder hat man immer Ohrenschmerzen, wenn man eine Mittelohrentzündung hat? Und weshalb läuft dort Flüssigkeit aus den Ohren, wenn keine Mittelohrentzündung vorhanden sein soll? Oder kann auch einfach so die Flüssigkeit aus den Ohren laufen und dann auch diese Menge, ohne eine Mittelohrentzündung zu haben? Habt ihr Erfahrungen damit und wisst, wie so eine Mittelohrentzündung sich bemerkbar macht oder, wie sie im Allgemeinen abläuft?

Also, ein Besuch beim Hals Nasen Ohren Arzt ist in jedem Fall sehr sinnvoll mit dem Kind. Das fängt alleine damit an, dass der Facharzt in der Regel ganz andere Geräte in der Praxis hat, mit denen man manches besser untersuchen kann, als ein allgemeiner Arzt oder Kinderarzt.

Vielleicht war die Flüssigkeit ja kein Eiter. Manchmal sammelt sich hinter dem Trommelfell eine Flüssigkeit bei Kindern, die aber kein Eiter ist. Vielleicht hat der Kinderarzt ja das gemeint. Trotzdem würde ich in so zweifelhaften Situationen nochmal fachärztlichen Rat einholen.

Kinder haben nicht immer Schmerzen, wenn sie entzündete Ohren habe. Ich kenne da so ein Kind, das merkt es zum Teil nicht mal selbst, wenn die Ohren wieder laufen, weil die Flüssigkeit dann einfach durch die Röhrchen abzieht, die der Ohrenarzt einst installiert hat. Von daher würde ich mich nicht zusehr darauf verlassen, dass das Kind schon Schmerzen melden muss. Das ist nicht zwingen. Und gerade kleine Kinder sind oft gar nicht in der Lage, so etwas als Ohrenschmerzen zu deklarieren, die zeigen dann sogar oft ganz diffus auf den Bauch und sagen, der Bauch täte ihnen weh. Auch das ist möglich.