Schlechtes Verhältnis zu Geld, wenn es herumliegt?

Ein Bekannter von mir ist in der Hinsicht was Kleingeld angeht wirklich schlimm. Überall in seiner Wohnung findet man Kleingeld. Er schafft es einfach nicht, die Münzen an einem bestimmten Ort zu sammeln. Andere benutzen dafür eine Spardose oder Flasche, die sie irgendwann zur Bank bringen. Bei ihm jedoch fliegt das Geld quasi überall im Haushalt herum.

Seine Freundin hat da der Schlag getroffen, als sie die ersten Male bei ihm zu Besuch war. Daher hat sie ihm dann eine einfache Blechdose mit Deckel geschenkt, in der sie dann das Kleingeld gesammelt hat. Ihrem Freund war das recht egal, der wollte davon eigentlich nichts wissen. Als die Freundin meines Bekannten die ganzen Münzen dann irgendwann zur Post brachte, kam doch eine stattliche Summe von 100 Euro zusammen. Die haben oder eben nicht haben, macht ja doch einen Unterschied.

Auch mein Bekannter war davon doch sehr überrascht, dass Kleinvieh eben auch Mist macht. Seitdem bemüht er sich mehr, dass Kleingeld direkt in die Dose zu werfen. Allerdings muss ich schon sagen, dass es für mich schon ein wenig schlechtes Licht auf den Bekannten wirft. Für mich ist es ein Zeichen dafür, dass jemand ein eher schlechtes Verhältnis zu Geld hat, wenn es wirklich überall herum fliegt. So jemand weiß doch dann Geld eigentlich gar nicht zu schätzen und damit umzugehen oder? Meint ihr auch, dass ein schlechtes Verhältnis zu Geld schuld ist, wenn jemand sein Kleingeld herum liegen lässt?

Bei mir liegen ab und zu auch immer mal wieder ein paar Cent (auch was größeres bis ca. 50 Cent) rum. Alles andere wird aber direkt ins Portmonnaie getan und dort aufbewahrt und dann beim nächsten Einkauf verwendet. Ich denke aber das jemand erst mit Geld nicht umgehen kann, wenn er komplett die Kontrolle verliert und mehr ausgibt, als er eigentlich hat beziehungsweise vielleicht sogar noch Schulden macht und diese dann nicht begleicht, wenn er wieder zu neuen Geld gekommen ist. Solange er noch gut über die Runden kommt ist glaube ich alles okay.

Also ein schlechtes Verhältnis zu Geld würde ich das nicht nennen, weil das für mich implizieren würde, dass man es mit beiden Händen zum Fenster raus wirft und mehr Geld ausgibt, als man verdient und somit Schulden hat. Auf mich wirkt es eher so, als ob dein Bekannter den Wert des Geldes nicht zu schätzen wissen würde, so nach dem Motto: ist ja immer unbegrenzt verfügbar.

Ich würde daher vermuten, dass es sich um deinen Bekannten um eine Person handelt, die selbst (noch) nicht arbeitet und möglicherweise finanziell unterstützt wird, in Form von Unterhalt oder Bafög. Wenn man das Geld nicht selbst verdienen muss, weiß man ja oft den Wert nicht so wirklich zu schätzen, das kommt dann mit der Zeit.

Was hat das mit einem schlechten Verhältnis zu Geld zu tun? Es macht doch keinen großen Unterschied ob es in der Wohnung offen liegt oder in einer Dose gesammelt wird. Es wird nicht benutzt und das zeugt davon, dass es nicht gebraucht wird weil man ansonsten noch genug auf dem Konto hat.

Jemand der wirklich jeden Cent mehrmals umdrehen muss um über die Runden zu kommen, der würde weder das Geld in der Wohnung liegen lassen noch in einer Dose langfristig sammeln. Dort wird das Geld genommen zum einkaufen und auch benutzt, aber das hat auch nichts mit einem guten oder schlechten Verhältnis zu tun.

Ein schlechtes Verhältnis zu Geld ist für mich, wenn jemand damit nicht umgehen kann und über seine Verhältnisse hinaus lebt. Wenn einfach unnötige Dinge gekauft werden, ohne auf den Preis zu achten und man nicht einmal im Bilde über seinen eigenen Kontostand ist. Manche haben genug Geld und führen sich deswegen so auf, aber das sehe ich ebenfalls als ein schlechtes Verhältnis bzw. gestörtes Verhältnis zu diesem Zahlungsmittel.

Ich finde nicht, dass er unbedingt ein schlechtes Verhältnis zum Geld hat, aber Wertschätzung sieht eben auch anders aus. Irgendwie scheint deinem Bekannten das Kleingeld ja egal zu sein, weil er im Grunde genug Geld hat. Das ist zwar schön für ihn, aber trotzdem ist es ein wenig komisch, dass er das Geld dann in der ganzen Wohnung verstreut hat. Wenn einem das Geld so egal ist, dann denke ich auch, dass er sich die Angewohnheit nicht so schnell abgewöhnen wird, das Geld überall zu verstreuen.

Auf mich wirkt es auch eher so, als ob das Verhältnis von Geld nicht so gut wäre, wenn es einem mehr oder weniger egal ist, wie viel man davon in der Wohnung rumliegen hat. Wie du schon angemerkt hast - Kleinvieh macht auch Mist und wenn man dies eine Weile sammelt, dann hat man auch einiges zusammen.

Ich würde aber dennoch nicht sagen, dass der Bekannte allgemein Probleme mit Geld hat. Wenn dies der Fall wäre, dann würde es ihm wohl nicht egal sein. Denn wenn man nicht mit Geld umgehen kann, dann fehlt es einem meist an allen Ecken und Enden. So aber scheint er ja genügend übrig zu haben, dass er es sich leisten kann, dass so einiges mal liegen bleibt.

Ich muss gestehen, dass bei mir eigentlich auch öfter mal Geld herumliegt. Auf meinem Sofa liegen öfter mal einige Münzen, auf meinem Schreibtisch auch und in Hosentaschen oder Handtaschen findet sich auch öfter mal etwas. Ich mache es beim Einkaufen eigentlich gerne so, dass ich das Rückgeld in die Hosentasche stopfe oder einfach so in die Handtasche schmeiße. Der Geldbeutel ist schon weggepackt und den entsprechenden Schein halte ich schon vorher in der Hand, wenn es sich um einen größeren Einkauf handelt, den ich allein tätige. So spare ich Zeit.

Oft bin ich dann zu faul, zu Hause das Kleingeld wieder in den Geldbeutel einzuräumen oder ich vergesse das auch mal. Spätestens alle paar Tage räume ich mein Zimmer aber immer komplett auf und sauge auch und da wird das dann weggeräumt. Oder natürlich auch dann, wenn Besuch angekündigt ist, da ich es dann nicht mag, Geld offen herumliegen zu haben,

Dass ich ein schlechtes Verhältnis zu Geld habe, würde ich so überhaupt nicht sagen. Mir wurde stattdessen schon von vielen verschiedenen Personen gesagt, dass ich sehr sparsam und in manchen Hinsichten auch geizig bin. Ich finde auch, dass ich sehr bewusst mit Geld umgehe und mir nun auch oft zweimal überlege, für was ich mein Geld ausgebe. Manchmal bin ich aber auch etwas faul und ich habe auch nicht immer Lust, alles direkt und sofort wegräumen zu müssen. Das kann man ja auch mal später machen, wie ich finde.

Ich denke nicht, dass man durch so ein Verhalten ein schlechtes Verhältnis zum Geld hat. Wenn man 100 € in der Wohnung liegen hat und diese nicht braucht oder benutzt, dann zeugt das doch eigentlich davon, dass man gut mit dem Geld auskommt, was man hat und keine Schulden aufbaut, was für ein gutes Verhältnis zu Geld spricht.

Ich denke eher, dass er einfach kein System gebraucht hat bisher um sein Geld zu ordnen. Es stört ihn einfach nicht und er braucht es auch nicht. Als Freundin würde ich es einfach mal einsammeln und dann davon mit ihm einen schönen Tag machen, wenn genug Geld zusammengekommen ist. Ihn stört es ja offensichtlich nicht, wenn dieses Kleingeld fehlt.

Also ich würde jetzt nicht direkt sagen, dass dies bedeutet ein schlechtes Verhältnis zu Geld zu haben. Immerhin hat er ja scheinbar noch genug Geld, sodass es einfach überall in seiner Wohnung rumliegen kann, ohne das er etwas davon vermisst.

Unter dem Begriff ein schlechtes Verhältnis zu Geld zu haben, verstehe ich eher nicht mit Geld umgehen zu können, das heißt über seine Verhältnisse zu leben und mehr auszugeben als man besitzt. Dies scheint ja hier wie gesagt nicht der Fall zu sein. Ich glaube eher, dass dein Bekannter ein Problem mit Ordnung statt mit Geld hat.