Wie Haustieren in stressigen Situationen helfen?

Bekannte arbeiten gerade am Haus und haben dadurch eine große Baustelle und nur wenig Zeit für die Haustiere, da sie alle Arbeiten selbst machen. Sie haben unter anderem auch einen Hund und eine Katze. Der Hund ist es gewöhnt normal immer dabei zu sein, was aber nun aktuell durch die Baustelle nicht geht.

Meine Bekannte hat Angst, dass der Hund in einen tiefen Ausschachtungsgraben fallen könnte oder durch andere Arbeiten auf der Baustelle verletzt werden könnte. Sie geht nun immer wieder zwischendurch mal ins Haus, um mit dem Hund ein Stück Gassi zu gehen. Der Hund ist natürlich trotzdem unglücklich und sehr gestresst, weil er fast den ganzen Tag alleine zu Hause ist und seine Leute eben draußen arbeiten. Weggeben kann meine Bekannte ihren Hund nicht, da er dies noch weniger kennt und sicher noch mehr Stress bekommen würde.

Sie hat nun vom Tierarzt ein Mittel bekommen, dass etwas beruhigend wirken soll. Sie meint, dass es wohl auch etwas helfen würde und sie es ihm wenigstens über die schwierigste Zeit hinweg helfen würde. Ich muss sagen, dass ich meinen Haustieren bisher sehr großen Stress ersparen konnte und ihnen nichts an Medikamenten geben musste.

Wie helft ihr euren Haustieren über so eine stressige Zeit hinweg? Vor allem wenn ihr selbst wenig Zeit für das Tier habt? Habt ihr da auch schon mal mit Rescue Mitteln geholfen oder ähnlichen Medikamenten?

Wieso sollte der Hund auf einmal in den Schacht fallen? Hält sie ihr Tier für so dämlich, dass es nicht in der Lage ist zu schauen und das auch zu überblicken? Der Hund ist es gewöhnt mit dabei zu sein und versteht nun nicht, wieso er von allem ausgeschlossen wird und alleine Zuhause sitzen muss. Natürlich ist er dann gestresst, weil er das auch nicht versteht und was deine Bekannte macht ist natürlich auch nicht das optimale.

Aber einfach aus diesem Grund zu Medikamenten greifen damit der Hund brach in der Ecke liegt und sich nicht mehr rührt finde ich den komplett falschen Weg. Anstatt den Hund einfach mitzunehmen und dort ihm eine Ecke einzurichten wo er nicht stört, nicht im Weg sitzt oder auch nicht in den Graben fällt wird er einfach verschanzt. Wenn man will, dann findet man auch einen Zwischenweg bei dem beide Seiten zufrieden sind. Medikamente sollten die letzte Wahl sein einen Hund ruhig zu stellen. Denn der Fehler liegt ja definitiv nicht beim Hund.

Die Tropfen hatte ich für meine Hunde auch. Benutzt habe ich sie eigentlich fast nie da meine Hunde eigentlich die Ruhe selbst sind. Lediglich an Silvester war es ihnen manchmal etwas zu laut und bunt, und wenn ich das schon nachmittags mitbekommen habe wie aufgedreht sie waren, haben sie diese dann auch bekommen. Aber ansonsten nicht, da haben andere Maßnahmen geholfen wie das spielen und auspowern vorher oder wurden einfach mitgenommen und ganz normal behandelt wie sonst auch.

Es ist gar nicht möglich, den Hund mit auf die Baustelle zu nehmen. Dort ist es einfach zu gefährlich. Es gibt wohl ihm Garten keinen Fleck mehr, der noch normal ist. Meine Bekannte findet es zu riskant, den Hund dort irgendwo anzubinden.

Dort wird mit einem Bagger und diversen anderen Geräten gearbeitet, bei denen der Hund dann schon verschiedenen Gefahren ausgesetzt wäre. Es achtet ja auch nicht immer jeder dann auf den Hund und da kann ja durchaus schnell etwas passieren. Ich kann meine Bekannte da schon verstehen, dass es eher gefährlich ist und sich sorgt, wenn der Hund mit auf der Baustelle dabei ist.

In einem anderen Thread beschreibst du, dass die Bekannte selbst mit den Veränderungen durch die Baustelle schlecht zurechtkommt. Da hast du die Lösung für den Hund. Natürlich dreht der ab, wenn sich sein Leben ändert und diese Änderungen bedrohlich sein müssen, weil sein Mensch durch den Wind ist.

Das Problem ist nicht der Hund. Der braucht kein Mittel vom Tierarzt. Die Bekannte sollte ein Mittel zur Beruhigung einnehmen und an ihrem Nervenkostüm arbeiten. Dann funktioniert auch der Hund und bleibt entspannt. Seine Bezugspersonen in Sicht- und Hörweite auf einer Baustelle stressen einen gesunden Hund nicht. Nur wird dieser Hund dazu gezwungen, sich über Gebühr aufzuregen.

Die Sache ist doch ganz einfach: Wenn ich den ganzen Tag draußen im Garten bin sind meine Hunde auch mit draußen im Garten. Die Zeit zum Spazierengehen muss man sich dann halt nehmen. Zudem sollte es für einen psychisch normalen Hund kein Problem sein alleine im Haus zu bleiben, wenn die Besitzer im Garten sind.

Ich denke, dass es hier das Wichtigste ist, dass man trotzdem eine gewisse Routine beibehält. Das heißt, wenn der Hund zum Beispiel immer um 9 Uhr, um 15 Uhr und um 21 Uhr nach draußen geht und mit seinem Herrchen eine Runde draußen durchs Gründe dreht, dann sollte man auch in der stressigen Zeit des Umzuges und der Bauarbeiten versuchen dies so gut wie möglich beizubehalten. Diese Routine wird dem Hund helfen, sich an die Situation zu gewöhnen und ihn beruhigen, da sich nicht zu viel für ihn verändert.

Ansonsten wäre es vielleicht noch eine Option, dass man den Hund draußen im Garten zum Beispiel anbindet. So, dass er nicht in irgendeinen Graben fallen kann oder vor irgendwelche Maschinen laufen, aber dass er dennoch draußen ist, solange man ein Auge darauf hat. Dafür gibt es sogar extra angefertigte Laufleinen, mit denen der Hund eine möglichst große Bewegungsfreiheit hat.

Ansonsten hilft nur Stück für Stück den Garten machen, sodass der Hund immer zu einem gewissen Teil Zutritt hat und quasi nicht ganz drinnen bleiben muss oder dass man es dann einfach erträgt und ihn für die Zeit drinnen lässt. Den Hund dann aber die ganze Zeit drinnen lassen sollte wirklich die letzte Option sein, da man ein Bewegungstier nicht den ganzen Tag einsperren sollte.