Hattet Ihr schon einmal Keuchhusten als Erwachsener?

vom 04.07.2016, 17:19 Uhr

Vor 14 Jahren hatte ich über 3 Monate starken Dauerhusten. Meine damalige Hausärztin verschrieb mir dann immer stärkere Antibiotika. Die Medikamente halfen überhaupt nicht, außer dass ich den ganzen Tag völlig "benebelt" war...

Zum Glück ging die Ärztin dann in Urlaub und ich schleppte mich mit dem Husten zum Vertretungsarzt. Der hatte sofort einen Verdacht, weil meine Frau inzwischen auch schon 3 Wochen so hustete. Die Blutuntersuchung ergab, dass wir beide Keuchhusten hatten! Wir bekamen dann spezielle Medikamente und der scheußliche Husten war dann bald überwunden.

Jetzt hatte ich letztes Jahr auch wieder fast 4 Monate heftigen Dauerhusten. Mein Lungenfacharzt verzweifelte fast, weil wieder nichts anschlug. Erst im 4 Monat verschwand der Husten. Die Ärztin meinte, es kann eine Reinfektion oder eine Neuinfektion von Keuchhusten gewesen sein. Obwohl ich dagegen inzwischen geimpft bin. (Als Kind gab es diese Impfung wohl noch nicht) Tja und jetzt huste ich schon wieder seit 2 Wochen und bekomme langsam Panik. Hattet Ihr auch schon solches Pech?

» Rabenfreund » Beiträge: 11 » Talkpoints: 5,57 »



Ich selbst hatte noch nicht solches Pech, aber habe es in meinem Bekanntenkreis schon des Öfteren erlebt. Meist zieht sich die Krankheit als Erwachsener um einiges länger als bei Kindern. Keuchhusten ist nicht umsonst, unabhängig vom Alter, eine meldepflichtige Krankheit!

Ich kann nur sagen, dass ich schon des Öfteren mitbekommen habe, dass man, trotz Impfung, anfälliger für eine erneute Infektion mit Keuchhusten ist als jemand, der noch keinen Keuchhusten hatte. Vor allem dann, wenn man sowieso schon ein geschwächtes Immunsystem hat.

Ich würde also an deiner Stelle, wenn du schon über eine Woche hustest, ganz schnell zum Facharzt gehen. Ich verstehe nicht, wie man mit so einer Vorgeschichte und Symptomatik so lange wartet. Nachher wird es wieder eine Infektion und dann hast du den Salat, so oft macht die Lunge das auch nicht mit.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich hatte das ganze auch als Erwachsener, obwohl ich als Kind dagegen geimpft worden bin. Erst im letzten Jahr kam überhaupt heraus, dass ich ein genereller Impfversager bin. Sprich es tritt keine Immunisierung ein, egal was mir geimpft worden ist. Bislang ging man nur davon aus, dass es die Hepatits betroffen hat, da dort die Impfversager schon häufiger vorkommen. Das es alle Impfungen betrifft ist doch sehr selten.

Folglich hatte ich auch den Keuchhusten und ich habe dabei ebenfalls eine solche Odyssee mitgemacht wie es bei dir der Fall war. Ich wurde auch von Arzt zu Arzt geschickt, die einen meinten chronische Bronchitis, andere sprachen einfach vom Raucherhusten und andere von ganz anderen Erkrankungen. Bis jemand darauf gekommen ist überhaupt auf Keuchhusten zu testen, sind ebenfalls 3 Wochen vergangen. Die Behandlung dauerte länger als 3 Wochen und war dann erst komplett verschwunden. Seither ist das ganze bei mir auch nicht mehr auftreten.

Wenn es bei dir schon einige Male aufgetreten ist, dann war es beim ersten mal wohl nicht komplett ausgeheilt und du hast es seither verschleppt und nach wie vor. Somit kann es schon sein, dass es immer mal wieder bei dir ausbricht. Folglich sollte aber auch jeder Arzt direkt darauf testen wenn nur der Verdacht darauf besteht, gerade mit dieser Vorgeschichte. Wirklich warten würde ich damit auch nicht, sondern mich direkt zum Arzt begeben wenn du wieder das Gefühl hast, dass es sich dabei um den Keuchhusten handelt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich hatte das Ganze auch als Erwachsener und wurde die ersten drei bis vier Wochen fehlbehandelt. Ich wurde als Kind geimpft und als Jugendliche habe ich auch die entsprechende Auffrischungen hinter mich gebracht. Zudem war mein Impfschutz aktuell, da ich im Krankenhaus gearbeitet habe und auch immer Blut abgeben musste und dort wurde der Impfstand bestimmt.

Ich habe das Phänomen bei den Hepatitis-Impfungen, dass ich den Impfschutz innerhalb von zwei Jahren abbaue, jedoch weiterhin gegen den Erreger immun bin. Beim Keuchhusten hatte ich jedoch mehr Pech, die Erkrankung ist ausgebrochen und ich habe eine richtige Odyssee seitdem hinter mir.

Zuerst wurde ich auf eine Erkältung und dann auf Bronchitis behandelt, nicht auf die chronische Form, sondern auf die akute Form. Nach drei Wochen kam die Kollegin meines Hausarztes auf die Idee, dass man mich zum Pulmologen schicken könnte und dort wurde dann der Keuchhusten dann auch entdeckt und ich bekam Antibiotika und wurde entsprechend behandelt. Sie hat sofort Alarm geschlagen und sich nicht nur auf naturheilkundliche Medizin fixiert.

Und dann begann die eigentliche Odyssee. Ich habe Allergien entwickelt und wurde zum Asthmatiker. Seitdem versucht der Lungenarzt mit meiner Zusammenarbeit das bisher unkontrollierbare Asthma unter Kontrolle zu bekommen, leider mit kaum Erfolgen, obwohl mittlerweile eine Besserung eintritt, nach einigen Jahren.

Ich suche auch sofort den Arzt auf, sobald eine heftigere Erkältung auftritt oder ich einen bellenden Husten entwickele. Ich möchte nämlich nicht, dass entweder der Keuchhusten noch einmal auftritt oder dass eine Erkrankung sich auf die Lungen absetzt, alleine weil ich bereits vorgeschädigt bin.

Ich hoffe, dass Keuchhusten bei mir nie wieder massiv auftritt und dass sich die Konsequenzen, die ich davongetragen habe, auch wieder bessern. Und ich mache langsame Fortschritte, die ersten Allergien haben sich schon gemildert und der dauernde Husten quält mich auch nicht mehr so sehr. Danke liebes Immunsystem und danke an meinen neuen
kompetenten Hausarzt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12583 » Talkpoints: 9,41 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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