Erfahrungen mit OPs am offenen Herzen beim Kind?

Meine Tochter ist fast 5 Jahre alt. Seit sie 2 Jahre alt ist, wissen wir, dass sie einen Herzfehler hat. Es ist ein sogenannter ASD, also ein Loch zwischen den Vorhöfen. Manchmal schließt sich dieses Loch, bei meiner Tochter leider nicht.

Nun haben wir, also die Ärzte, vor kurzem versucht in einem Herzzentrum, dieses Loch mit einem Katheter zu schließen. Das hat leider nicht geklappt, da das Loch zu nach an der Wand liegt. Eine Schließen mit Schirm war daher nicht möglich, da nicht genug Auflagefläche da war. Unsere Tochter hat keinerlei Beeinträchtigungen durch den Herzfehler. Das macht es natürlich schwieriger, da sie nicht so richtig versteht, warum sie immer zu zum Arzt oder ins Krankenhaus muss. Das würde jedoch nicht so bleiben, ihr Herz muss einfach zu viel arbeiten und würde Schaden nehmen.

Nun steht also die OP am offenen Herzen an und wir haben große Angst davor. Vielleicht hat hier jemand so etwas schon durchgemacht und kann uns Hinweise, Tipps und Erfahrungen geben? Wie lange dauerte die OP und wie schnell waren die Kinder wieder fit? Wie sieht die Narbe später aus und gibt es irgendwelche Spätfolgen? Wie habt ihr eure Kinder auf die OP vorbereitet? In welcher Klinik ward ihr? Ich würde mich freuen, wenn ihr uns ein wenig beruhigen und an euren Erfahrungen teilhaben lassen könnt.

Erfahrungen von meinem Kind kann ich dazu nicht beisteuern, allerdings hatte ich einige Kinderpatienten die ich Jahrelang zu den Untersuchungen gefahren habe und auch wieder dort abgeholt wenn es nach Hause ging. Durch die Erzählungen der Eltern und Kinder hat es sich immer angefühlt als wenn man direkt mit dabei gewesen ist.

Diese Ängste haben fast alle und kann ich auch nachvollziehen. Denn das ist keine einfache Operation die einfach mal zwischen Tür und Angel gemacht wird wie andere kleine Sachen. Dabei kann einiges passieren und die Vorstellung einen aufgeschnittenen Thorax und die freie Sicht auf das Herz zu haben macht es dabei nicht einfacher.

Auch wenn deine Tochter jetzt noch keine Probleme damit hat, so würde sie es im weiteren Alter bekommen wenn sie wächst. Von daher ist es schon zu empfehlen über seine Angst zu springen und sich den Empfehlungen der Ärzte zu beugen. Im Prinzip ist das ein Eingriff der immer häufiger vor kommt und es auch entsprechende Spezialisten für die Kinderchirurgie dazu gibt. Je nach dem wie aufwendig das ganze ist, desto lange dauert auch die Operation an sich. Oftmals kommt einem das wie Tage vor, aber ein paar Stunden muss man dafür schon rechnen.

Die Narben von einer solch offenen Operation wird man immer sehen auch wenn diese sich im Erwachsenenalter durchaus noch verwachsen und damit etwas transparenter werden. Wo die Schnitte gemacht worden sind, dort wird die Haut halt immer weiß bleiben. Sprich eine Narbe die hinterher von der Sonne auch nicht gebräunt wird. Diese kann manchmal Probleme machen z.B. mit Kleidung aber dafür gibt es genug Alternative. Zu Wundheilungsstörungen kann es immer kommen, egal wo der Schnitt gemacht wurde und stellt damit auch keine Besonderheit in diesem Sinne dar.

Bevor solch ein Eingriff allerdings stattfindet, werdet ihr noch Aufgeklärt von einem Arzt. Dort könnt ihr die Fragen stellen die euch so sehr auf der Seele brennen wie auch alle medizinischen Fakten. Dort bekommt ihr verlässlichere Aussagen als in einem Internetforum. Auch kann man euch dort sicherlich ein paar Anlaufstellen für weitere Betroffene Eltern mit deren Kindern nennen, zu denen ihr Kontakt aufnehmen könnt.

Selbsthilfegruppen gibt es in diesem Bereich doch sehr viele, und gerade vom Raum Mannheim weiß ich, dass dort viele wirklich aktiv sind ach wenn die Erkrankung bei ihrem eigenen Kind ausgestanden sind. Bei meinen "kleinen" Patienten die ich transportiert habe ist alles gut gegangen und sind dann ein paar Wochen später wieder mit mir nach Hause gefahren oder kamen auf die Rettungswache das Auto anschauen. Denn das habe ich jedem Kind versprochen das es kommen kann zum Auto anschauen und auch einmal Blaulicht anmachen.