Variiert Geschmackssinn mit der Tageszeit?

vom 22.09.2010, 20:34 Uhr

Ich putze mir die Zähne, auch, wenn das vielleicht gesünder wäre, nicht nach festen Tages- beziehungsweise Uhrzeiten, sondern eher an meine Tätigkeiten angelehnt, also beispielsweise nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen. Und meine Schlafenszeiten variieren auch sehr. An normalen Wochentagen mag es möglicherweise Mitternacht sein, am Wochenende oder in den Semesterferien bleibe ich durchaus auch mal bis mitten in der Nacht oder bis zum frühen Morgen wach und putze mir dann erst die Zähne und gehe dann schlafen.

Dabei ist mir aufgefallen, dass mir dieselbe Zahncreme, wenn ich sie nachts nach zwei Uhr verwende, meist sehr viel schärfer vorkommt, als wenn ich mir die Zähne damit schon um Mitternacht putze, oder sogar schon um 21 oder 22 Uhr, falls ich wegen Krankheit früher schlafen gehen möchte. Es ist so ein Unterschied in der Intensität der Schärfe, sodass ich nach Mitternacht sagen würde, der Geschmack sei mir eigentlich bereits zu scharf, obwohl derselbe Geschmack mir zeitlich früher absolut keine Probleme in der Schärfe macht.

Ich nehme also mal stark an, dass der Geschmackssinn mit der Tageszeit variiert. Dass es dabei auch noch Unterschiede anhand des persönlichen Tag-Nacht-Rhythmusses geben könnte, kann ich mir auch gut vorstellen. Aber ist das bei jedem Menschen so? Wie ist das biologisch genauer zu erklären? Und betrifft das nur das Schärfeempfinden oder bestimmte Teile des Geschmackssinnes, oder den gesamten Geschmackssinn?

Dass beispielsweise das Schmerzempfinden des Menschen auch je nach Uhrzeit variiert, habe ich schon gelesen. Hängt das Schärfeempfinden vielleicht eher davon ab, als vom Geschmackssinn?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das ist eine Interessante Fragestellung. Der Geschmackssinn ist von vielen Faktoren abhängig und sicherlich nicht nur von der Uhrzeit. So schmecken manche Sachen in luftiger Höhe komplett anders als auf dem Boden, in anderen Klimazonen schmecken manche Lebensmittel auch komplett anders als man sie von Zuhause kennt. Auch das eigene Befinden spielt dabei eine große Rolle, hat man viel Stress, ist sehr glücklich oder unglücklich alles spielt eine Rolle beim Geschmack.

Das Schmerzempfinden ist ebenfalls unterschiedlich. Jeder nimmt Schmerz unterschiedlich wahr, so leiden manche unter einem kleinen Kratzer als wenn sie direkt am sterben sind, und andere tragen den Kopf unterm Arm und merken davon gar nichts. Das sind nun zwei extreme, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass südländische Menschen doch eher zum Drama und zum stärkeren verspüren von Schmerzen neigen als der gestandene, einheimische Bauer aus dem Schwarzwald.

Auch kann ich mir vorstellen, dass es einen Unterschied macht wann die letzte Mahlzeit eingenommen worden ist und wie scharf diese war. Wenn ich mir nach einem scharfen Essen direkt die Zähne putze, dann empfinde ich die Zahncreme gar nicht als scharf sondern als Linderung gegen das brennen vom Essen. Lag dagegen ein längerer Zeitraum nichts essbares dazwischen, dann kommt mir meine Zahncreme ebenfalls schärfer vor. Die Uhrzeit spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle, denn ich esse mal um 22 Uhr und auch mal um 2 Uhr. Bei mir spielt also eher der Abstand zwischen Essen und Zähne putzen eine Rolle, wie scharf ich meine Zahncreme empfinde.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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