In welchen Berufen Familie und Freunde nicht bedienen dürfen

vom 02.08.2016, 20:17 Uhr

Ich habe heute eine Diskussion bei Facebook mitbekommen. Eine Userin meinte, sie wäre wohl in einem Bekleidungsgeschäft einkaufen gewesen und sie hätte eine Verwandte gehabt, die dort an der Kasse arbeiten würde. Besagte Verwandte hatte zu dem Zeitpunkt auch Dienstzeit und war eben an der Kasse zu Gange. Die Userin wollte dann zu eben dieser Kasse gehen und sich bedienen lassen, wobei sie aber dazu aufgefordert worden ist, eine andere Kasse zu benutzen. Sie hat sich sehr darüber aufgeregt, dass sie in ihrer Wahl eingeschränkt worden wäre und hat ihrem Ärger bei Facebook eben Luft gemacht.

Es wurde dann gegen argumentiert, dass so keine Neutralität gewahrt werden würde und das wolle der Arbeitgeber eben vermeiden, sonst beschweren sich andere Kunden oder so. Es gibt ja auch andere Berufe, wo darauf Wert gelegt wird, dass keine verwandtschaftlichen oder freundschaftlichen Beziehungen zu den Kunden oder Patienten oder wie auch immer besteht. In welchen Berufen darf man grundsätzlich nicht mit Angehörigen agieren und warum ist das so? Findet ihr das gerecht oder würdet ihr euch darüber beschweren, wenn ihr mit so einer Situation konfrontiert werden würdet?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kenne es aus meinem privaten Umfeld auch nur in dem Rahmen des Abkassierens. Meine Mutter hat beispielsweise an der Kasse eines Supermarktes gearbeitet und dort war die Bedienung von Freunden, Verwandten oder Bekannten untersagt. Ich finde das auch richtig so, weil man sonst alles aufhält, weil man zu lange miteinander redet. Außerdem hat der Arbeitgeber sicherlich auch kein gutes Gefühl, wenn danach mal die Kasse nicht stimmen sollte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Auf dem Finanzamt verhält es sich ähnlich. Dort darf der Finanzwirt zwar seine eigene Steuererklärung bearbeiten, wie auch diese von Freunden, Familien und Bekannten, aber am Ende braucht es dennoch eine weitere unabhängige Person die das ganze gegenzeichnet und so quasi die Richtigkeit bestätigt.

Gemacht wird es dort, weil auch dort Vorteile verschafft werden könnten z.B. durch weitere Steuervorteile, Deckung von Steuerhinterziehungen usw. und natürlich ist man doch schnell in der Versuchung sich selbst ein paar hundert Euro mehr zurück zu zahlen wenn man es denn könnte oder die komplette Steuer zu erlassen. Auch herrschen dabei gewisse Rahmen in denen sich die Finanzwirte bewegen können, so reizt man bei einem Verwandten den Rahmen doch eher aus, als wenn eine unliebsame Person vor einem sitzt bzw. dessen Antrag vor einem liegt.

Im Rettungsdienst ist es egal. Dort kann man es sich nicht immer aussuchen, aber es sollte immer der Dienst im Vordergrund stehen. Natürlich bekommen Angehörige die gleiche Behandlung wie jeder andere Patient auch, oder meinst du wir reanimieren nur Angehörige von Kollegen und lassen den Rest einfach liegen? Was aber nicht ausbleibt, dass man dich doch ein wenig mehr Mühe gibt als bei Leuten die man nicht kennt. So wird dort schon einmal länger Reanimiert als bei einem normalen anderen Fall oder man ist im Gespräch während der Fahrt in die Klinik besonders "nett". Also quasi alles eine Stufe übertrieben aber daraus entstehen weder gravierende Vorteile noch Nachteile.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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