Quarantänestation und "Besucher"
Wie ich bereits hier Noro Virus - Tipps, Ratschläge und Ideen gesucht schrieb, befinde ich mich zur Zeit an sich in einer stationären Massnahme in der Psychiatrie. Die Station auf der ich mich befinde, ist eine Durchgangsstation. Durch die Station befindet sich an sich der direkte Weg vom Hauptgebäude des Krankenhauses zur Psychiatrie. Es gibt allerdings noch andere Wege um zu den vier anderen psychiatrischen Stationen zu kommen.
Zur Zeit gilt unsere Station so halbwegs als Quarantänestation oder Isolierstation. Es sind zwar nur einzelne Zimmer, die als Quarantänezimmer ausgewiesen sind und wir "gesunden" Patienten dürfen unter Auflagen halt die Zimmer verlassen und uns auch frei auf der Station und dem ganzen Klnikgelände bewegen. Auf der Station selbst sind wir vom "normalen" Stationsablauf her ein wenig eingeschränkt. So dürfen wir halt keinen direkten Umgang mit offenen Lebensmitteln haben. Das wird uns alles vom Personal gegeben. Ansonsten ist das halt Aufgabe des Patienten. Und auch die Spülmaschine dürfen wir nicht ausräumen. Das ist sonst auch Aufgabe der Patienten.
An den Türen zur Station hängen Schilder, das die Station nicht betreten werden darf und man halt über eine andere Station zu den anderen Stationen kommt. Näher beschrieben ist das nicht. Aber die Ausschilderung in der Psychiatrie ist auch sonst eher wenig. Sprich wenn man fremd im Haus ist findet man eh nichts.
Betreten werden darf die Station, laut der Schilder, von Patienten und Besuchern. Wobei an den Zimmern, die als Quarantänezimmer gelten, noch zusätzlich Schilder zu den Schutzmassnahmen hängen und dem Hinweis, das man sich vor dem Betreten beim Personal melden soll. Die Zimmer selbst werden sowohl von Personal, wie auch von Besuchern, nur in Schutzkleidung betreten.
Es ist weiterhin unklar, woher der Virus kommt. Klar ist aber auf alle Fälle das grundsätzlich ein Risiko besteht, wenn auch nur noch ein minimales. Ich für meinen Teil hoffe sehr, das wir das Thema Noro Virus endlich abhaken können. Aber wie gesagt die betroffenen Zimmer werden weiterhin betreten und es könnten theoretisch eine Übertragung durch die Schuhe etc. stattfinden.
Die Psychiatrie kann auch direkt durch einen Haupteingang der Psychiatrie betreten werden. Besucher machen das selten, weil der Weg vom Parkplatz her am einfachsten halt durch das ganze Klinikum ist. Vor der Psychiatrie selbst gibt es zwar Parkplätze, die aber zum Grossteil nur für Mitarbeiter und Kurzzeitparker sind.
Die strengeren Richtlinien für die Station und das Aufhängen der Schilder, erfolgte am 27.12. Dezember. Also am letzten Wochenende. Ich selbst war am Montag Abend wieder auf Station. Bis dahin und auch die folgenden Tagen war damit zu rechnen, das es eventuell doch eine Zimmerisolation für alle Patienten, auch denen die nicht erkrankt sind, erfolgen könnte.
Es ist bei uns in der Psychiatrie an sich gang und gäbe das Patienten oder auch das Pflegeteam Essen bei Lieferdiensten bestellen. Das ist an sich auch kei Problem. Viele der Lieferanten fahren an sich zum Haupteingang der Psychiatrie durch. Das ist ja für Kurzzeitparker erlaubt. Am Haupteingang befinden sich zwei Stationen und zu den drei anderen Stationen kann man dann mit dem Aufzug fahren. Wenn man über den Haupteingang der Klinik an sich zur Psychiatrie will, läuft man erstmal durch die gesamte Klinik. Und dann halt durch unsere Station. Dort gelangt man dann halt auch zu den Aufzügen. An sich kostet der Weg einen Pizzalieferanten aber halt enorm viel Zeit. Auf der anderen Seite weiss halt auch nicht jeder, das die Psychiatrie auch einen eigenen Eingang hat. Dazu ist die Psychiatrie einfach zu neu.
Am letzten Montag, also einen Tag nach dem die Schilder hingen, konnte ich einen Lieferanten beobachten, der mit seiner Lieferung fleissig durch unsere Station lief. Vollbepackt. Und ich kann es einfach nicht verstehen, das man Hinweisschilder nicht ernst nimmt. Die hängen da sicherlich nicht aus Jux und Dollerei. Ich muss allerdings zugeben, das halt kein Warnhinweis ala Achtung Virus oder so dran hängt. Das dürfte aber aus Datenschutzbestimmungen und Schweigepflicht nicht möglich sein.
Ich für mich frage mich nun allerdings, ob Lieferdienste generell so lasch mit sowas umgehen. Im schlimmsten Falle trägt der Lieferant nun die Viren fleissig durch die Weltgeschichte. Und der Hauptübertragungsweg ist nunmal über offene Lebensmittel. Und die wird der gute Lieferant mit Sicherheit danach noch angefasst haben. Und ich glaube kaum, das er sich vorher die Hände desinfiziert hat. Wobei es nur ein Handdesinfektionsmittel gibt, welches bei Noro Virus hilft.
Das Problem sind nicht nur die Lieferdienste und Noro verbreitet sich nicht nur durch den direkten Kontakt, sondern auch über die Luft. Das ganze ist so ansteckend, dass davon 10 Viren ausreichen damit jemand infiziert ist. Die Inkubationszeit ist ausreichend, damit diese Person die Viren auch auf andere verbreitet. Gerade wenn er im Bereich Krankenpflege, Lieferdienst etc. arbeitet hat man viel Kontakt mit Menschen und daher verbreitet sich das ganze auch rasend schnell.
Die Schutzmaßnahmen sind nur ein kleiner Teil, denn eigentlich müsste sich das Personal dennoch nach jedem Betreten komplett umziehen. Ebenfalls die Besucher. Die Wäsche dürfte nur bei 90 Grad gewaschen werden, aber wer macht das Zuhause schon? Somit ist auch dort die Ansteckungsgefahr deutlich höher, als wenn man diese Stationen einfach komplett meidet und den Angehörigen gar nicht erst besucht, solange er eben in Isolierung ist. Dem Personal bleibt nichts anderes übrig, aber auch dort wird geschlampt in jeder Hinsicht.
Wie schnell sich so etwas verbreiten kann, kann man wunderbar an Altenheimen sehen. Dort gibt es zwar theoretisch Isolationen, aber das Personal rennt ohne Schutz in die Zimmer, die alten werden in den Gemeinschaftsraum gefahren zum essen und damit sie nicht alleine sind. Dort ist es ein leichtes sich zu infizieren und das ganze in die Welt zu tragen. Vor 2 Jahren lagen nach diesen Aktionen drei komplette Heime mit Personal und den Angehörigen Besuchern flach. Das war ein Spektakel, binnen 30 Minuten kamen aus einem Kuhdorf mit 5000 Einwohnern 600 Notrufe wegen Noro Virus. Wie der Rettungsdienst und die Hausärzte am rödeln waren, kann man nur erahnen.
Falsch ist es auch, dass es angeblich nur ein Desinfektionsmittel gegen Noro gibt. Was du meinst ist das Virugard. Das ist für die Hände, aber für Oberflächen nicht geeignet. Dort muss auf etwas anderes gesetzt werden wie z.B. Dismozon. Wird mit einer zu schwachen Konzentration gearbeitet, dann überleben die Keime ebenfalls auch bei anderen Desinfektionsmitteln wie Microbac Forte. Dieses streichelt die Keime nur und macht sonst gar nichts. Leider sind viele Stationen und Heime der Meinung, dass das übliche Desinfektionsmittel ausreicht und verbreiten so selbstständig das meiste munter in der Weltgeschichte. Die Lieferanten sind das kleinere Problem. Personal und Taxifahrer sind die größten Keimschleudern in Krankenhäusern.
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