Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel

Im Thread "Schwindel, aber Arzt findet keine Erklärung dafür" berichtete ich ja bereits davon, dass mein Lebensgefährte seit einigen Tagen unter starken Schwindelanfällen leidet. Da schrieb ich auch, dass die Ärzte bisher keinen Grund dafür gefunden haben.

Heute aber bekam mein Lebensgefährte endlich eine Überweisung zum Ohrenarzt. Dort stellte man fest, dass es sich bei ihm um "benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel" handelt. Das sei eine harmlose, schubweise auftretende Erkrankung. Mehr über die Diagnose der Erkrankung, wie sie auch in diesem Fall stattgefunden hat, kann man hier lesen: Wikipedia-Artikel über benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel.

Ausgelöst werde sie dadurch, dass sich in den Gleichgewichtsteilen des Ohres kleine Teilchen abgelöst hätten, die sich nun darin bewegten, was dem Ohr immer eine Bewegung vormache, was dann natürlich den Schwindel auslöst. Dass diese Teilchen, Otolithen, ab und zu ablösten, käme natürlicherweise bei jedem Menschen vor, nur gäbe es eben nicht immer Beschwerden damit.

Medikamente gäbe es dagegen nicht, man könne nur abwarten oder höchstens noch gymnastische Übungen machen. Da hat mein Lebensgefährte einen Standard-Bogen mitbekommen, den man auch online sehen kann, und zwar hier: Dokument der neurologischen Abteilung der Charite Berlin.

Dummerweise kann dieser Lagerungsschwindel sich zum Teil trotz dieser Gymnastik-Behandlung Wochen, Monate und Jahre halten. Außerdem soll bei Menschen, die ehemals unter dieser Krankheit litten, diese nach Jahren immer wieder auftauchen.

Wisst ihr, was man vielleicht machen kann, um diesen Lagerungsschwindel schneller loszuwerden? Oder hat man da wirklich einfach Pech gehabt, wenn man zu den Leuten gehört, bei denen sich der Schwindel über Monate hält? Ich mache mir bloß Gedanken, denn das Arbeiten fällt ja nicht gerade leicht, wenn einem andauernd schwindelig ist und dadurch dann auch schlecht wird.

Wieso muss alles schnell verschwinden? Eine solche Therapie bzw. Genesung nimmt nun einmal einige Zeit in Anspruch. Bei ein paar Patienten dauert die Genesung länger, bei anderen kürzer. Aber wirklich eine Aussage darüber treffen wie lange es bei deinem Freund dauert und wie er das ganze noch beschleunigen kann, kann man nicht.

Er sollte sich einfach an die Anweisungen vom Arzt halten und wenn es sich wirklich über Monate oder Jahre hinzieht, dann kann man auch über weitere ergänzende Therapien nachdenken. Die Medizin entwickelt sich ständig weiter und so kann es heute noch kein Heilmittel dagegen geben, aber morgen eventuell kommt jemand mit einer neuen Bahnbrechenden Idee um die Ecke die funktioniert.

Wenn es mit dem Schwindel und Übelkeit zu schlimm werden sollte, dann muss dein Freund sich auch nicht auf die Arbeit schleifen. Dann geht er entsprechend zum Arzt und lässt sich dort Krankschreiben. In einigen Bereichen ist das Arbeiten mit diesen Beschwerden auch gar nicht erst zu empfehlen oder gar zugelassen. Auch darüber sollte er sich mit dem behandelnden Arzt absprechen. Eventuell könnte noch Krankengymnastik helfen, aber auch das wäre mit dem Arzt zu besprechen.

Wer hat schon gerne Beschwerden, die langfristig behandelt werden müssen? Ich kann das völlig verstehen, wenn jemand solche Beschwerden nicht haben will. Denn wenn einem schwindlig ist, schränkt das enorm ein. Auch das Risiko unterwegs zu stürzen ist zum Beispiel durchaus gegeben.

Klar kann man sich krank schreiben lassen. Wenn man aber aus gesundheitlichen Gründen erst mal einen Knick in der Karriere hat, ist das nicht hilfreich. Vor allem auch deshalb, weil man unter Umständen erst mal einen neuen Chef finden muss, der die Krankheit nicht schlimm findet, wenn eine befristete Beschäftigung wegen zu vieler Krankheitstage nicht verlängert wurde.