'Frollegen' - sind sie für euch wichtig?
Freunde bei der Arbeit, auf der Arbeit. Liebevoll nennt man diese Frollegen und sind für manche Leute aus dem Leben nicht mehr weg zu denken. Aber sind sie für euch wichtig oder trennt ihr Freunde und Kollegen und wollt mit euren Kollegen keine Freundschaften haben?
Findet ihr es positiv oder negativ Frollegen zu haben? Denkt ihr, dass bei einem Arbeitsverhältnis keine Freundschaften geben sollte? Seid ihr mit euren Arbeitskollegen befreundet?
Ehrlich gesagt habe ich den Begriff "Frollegen" noch nie gehört. Wenn man mit jemandem befreundet ist, der auch gleichzeitig Kollege ist, ist das für mich ein Freund mit dem ich auch arbeite. Dass es dafür eine spezielle Bezeichnung gibt, das wusste ich gar nicht.
Ich habe immer Arbeit und privates getrennt. Es gab aber auch nie jemanden, mit dem ich mich besonders gut verstanden hätte. Natürlich gab es liebe Kollegen und nette Leute im Büro, aber niemand, mit dem ich mich privat getroffen hätte. Ich habe allerdings nichts dagegen, wenn jemand mit einem Kollegen oder mehreren befreundet ist und auch privat etwas unternimmt. Es muss schließlich jeder selbst wissen, wie weit er sein berufliches Umfeld in sein privates hinein lässt.
Ist dieser Begriff kürzlich erst erfunden worden, denn ich habe ihn noch nie gehört? Ehrlich gesagt, hört er sich auch sehr prollig an, aber bestimmt nicht liebevoll. Ich würde ihn jedenfalls nie benutzen. Es gibt nette Kollegen, die auch Freunde sein können. Mit einigen meiner Kollegen gab es auch private Kontakte.
Ich kenne den Begriff auch nicht, finde ihn aber ganz niedlich. Für viele Leute ist es ja auch tatsächlich so, dass sich viele Freundschaften bei der Arbeit entwickeln und dann auch über die Arbeit hinausgehen. Ist ja auch logisch, wenn man einen Großteil des Alltages mit der Arbeit und den Kollegen verbringt.
Für mich persönlich ist dieses Phänomen allerdings nicht denkbar. Ich trenne mein Privatleben streng von der Arbeit. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, will ich davon nichts mehr hören und auch mit den Leuten von der Arbeit nichts mehr zu tun haben. Das liegt gar nicht an den Kollegen, sondern nur an mir. Ich brauche diesen klaren Schnitt zwischen Arbeit und Privatleben, um von der Arbeit ganz abschalten zu können. Mir taten schon Freundschaften in der Schule und Uni nicht gut. Nur war ich damals nicht konsequent genug, private Bekanntschaften und daraus entstehende Freundschaften zu vermeiden.
Ich versuche so oft es geht ganz klar zwischen Arbeit und Privatleben zu trennen. Das gelingt mir natürlich nicht immer, aber im Urlaub klappt das mittlerweile recht gut. An Wochenenden dann doch eher weniger. Mit vielen Kollegen verstehe ich mich gut, aber wenn ich zu Hause bin, möchte ich auch meine Ruhe. Was nicht heißt, dass ich nicht mal mit Kollegen weg gehe oder unterwegs bin, aber es läuft eh immer auf das Gleiche hinaus: es wird über die Arbeit gesprochen und genau das ist es, was mich stört. Wenn ich frei habe, habe ich frei und dann möchte ich auch nichts von der Arbeit hören, die eh schon viel zu viel Platz und Zeit in meinem Leben in Anspruch nimmt. Deswegen versuche ich gerade im Urlaub nichts mit Kollegen zu unternehmen oder zu kommunizieren.
Ich bin berufsbedingt für einen neuen Job mehrere hundert Kilometer weit weg gezogen von meiner Heimat. Ich kannte hier in der Region, wo ich jetzt wohne, niemanden und hatte demnach auch niemanden außer meinen Kolleginnen und Kollegen auf Arbeit. Da ich einen recht vereinnahmenden Job habe, kommt mein Privatleben so oder so viel zu kurz und ich verbringe die meiste Zeit nun mal mit meinen Arbeitskollegen.
Natürlich haben sich vor allem deswegen, weil ich hier niemanden kannte, auch Freundschaften mit Arbeitskollegen entwickelt. Mit der einen oder anderen Arbeitskollegin gehe ich auch mal am Wochenende feiern oder shoppen sowie in der Woche etwas essen am Abend. Meine Abteilung ist sehr klein und wir haben alle einen freundschaftlichen Umgang miteinander und machen auch privat mal Dinge zusammen. Sei es zusammen essen gehen oder sportliche Events oder gemeinsam Fußball schauen. Dadurch entstehen natürlich auch Freundschaften oder tiefere kollegiale Beziehungen als wenn man sich wirklich nur rein beruflich miteinander beschäftigt.
Ich finde eine Trennung von Beruf und Privatleben auch gut, aber diese löse ich aktuell räumlich durch eine Trennung von Wohnort und Arbeitsort und gefühlsmäßig durch die Einstellung, dass meine männlichen Arbeitskollegen natürlich tabu sind. Wenn ich mit meinen beiden Arbeitskolleginnen, mit denen sich eine tiefe Freundschaft entwickelt hat, privat treffe, dann reden wir eigentlich auch nie über die Arbeit. Insofern stört mich das nicht. Angst, dass sie aus meinem Privatleben auf Arbeit etwas herumerzählen habe ich auch nicht. Ich kann dennoch verstehen, dass einige hier eine strikte Trennung wünschen. Würde ich noch meinen alten Freundes- und Familienkreis in der Nähe haben, so würde ich es wahrscheinlich auch so handhaben.
Eine Freundschaft ergibt sich oder nicht. Ich finde es deshalb weder wichtig mit Kollegen befreundet zu sein noch bestehe ich darauf Arbeit und Privatleben strickt zu trennen. Wobei das für mich aber eh nicht bedeutet, dass ich Kollegen in der Freizeit ignoriere sondern nur, dass ich in meiner Freizeit nicht über die Arbeit spreche, wenn ich sie mit Kollegen verbringe.
Das funktioniert bei den Kollegen, mit denen ich befreundet bin, tatsächlich auch sehr gut. Wir unternehmen in der Regel eh etwas mit den Partnern zusammen und die wären ja dann automatisch ausgeschlossen, wenn wir uns über die Arbeit oder Dinge, die damit zusammen hängen, unterhalten würden.
Ich denke, dass man nichts erzwingen sollte, weil das nichts bringt. So bin ich nicht der Ansicht, dass man berufliches streng von privatem trennen sollte und so eben auch eine aufstrebende Freundschaft unterdrücken sollte. Genauso wenig denke ich aber, dass es zwingend erforderlich ist, sich mit den Kollegen an zufreunden. Es sollte sich eben einfach ergeben. Dass es nun auch ein Wort dafür gibt, das wusste ich noch nicht. Ich denke aber nicht, dass es das gebraucht hätte.
Ich dachte mir gerade: Was ist denn ein Frolle-Gen? Etwa das Gen, das bei mir dafür verantwortlich ist, dass meine linke Augenbraue erheblich dichter ist als die rechte? Wenn ich dieses Gen erwische! Aber danke für die Erklärung, das Wort ist mir auch noch nie begegnet, noch nicht einmal in den seichtesten Untiefen des Internets.
Was die Trennung von Beruflichem und Privatem angeht, kommt es in meinen Augen vor allem darauf an, ob die Chemie stimmt. Man kann weder erzwingen noch erwarten, dass sich Mitarbeiter auch privat leiden können. Manchmal ergibt es sich, aber ein normales Unternehmen stellt seine Mitarbeiter normalerweise danach ein, ob ihre Qualifikationen dem Betrieb nützen, und erst in zweiter Linie danach, ob sie mit ihren KollegInnen auch nach Feierabend noch einen trinken gehen.
Ich habe mit meinen Kolleginnen nicht gerade das große Los gezogen und würde lieber auf der Autobahn Seilspringen gehen als auch nur eine Sekunde meiner kostbaren Freizeit darauf zu verschwenden, die Weiber auch noch privat bei Laune zu halten und ihnen den Hintern nach zu tragen. Aber auch bei etwas weniger verhaltensgestörten Mitarbeitern stelle ich es mir stressig vor, auch privat im Kollegenkreis zu verkehren, weil man so nie von Job- und Arbeitsfragen wegkommt.
Für mich muss die Freizeit eine Abwechslung zum Arbeitsalltag darstellen, mit neuen Gesichtern und neuen Gesprächsthemen und auch mal anderen Erfahrungen als Gertruds ewige Anekdoten von ihren Enkelkindern, die man sich ja auch während der Arbeitszeit anhören muss. Deswegen ist es mir wichtig, dass die Kollegen kompetent und umgänglich sind (träumen darf man ja), aber ich bin wirklich nicht böse, wenn wir nach Feierabend getrennte Wege gehen.
Ich kannte diesen Begriff auch nicht bis gerade eben, aber die Erklärung von Gerbera hat mich mal wieder zum lachen gebracht. Die Vergleiche sind einfach zu gut, und man könnte es wirklich mit etwas unangenehmen in Verbindung bringen.
Ich trenne beruflich und privates komplett voneinander, von daher bin ich auch mit niemanden auf meiner Arbeitsstelle wirklich befreundet. Ich könnte mir durchaus auch besseres vorstellen, als den werten Herren und Damen noch in meiner kostbaren Freizeit zu begegnen und dort ebenfalls am liebsten mit einem Schreikrampf würgend auf sie losgehen. Denn so wirklich mit mir auf einer Wellenlänge ist dort niemand.
Freundschaften die sich aus Arbeitsbeziehungen entwickelt haben kamen immer erst nachträglich. So pflege ich heute schon eine innige Freundschaft mit einer alten Arbeitskollegin, aber das ganze hat sich auch erst nach meiner Kündigung und meinem Weggang vertieft und man hat sich dort dann erst kennengelernt. Würde ich dort noch arbeiten, dann wäre das ganze für mich undenkbar gewesen.
Denn ich vertraue doch niemanden auf der Arbeit meine Geheimnisse und Sorgen an, dort wird doch vieles und schnell für den eigenen Vorteil ausgenutzt gerade wenn es um Beförderungen und Co geht. Konkurrenzdenken ist dafür das Stichwort und gerade Damen neigen doch dazu vorne herum auf beste Freundin zu machen und hinten wird bereits der Dolch gewetzt um die Nebenbuhlerin auf den Job direkt kalt zu machen.
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