Gutes Nachbarschaftsverhältnis kann auch nerven?
In diesem Thread Als neuer Nachbar sich vorstellen altmodisch geworden? schrieb ein User, dass er ein gutes Nachbarschaftsverhältnis gut findet und zählte auf, wofür man Nachbarn alles brauchen kann. Ich muss zugeben, dass mir das schon zu viel wäre und ich habe mal in einem Haus gewohnt, wo ständig irgendjemand vor der Tür stand. Entweder fehlten ihm Eier, Mehl, Zucker oder sonst was. Da sowas eigentlich jeder immer zu hause hat, fiel es mir auch schwer diese Leute weg zu schicken. Wieder bekommen hat man selten was.
Auch zum Blumen gießen würde ich nie meinen Nachbarn in meine Wohnung lassen. So viel Vertrauen, dass diese nicht schnüffeln und meine Schränke öffnen hätte ich zu keinem dieser Leute.
Findet ihr auch, dass ein gutes Nachbarschaftsverhältnis auch mitunter nerven kann? Was macht man dann um das zu unterbinden und nicht unfreundlich zu sein? Wie kann man solche Nachbarn klar machen, dass sie nerven? Oder findet ihr es gut, wenn die Nachbarn sich ständig was borgen? Gerade in einem Haus mit vielen Nachbarn kann das sehr nerven, finde ich.
Ich bin vor zwei Jahren umgezogen und unsere Nachbarn kommen in der Regel nicht, um sich Sachen zu borgen, sie kommen eher zum Plaudern und das nervt auch enorm. Es ist egal ob man den Müll wegbringen möchte, mit dem Altpapier runter geht, Wäsche waschen möchte oder sich einfach zu beeilt um zum Bus zu kommen, dauernd kommen einem die Nachbarn entgegen. Im Sommer steht bei ihnen teilweise sogar die Tür einen Spalt breit offen und sie kommen dann heraus, wenn sie hören, dass jemand im Treppenhaus sich bewegt und runter möchte. Ich selbst bin dann eher konsequent und gehe einfach, wenn ich es eilig habe, auch wenn die Nachbarn dann einfach weiter reden. Meine Mitbewohnerin ist eher von der höflich Sorte und versucht den Nachbarn zu erklären, dass sie sich für den Bus eilen muss. Auf diese Art und Weise hat sie bereits mehrfach ihren Bus verpasst.
Ich denke, dass es immer schwierig ist, wenn man nicht unhöflich sein möchte. Die Nachbarn abzuwimmeln, erscheint einem unfreundlich, ich selbst habe das jetzt aber auch schon mehrfach gemacht und merke, dass es die Nachbarn gar nicht stört und sie deswegen nicht weniger mit mir reden. Schade eigentlich. Die anderen Nachbarn haben eine kleine Tochter, die leider nicht die schlauste ist. Und als wir eingezogen sind, haben sich diese Nachbarn wohl gedacht wir würden ihrer Tochter zu besseren Schulnoten verhelfen und haben sie dauernd zu uns hoch geschickt, damit wir ihr in allen Fächern Nachhilfe geben können. Geld haben wir dafür aber nur wenig und selten bekommen und deswegen haben wir es irgendwann sein lassen. Es ist dann natürlich auch unhöflich, dass Kind jedes Mal wegzuschicken, aber so gut sind wir mit der Familie eben nicht befreundet, als dass wir umsonst Nachhilfe geben würden. Das ist Ausnutzung.
Letztendlich kommt es immer auf die Person selbst an, wenn man sehr redselige Nachbarn hat, die Gesellschaft suchen oder sich eben gerne was borgen, muss man schauen, wie man damit umgeht. Es gibt Menschen, die finden das super und freuen sich darüber, aber besonders wenn man selbst berufstätig ist und viel um die Ohren hat, dann nervt es einen schon mal. Bei uns ergibt sich außerdem auch noch das Problem, dass man auch nicht vortäuschen kann, man wäre nicht zu Hause, in dem man einfach die Tür nicht aufmacht, wenn es klingelt, weil die Wohnung so hellhörig ist, dass die Nachbarn immer hören können, wenn einer da ist. Wenn es mir zu viel wird, mache ich aber teilweise dann eben trotzdem nicht auf und genieße meine Ruhe.
supermami hat geschrieben:In diesem Thread Als neuer Nachbar sich vorstellen altmodisch geworden? schrieb ein User, dass er ein gutes Nachbarschaftsverhältnis gut findet und zählte auf, wofür man Nachbarn alles brauchen kann. Ich muss zugeben, dass mir das schon zu viel wäre und ich habe mal in einem Haus gewohnt, wo ständig irgendjemand vor der Tür stand. Entweder fehlten ihm Eier, Mehl, Zucker oder sonst was. Da sowas eigentlich jeder immer zu hause hat, fiel es mir auch schwer diese Leute weg zu schicken. Wieder bekommen hat man selten was.
Wobei es da natürlich auch auf die Erziehung ankommt denke ich. Meine Eltern haben sich hin und wieder auch etwas von den Nachbarn geborgt, aber das wurde auch dementsprechend ersetzt. Wenn man sich beispielsweise eine Packung Mehl geborgt hat, hat man den Rest eben behalten und dem Nachbarn dafür eine neue Packung Mehl gekauft. Mir wurde das so von klein auf beigebracht und ich würde das genauso machen. Natürlich ist es unsinnig da jedes Gramm Mehl oder Butter abzumessen und jedes Ei nachzuzählen. Aber ich finde, es geht schon um die Geste. Es ist schließlich keine Selbstverständlichkeit, dass der Nachbar einem immer Sachen borgt, Nachbarn sind schließlich kein Wohlfahrtsverein.
Mein Nachbar hat mal nach einem Aspirin gefragt. Bei einem Aspirin ist mir das auch nicht schade, es kommt eben auf die Häufigkeit und die Menge an, die man etwas ausborgen soll.
Ich bin froh, dass ich zu meinen Nachbarn eine gewisse Distanz habe. Mir wäre definitiv unwohl bei dem Gedanken, dass einer meiner Nachbarn in meiner Wohnung herumschleichen könnte, wenn ich nicht da bin. Sei es jetzt wegen irgendwelchen Pflanzen, Haustieren oder von mir aus auch wegen Wartungsarbeiten am Durchlauferhitzer. Bei meinem Freund in der Wohnung schickt der Vermieter jedes Jahr Handwerker, die den Durchlauferhitzer auf eventuelle Mängel untersuchen sollen. Selbst diese Handwerker darf keiner seiner Nachbarn reinlassen, das mache entweder ich, wenn ich gerade frei habe und da bin oder aber das machen enge Verwandte meines Freundes für ihn. Ich bin froh, dass mein Freund und ich in Bezug auf das Nachbarschaftsverhältnis ähnliche Ansichten haben.
Einer meiner Nachbarn war eine Zeit lang sehr aufdringlich, hat mich jedes Mal stundenlang vollgequasselt, wenn wir uns zufällig über den Weg gelaufen sind und meinte auch regelmäßig zu betonen, dass ich mal zum Kaffee trinken in seine Wohnung kommen soll, was ich aber jedes Mal abgelehnt habe. Der hat fast ein Jahr gebraucht, bis der kapiert hat, dass ich keinerlei Interesse an einer derartig engen Nachbarschaft habe.
Ich finde schon, dass ein gutes Nachbarschaftsverhältnis manchmal auch anstrengend sein kann. Gerade wenn man aufdringliche Nachbarn hat kann das sehr schnell nervig werden. Ich kenne auch Bekannten, die sich darüber beschwert haben, dass ältere Nachbarn mit denen sie ein gutes Verhältnis haben, regelrecht am Fenster darauf lauern, dass sie nach Hause kommen. Sobald ihr Auto vorfährt, stürzen die Nachbarn aus der Tür und wollen sie in ein Gespräch verwickeln oder zu einem Kaffee einladen.
Das Problem bei Nachbarn liegt meines Erachtens darin, dass man sich vor diesen nicht verstecken kann, wie man es bei normalen Bekannten machen kann. Die Nachbarn können ja meistens auf einfache Weise kontrollieren, ob man zuhause ist oder nicht, daher fällt es in der Nachbarschaft auch schwerer sich "tot" zu stellen und beispielsweise Anrufe zu ignorieren.
Ein gutes Nachbarschaftsverhältnis besteht für mich nur dann, wenn man sich gegenseitig nicht übermäßig auf die Nerven geht. Dazu gehören auch Aktionen wie das ständige klingeln und etwas borgen oder auch die dauerhafte Neugier der Nachbarn dazu. Somit würde ich es nicht als ein gutes Verhältnis bezeichnen, wenn ein Nachbar jeden Tag bei mir klingelt und sich etwas leihen möchte oder mich beim Heimkommen von der Arbeit schon im Treppenhaus abpasst um Informationen von mir zu erhalten wie mein Tag denn gewesen ist und sonstige Dinge.
Ich mache das gerne von Anfang an klar, dass ich meine Ruhe möchte und entsprechend nur bei Notfällen belästigt werden möchte. Würde also jeden Tag bei mir einer auf der Matte stehen und etwas haben wollen, dann würde ich das ganze auch direkt so ansprechen, dass es nicht geht und ich mich dadurch gestört fühle. Ebenfalls auf das Thema mit dem abpassen im Treppenhaus und Informationen aufs Ohr drücken.
Aber so aufdringliche Nachbarn habe ich nur selten erlebt, bzw. die meisten haben das selbstständig nach kurzer Zeit wieder unterlassen nachdem sie gemerkt haben, dass ich mich auf so etwas gar nicht erst einlasse. Im Notfall wissen sie aber, dass sie sich auf mich verlassen können und auch eine Aspirin, eine Bohrmaschine oder sonstiges bei mir ausleihen können. Oder auch Hilfe in Form von anderen Tätigkeiten, aber ein Ausnutzen oder gar dauerhaftes Belagern lasse ich nicht mit mir machen und das bringe ich auch früh und schnell zum Ausdruck.
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