Veganern tierische Produkte untermischen?

vom 12.07.2016, 18:28 Uhr

Ich habe heute ein wenig durch die Nachrichten gestöbert. Natürlich auch, um hier weitere Diskussionsrunden eröffnen zu können, da mir das mit Euch doch tierischen Spaß macht. Nun fand ich eher zufällig auf Facebook ein Posting, wo die Überschrift zeigte, dass offenbar jemand Veganern gerne tierische Produkte ins Essen mischte. Daneben war das Bild des Herren, der offenbar Koch sei.

Dieser Artikel zeigt auf, was ich auf einer anderen Seite auch lesen konnte. Es handelt sich wirklich um einen Koch im Hotel, der offenbar sauer über die "Wünsche" eines veganen Kunden und Äußerungen war. Nun kam dann diese Aussage zustande und der Koch ist seinen Job bereits los. Richtig so, wie ich finde, weil der Ruf des 3-Sterne-Hotels bereits deutlich leidet.

Jetzt weiß ich aber auch, dass es solche Menschen wirklich gibt und die, das nicht als Witz nehmen. Es gibt eben viele, die auf Veganer gar nicht gut zu sprechen sind und ihnen auch ihre Abneigung, selbst wenn sie nicht militant eigene Ansichten aufdrücken, spüren lassen.

Würdet Ihr einem Veganer etwas untermischen und wenn ja, wieso? Es würde mich aber auch interessieren, was ihr tun würdet, wenn der Koch Euch diese Aussage zuteilwerden lassen würde, wie ihr reagieren würdet, was ihr sagt oder tun würdet?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Als Vegetarier würde ich dann zu den Geschädigten gehören und wäre dementsprechend wütend. Wobei ich noch nie drastische Forderungen an die Küche gestellt habe. Ich frage natürlich nach, ob die Bratkartoffeln mit oder ohne Speck gemacht werden oder bestelle nur Beilagen, aber wegen mir muss man nicht extra etwas kochen.

Aber selbst wenn man da den größten Aufstand macht und die ganze Speisekarte umgemodelt haben möchte, obliegt es nicht dem Koch zu entscheiden, was der Gast isst und was nicht. Der Besitzer kann einen ja gerne des Restaurants verweisen. Das wäre wieder eine ganz andere Geschichte. Aber hintenrum und heimlich so betrogen zu werden, würde mich echt wütend machen.

Der Koch sieht die Gäste doch meist gar nicht. Er hört einfach nur die Extrawünsche und denkt sich "Scheiß Veganer". Das ist mir echt zu einseitig. Es gibt doch nun wirklich auch nette Veganer oder Menschen, die tierisches Eiweiß aufgrund einer Erkrankung nicht vertragen. Was bildet er sich denn eigentlich ein, solch eine Entscheidung zu treffen?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde das geht gar nicht. Es gibt ja auch Veganer, die sind quasi dazu gezwungen, sich anders zu ernähren, weil sie Unverträglichkeiten oder schlimme Allergien haben. So kenne ich eine Veganerin, die keine Laktose verträgt und auch allergisch auf Nüsse reagiert.

Ich finde, das kann unter Umständen schon lebensgefährlich werden, wenn ein Veganer auf bestimmte Produkte allergisch reagiert und genau diese Produkte werden heimlich untergejubelt. Das geht gar nicht, so etwas macht man nicht und so ein Verhalten verurteile ich zutiefst.

Ich esse zwar Fleisch, bin aber trotzdem der Meinung, dass man so mit Vegetariern oder Veganern nicht umspringen sollte. In logischer Konsequenz müsste er dann ja auch Allergikern komisches Essen unterjubeln, weil sie zu große Ansprüche stellen. Was soll denn diese komische Argumentation?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich frage mich, was die Leute alle gegen Veganer haben? Wenn Sally bei "Harry und Sally" ihren Apfelkuchen bestellt, führt das ja auch nicht dazu, dass alle Frauen verdammt.werden. Ich bin zwar kein strenger Veganer, aber wenn ich Fleisch und ganz allgemein tierisches Eiweiß esse, verstärken sich meine Schmerzen, die ich aufgrund eines Wirbelsäulenbruches, Allergie gegen die eingesetzten Platten und Schrauben und anschließendem fast einjährigen Komas habe.

Es ist für mich also einfacher, im Restaurant vegan zu bestellen als demjenigen auseinander zu setzen, was ich vertrage und was nicht. Wenn dieser oder irgendein anderer Koch mir also tierische Produkte untergemischt hätten, hätte ich eine Strafanzeige wegen Körperverletzung gestellt. Und auch sonst hätte ich ihn wohl wegen Betruges angezeigt.

Ich finde, dass ein solches Verhalten absolut nicht zu tolerieren ist. Wenn der Koch Veganer nicht leiden kann, dann soll er es einfach ablehnen, vegan zu kochen und den Gast hungrig weg schicken. Ich toleriere doch auch seine Abneigung gegen veganes Kochen, dann soll er bitte auch die Wünsche seiner Kunden tolerieren.

Insgesamt finde ich, dass wir einander und unsere Arten und Weisen viel mehr tolerieren sollten. Für ein solches Verhalten wie von diesem Koch oder auch anderen Menschen, die etwa dem Vegan-Papst Attila Hildmann immer wieder dazu auffordern, doch endlich mal ein Schnitzel zu essen, habe ich kein Verständnis. Wenn ich etwas nicht essen will, will ich es nicht essen! Und dann will ich es auch nicht untergemischt bekommen wie bei einem Kleinkind, das seinen Spinat nicht essen will!

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eine Bekannte von mir hat eine Unverträglichkeit gegen Ei und verträgt auch keine Laktose. Im Prinzip mag sie diese Produkte gerne, aber weil sie diese nicht verträgt, bestellt sie auch oft vegan in einem Restaurant. Da geht es natürlich gar nicht, dass sie dann irgendwelche schlimmen Bauchschmerzen oder Sonstiges hat, nur weil der Koch meint, solche Späße betreiben zu müssen. Es wird ja schon seinen Grund haben, weshalb man bestimmte Lebensmittel in einem Restaurant meiden möchte.

Ich ernähre mich nun auch vegan. Ich frage mich, was es dem Koch denn bringen sollte, heimlich tierische Produkte ins Essen zu mischen. Wenn er das gut anstellen würde, würde ich nichts davon mitbekommen und wüsste eben nichts davon. Wo soll da bitte der Spaß dran liegen? Und auch wenn ich es später mitbekommen würde - gestorben wäre ich ja auch nicht davon. Und solange ich nicht wissentlich tierische Produkte zu mir genommen hätte, könnte ich mir ja auch keinen Vorwurf machen.

Der Koch hat sich eben an die Wünsche der Gäste zu halten, sofern es mit dem Chef so abgesprochen ist. Möchte man keine Sonderwünsche haben, muss man den Gästen eben sagen, dass sie nur Beilagen bestellen können oder sie direkt wegschicken.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Wer zahlt schafft an. Und wenn man sich als Koch entweder nicht in der Lage sieht oder nicht gewillt ist, vegan zu kochen, dann sollte man das ganz offen und ehrlich sagen. Dann kann man als unbequemer Gast in ein anderes, kundenfreundlicheres Lokal gehen. Das fände ich angemessen und fair. Klar wird sich der Veganer dann auch aufregen, dass er nicht bedient wird, aber man weiß wenigstens woran man ist.

Man mag von den verschiedenen Ernährungsformen persönlich halten, was man will. Aber ich finde es falsch, wenn man jemanden heimlich bevormundet. Es geht ja hier gar nicht mal darum, was schmeckt oder nicht. Es geht für mich in dem Fall hier eher um Machtausübung oder persönliche Rachegelüste, die der Koch vermutlich aus seiner Vergangenheit auf unbeteiligte Gäste überträgt und sich hier abreagiert.

Ich finde es auch richtig, wenn der Koch seinen Job verliert. Schließlich erfüllt er seinen Auftrag nicht. Weder im Sinne des Kunden noch im Sinne des Betreibers des Restaurants.

Ob man das über Facebook und so weiter regeln muss, weiß ich nicht. Ich würde da eher den klassischen Weg wählen, und meinen Unmut beim Geschäftsführer persönlich äußern.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Was ist denn das für ein dämlicher Koch? Zukünftig wird er sich wohl einen anderen Bereich suchen dürfen oder wird nur noch in Steakrestaurants arbeiten dürfen. Es ist seine Arbeit und die hat er zu erledigen, egal ob er privat damit etwas anfangen kann oder nicht. Er muss seiner Arbeit nachgehen und wenn ihm das nicht passt, dann muss er eben in einen Laden gehen, in den ein Veganer oder Vegetarier nicht gehen würde.

Ich lebe nicht vegan, deswegen würde es mich nicht stören, wenn jemand das mit mir macht, aber wenn man aus Überzeugung vegan leben möchte, dann ist es eine große Frechheit, wenn man einem solchen Gast so etwas anbietet. Dabei finde ich auch, dass es keinen Unterschied macht, ob man privat Gäste hat oder in einem Restaurant Gäste hat. Wenn ein Gast von mir vegan isst, dann bekommt er auch nur das, wobei ihm dann auch klar sein muss, dass ich sonst eben nicht vegan koche und deswegen meine Pfannen auch schon für Fleisch benutzt wurden, aber das weiß man ja, wenn man mich kennt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe den Artikel bereits wegen meines Bruders gelesen, weil dieser den auf Facebook geteilt. hat. Mein Bruder selbst ist auch Veganer, dazu noch ei ziemlich militanter, bei dem sogar die Katzen vegan ernährt werden. :wall: Dementsprechend ist der Artikel und die Empörung, die durch die Welt der Veganer gingen, nicht an mir vorbei gegangen.

Ich selbst finde allerdings auch, dass es ein Unding ist. Ich bin überzeugter Fleischesser, aber ich bin der Meinung, dass jeder selbst entscheiden muss, was er essen will. Wenn jemand für sich selbst entscheidet, dass er kein Fleisch mehr essen möchte, dann sollte man es respektieren (umgekehrt sollten Veganer es aber auch akzeptieren, wenn normale Leute Fleisch essen wollen und dies nicht kritisieren). In Anlehnung daran finde ich es nicht richtig, dass jemandem, der kein Fleisch essen möchte, solche Produkte untergemischt werden. Schließlich würde ja auch keiner auf die Idee kommen einem Moslem Schweinefleisch zu verabreichen?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ein wenig lustig finde ich das schon. Das ist halt seine Art des Protests. Ich kann es schon verstehen, dass man von Veganern genervt ist. Meine Tante hat auch solche Allüren. Sie fragt dann die Bedienung im Restaurant über zig Inhaltsstoffe aus. Das würde mich auch tierisch nerven. Ich ertrage es auch nur, weil ich meine Tante ansonsten mag.

Ich habe auch Kollegen, die vegetarisch oder vegan essen und es nervt total, wenn die dann anfangen, herumzumäkeln, dass aber in der Linsensuppe ein Speckstückchen schwimmt. Dass man da auf die Idee kommen könnte, jemandem was unterzujubeln, ist ein verlockender Gedanke.

Ok, es gibt Menschen, die haben Unverträglichkeiten, das ist was anderes. Aber das pingelige Getue von Veganern ist wirklich manchmal anstrengend. Der Koch kann nichts dagegen machen, er muss sich ja den Wünschen beugen, er hat da nichts zu sagen, aber er rächt sich im Kleinen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde es reichlich albern von dem Koch. Sicherlich ist die vegane Kundschaft nicht einfach, aber es gibt auch andere Kundschaft die nicht einfach ist und entsprechend mit nichts zufrieden ist. Aber deswegen direkt etwas unter mischen als Rache ist dafür der falsche Weg. Er hätte sich einfach einen anderen Job suchen können in einem Restaurant oder Hotel, indem das ganze nicht solch ein Thema ist.

Manche sind auch nicht freiwillig veganer sondern es stecken auch Unverträglichkeiten dahinter. Wenn dann also etwas unter gemischt wird aus Rache und sich dadurch gesundheitliche Schäden einstellen, dann stellt es einfach den Tatbestand einer Straftat mit Körperverletzung dar. Das hätte ihm von Anfang an Bewusst sein müssen und entsprechend kann ihm sogar der Vorsatz noch ausgelegt werden. Vor Gericht macht sich solch eine Aktion sicherlich nicht gut, geschweige denn für die weitere berufliche Laufbahn wenn man ein entsprechendes Arbeitszeugnis ausgehändigt bekommt und beim neuen potentiellen Arbeitgeber Rede und Antwort dazu stehen muss.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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