Über Erfolg des Haustieres genauso freuen, wie über eigenen?

Meine Hündin ist 3 Jahre alt und nie die Treppe bei uns im Haus gegangen. Hier Hund mag die Treppe nicht gehen - Tipps gesucht habe ich schon mal darüber berichtet und nach Tipps und Tricks gesucht. Jedenfalls habe ich es doch immer wieder versucht.

Am Ende hat es dann nach 3 Jahren endlich geklappt und meine Hündin ist ganz ohne Zwang, was mir sehr wichtig war, die Treppe endlich gelaufen. Ich habe mich so sehr über dieses Erfolgserlebnis gefreut, dass ich wirklich gejubelt habe. Es war eine richtige kleine Party in unserem Flur, weil beide Hund und ich dort herum gehopst sind. Für mich war es ja auch irgendwie ein kleine Erfolgserlebnis, weil sich meine Mühe und Ausdauer eben doch mal ausgezahlt haben.

Eine Freundin von mir reitet auf Turnieren und freut sich auch jedes Mal darüber, wenn ihr Pferd eben wieder erfolgreich war. Da liegt es aber sicher auch am Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter. Manche Züchter die ihre Tiere erfolgreich auf Ausstellungen vorstellen, freuen sich ja auch über diesen Erfolg der Tiere, weil es ja auch irgendwo ihr Erfolg ist. Könnt ihr euch über den Erfolg eines Haustieres genauso freuen, wie über euren eignen? Meint ihr das das eine oder das andere gar nicht möglich ist?

Der Erfolg meines Tieres ist doch auch mein Erfolg, oder? Also eigentlich ist es ein Gemeinschaftserfolg, denn keiner hätte das Ergebnis allein erzielen können. Normalerweise war es ein langer Weg dahin und die Freunde wäre nicht größer, wenn man es allein geschafft hätte. Denn die Erfahrungen, die man bis dahin macht, sind doch nicht so anders.

Wenn ich an meine Hunde denke, dann ist die Freude immer riesig. Der Hund freut sich dagegen nur, weil ich mich freue. Alles beginnt mit der Suche nach den möglichen Eltern. Sind die gefunden, muss es einen Wurf geben, ein Welpe muss frei sein und dann auch noch gefallen.

Hat das geklappt, kommt eine spannende Zeit voller Hoffnung, dass der Hund sich wunschgemäß entwickelt. Man lernt sich kennen und man wird unweigerlich Stärken und Schwächen finden. Und damit meine ich nicht nur den Hund, auch eigene Schwächen werden deutlich.

Man wächst als Team zusammen, versucht wirklich das beste aus genau dieser Kombination von Hund und Mensch zu machen. Man versucht die Stärken zu erhalten, und die Schwächen auszugleichen und trotzdem sein Ziel zu erreichen. Man gerät in Sackgassen, man muss umdenken, man arbeitet mehr an sich als am Tier.

Wenn man sich dann nach zwei oder drei, wenn es schlecht läuft auch erst nach vier Jahren der Prüfung stellt und es schafft, dann darf man sich riesig freuen. Es wäre unnormal, es nicht zu tun. Mir ist dann auch das Ergebnis egal, wenn es für uns als Team gut gelaufen ist. Ein unter ferner liefen als Ergebnis, wenn es unser bestmögliches war, ist mir lieber als ein geschluderter Sieg.

Ich denke auch, dass der Erfolg, den ein Tier erzielt, immer mit ein Verdienst des Halters des Tieres ist. Wir Menschen zwingen die Tiere ja meist dazu irgendwelche Dinge zu tun, die sie in der freien Natur nie tun würden. Das beste Beispiel ist die Treppe, die du grade genannt hast: kein Hund oder Wolf würde in der freien Wildbahn auf die Idee kommen einfach so auf einer Treppe zu laufen. Ebenso würde kein Pferd freiwillig über ein Hindernis, wie zum Beispiel einen Baumstamm, springen, wenn es auch ganz einfach drum herum laufen könnte.

Selbstverständlich freut man sich trotzdem über den Erfolg des Tieres, den man ja auch in gewisser Weise selbst zu verantworten hat. Man hat mit dem Tier lange und intensiv daran gearbeitet und erntet dann gemeinsam die Früchte des Erfolges. Wenn mein Pferd es also nach langer Zeit schafft sich beim Reiten fallen zu lassen und locker an die Hand ran zu treten, dann ist es also nicht nur sein Erfolg, sondern auch meiner, weil ich ihm die richtige Richtung gewiesen habe.