Würdet ihr Flüchtlingskinder aufnehmen?
Nach Würzburg ist das Thema unbegleitete Flüchtlinge in aller Munde. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass auch die Flüchtling ohne Pass ins Land kam und vielleicht sogar ein erwachsener Pakistani war. Und natürlich hat dessen Pflegefamilie nichts davon bemerkt, was bissig kommentiert wird.
Würdet ihr noch einen Flüchtlingsjungen bei euch aufnehmen? Welche Voraussetzungen müssten dafür gegeben sein? Würdet ihr auch jemanden ohne gültigen Ausweispapiere aufnehmen?
Natürlich ist das ganze Flüchtlingsthema ein sehr heikles Thema, weshalb es auch sehr sehr schwierig ist eine solche Frage allgemein zu beantworten. Zunächst glaube ich, dass die Wahrscheinlichkeit sehr weit unter einem Prozent liegt, dass ein angeblich minderjähriger Flüchtling in Wirklichkeit ein Erwachsener ist, welcher einen Anschlag durchzuführen plant.
Als nächstes möchte ich auf die gestellte Frage eingehen, nämlich ob ich einen minderjährigen Flüchtling bei mir aufnehmen würde. Nein - ich würde keinen aufnehmen bei mir, aber nur aus dem Grund, weil ich in einer WG wohne und deshalb keinen Platz habe. Dennoch kennen ich eine menge Leute, welche sowohl minderjährige als auch erwachsene Flüchtlinge bei sich aufnahmen und ihnen in ihrem eigenen Unternehmen sogar einen Arbeitsplatz gaben.
Ich bin der Meinung, dass es gerade bei so einer Terrorwelle darauf ankommt, die richtigen Menschen dafür zu bestrafen und nicht den Menschen, die vor diesem Terror flüchten, die Schuld in die Schuhe zu schieben!
Wie will man denn als Pflegeeltern denn auch merken, ob der junge Mann nur nun 17 oder 20 Jahre alt ist? Auch bei den Feinheiten der Sprache kann man da als Laie nichts entdecken, wo der Mensch nun wirklich herkommen könnte. Aber was die Einschätzung zum Alter angeht, hat doch bei der Fußball-EM Sanches von Portugal gezeigt. Er ist doch wesentlich jünger als sein Körperbau vermuten lässt.
Aus Platzgründen könnten wir aber auch keinen Flüchtling, egal wie alt, aufnehmen. Aber wenn alle Voraussetzungen für eine Unterbringung vorhanden wären, hätte ich da auch kein Problem damit. Dass man sich dabei nun einen mutmaßlichen Amokläufer ins Haus holt, kann mit einem deutschen Pflegekind auch passieren. Das beweisen auch die sieben Amokläufe an deutschen Schulen seit 2002, welche ja alle von deutschen Tätern verübt worden sind.
Bei mir stand niemals auch nur ansatzweise zur Debatte, ob ich einen unbegleiteten, minderjährigen Flüchtling bei mir zu Hause aufnehme. Glaubst du allen Ernstes, das geht so hopplahopp von heute auf morgen, und die Leute machen dies nur deshalb nicht, weil sie Angst davor haben, sich einen Gewaltverbrecher ins Haus zu holen?
Es müssen schließlich auch die richtigen Voraussetzungen vorhanden sein. In meiner Zweizimmerwohnung könnte der Bursche maximal auf dem Sofa schlafen und, während mein Partner und ich täglich 12 Stunden aus dem Haus sind, vielleicht das Staubwischen übernehmen oder die Pfandflaschen wegbringen. Das wäre doch auf mindestens 5 Arten bescheuert!
Auch auf psychologischer Ebene fühle ich mich alles andere als gewappnet, einem Menschen auf diese Art zu helfen und ihn bei der Eingliederung in eine vermutlich völlig neue Gesellschaft und Lebenssituation zu unterstützen. Das wäre ein Vollzeitjob für eine Fachkraft, und damit kann ich leider nicht dienen.
Ich bin auch ziemlich sicher, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht aus Angst oder Ausländerfeindlichkeit nicht als Pflegeeltern für jugendliche Flüchtlinge zur Verfügung steht, sondern weil sie genau wie ich wissen, dass sie nicht die nötigen Ressourcen für diese Mammutaufgabe haben. Nicht umsonst sind Pflegefamilien generell schwer zu finden und müssen von allen möglichen Seiten unterstützt und begleitet werden. Ich hätte also keine Angst, dass mich mein Pflegekind nachts im Bett ermordet, sondern könnte demjenigen schlicht nicht so helfen, wie er (oder sie) es wahrscheinlich nötig hätte.
Ich finde es auch etwas komisch, dass das nun die Pflegefamilie hätte erkennen sollen, dass dieser junge Mann vielleicht schon erwachsen gewesen ist. Das kann man doch nicht wissen, weil es doch vielfach so ist, dass diese Menschen auf der Flucht ohne Ausweispapiere unterwegs sind. Darum muss man es dann einfach glauben, was die Flüchtlinge einem erzählen, wer sie sind und wie alt sie sind.
Um direkt auf die ursprüngliche Frage einzugehen, muss ich sagen, dass ich eher kein Flüchtlingskind bei mir aufnehmen würde. Das hat aber nun nichts mit der aktuellen Situation zu tun und bedeutet auch nicht, dass ich nicht helfen wollte. Aber ich denke einfach, dass man dann auch die Verantwortung für das Kind hat und sich mit diesem Menschen beschäftigen muss. Ich habe aber neben meiner Arbeit nicht so viel Zeit und könnte dem nicht gerecht werden.
Ich denke nicht, dass man es der Pflegefamilie anlasten kann, dass sie nicht erkannt haben das er bei seiner Herkunft und wohl auch noch bei weiteren Details gelogen hat. Das ist auch gar nicht deren Aufgabe, entsprechend hat die Politik und auch die Verwaltung das ganze einfach durchgehen lassen. Ich kann ohnehin nicht verstehen, dass man den Flüchtlingen alle mündlichen Angaben glaubt die gemacht werden über Name und auch Herkunft. Dabei ist bekannt, dass gerne gelogen wird da auch viele Flüchtlinge aus sicheren Ländern kommen und somit die sichere Abschiebung kassieren würden bzw. gar keinen Asylantrag genehmigt bekommen. Daher wird dort gerne gelogen und auch Alter und Name ist eine leichte Übung.
Aber zur eigentlichen Frage, nein ich würde keinen Flüchtling bei mir aufnehmen, weder einen Erwachsenen noch ein Kind. Ich habe genug selbst zu tun, sitze den ganzen Tag auf Arbeit und muss mein Kind schon in einer Krippe unterbringen. Anders würde es mit einem anderen Kind auch nicht laufen und somit hätte ich nicht einmal die Möglichkeit mich mit diesem zu beschäftigen, dass eine Integration im Ansatz nur möglich wäre. Aber auch aus anderen Gründen lehne ich es ab mich als Pflegestelle zur Verfügung zu stellen. Die Politik hat das ganze fabriziert, dann sollen sie auch zusehen wie sie das alleine in den Griff bekommen. Bevor Angela Merkel mitsamt ihrer Politikerkonsorten nicht selbst in ihrem Haushalt Flüchtlinge aufnimmt, werde ich es als normaler Bürger mit Sicherheit nicht machen.
Aus jetziger Sicht würde ich auf jeden Fall mit "nein" antworten. Ich muss da auch nicht lange überlegen, denn bei mir gibt es einige Punkte, die das ganze schwierig machen würden. In erster Linie habe ich schlichtweg keinen Platz, um so einen Jungen unterzubringen.
Der nächste Punkt wäre da noch der finanzielle Aspekt. Alleine kann ich den Jungen nicht finanzieren, aber ich denke mal, dass man hier zumindest etwas Unterstützung erhält. Ansonsten wäre noch die Zeit ein Begrenzer. Ich bin kaum zu Hause und viel unterwegs. Irgendwo muss man sich ja auch um so einen Jungen kümmern.
Hätte ich den Platz und mehr zeitlichen Freiraum, dann würde ich vielleicht darüber nachdenken. Mir wäre dann aber schon sehr wichtig, dass man die Person genau zuordnen kann und entsprechende, echte Papiere vorliegen. Ansonsten wäre mir das dann doch alles zu heikel.
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