Finden bei euch noch Straßenfeste statt?

Ich kann mich noch daran erinnern, dass während meiner Kindheit in unserer Straße regelmäßig Straßenfeste stattfanden. Wir wohnen in einer verkehrsberuhigten Straße in einem kleinen Dorf und jeder kennt hier jeden.

In den letzten Jahren sind allerdings viele ältere Bewohner unserer Straße verstorben oder ins Altenheim gezogen, daher fand jetzt jahrelang kein Straßenfest mehr statt. Die neu hinzu gezogenen jüngeren Leute, haben wohl kein Interesse daran ein Straßenfest zu organisieren. Letztes Jahr ist allerdings jemand zurück in unsere Straße gezogen, der in seiner Kindheit schon hier gewohnt hat. Er will sich darum kümmern in den nächsten Monaten wieder ein Straßenfest zu organisieren.

Gibt es bei euch noch Straßenfeste? Werden diese eher von jüngeren Leuten oder von langjährigen Bewohnern organisiert? Finden die Straßenfeste bei euch noch Anklang?

Also Straßenfeste selber finden bei uns nicht statt. Das liegt aber daran, dass wohl keiner Interesse hat. Dazu muss ich aber sagen, dass ich in einer Kleinstadt wohne.

Bei uns gibt es ein Stadtteilfest jedes Jahr. Dieses wird von den Vermietern organisiert. Dieses ist immer super, da man mit neuen Bewohnern ins Gespräch kommt. Weiterhin ist dort abends immer Tanz. Die Preise sind auch super. Man zahlt für Essen und Trinken jeweils 1 Euro. Die Kinder sind kostenlos.

Dieses Jahr gab es noch eine Überraschung. Es wurden Holifarben besorgt und ein Dj hat dann ein kleines Farbenevent draus gemacht. So haben sie auch jüngeren Bewohnern den Anreiz gegeben, daran teilzunehmen. Es machte auch eine Menge Spaß und man kam noch schneller ins Gespräch.

Für Kinder werden immer Hüpfburgen, große Wasserball in die man sich reinstellen kann, Zuckerwatte, Torwandschießen und kleine Rätsel aufgebaut. Die Kinder fühlen sich dort immer wohl.

In der Querstraße zu derjenigen, in der ich wohne, gibt es tatsächlich noch ein traditionelles kleines jährliches Straßenfest, das von den Anwohnern organisiert wird. Es handelt sich dabei zwar eher um eine Art Flohmarkt, bei dem allerlei Kleinigkeiten an improvisierten Ständen angeboten werden, aber es gibt auch immer etwas Musik und Unterhaltung und die Bewohner der Häuser beziehungsweise die Standbesitzer backen Kuchen, den man sich als Snack auf die Hand kaufen kann.

Ich selbst habe das Fest noch nie wirklich besucht, da ich keine persönlichen Kontakte in der besagten Straße habe und mich für das Angebot nicht interessiere. Dennoch finde ich es eine nette Idee, da es durchaus den Zusammenhalt in der Nachbarschaft fördert und eine Tradition bewahrt, die man heutzutage nicht mehr allzu oft sieht.

Auch in der Innenstadt werden hin und wieder ein paar größere Straßenfeste gefeiert. Manche davon haben (ähnlich wie in unserer Nachbarschaft) ihre jährlichen festen Termine, andere kommen eher spontan zustande oder werden von Studenten oder anderen Gruppen organisiert, wenn es darum geht, Gelder für gute Zwecke einzusammeln. Wenn ich dann zufällig in der Gegend bin, schlendere ich an den Ständen und Angeboten ganz gerne vorbei, aber ein wirkliches Highlight, das man unbedingt besuchen müsste, sind diese Veranstaltungen für mich eher nicht, da es eigentlich immer das gleiche zu sehen und zu kaufen gibt.

In meinem alten Heimatdorf gibt es schon seit einigen Jahren ein Straßenfest. Dieses wurde eigentlich immer von etwas älteren Leuten organisiert. Ich schätze mal, da war keiner jünger als 45. Wie das in einigen Jahren aussieht ist schwer zu sagen, aber aktuell gibt es schon genug Leute, die sich um die Organisation kümmern.

Straßenfeste in dieser Form wie du sie meinst existieren hier nicht, da es sich um eine Großstadt handelt und man auch nicht einfach so die Straße sperren kann damit die Anwohner etwas feiern. Allerdings haben sich die "Hock" oder auch kleinen Messen hier gehalten in den einzelnen Stadtteilen. Somit gibt es zweimal im Jahr den großen Rummel und unter dem Jahr immer wieder kleinere Veranstaltungen und feiern der einzelnen Gemeinden die in die Stadt integriert worden sind.

Anklang finden die kleineren Veranstaltungen immer. So fand ich das hier auch sehr nett, denn hier bekam man eine Tüte Pommes für 50 Cent und eine Fahrt mit dem Karussell kostete auch nur 2 Euro. Gerade für Familien mit weniger Einkommen sind diese kleinen Feste doch erschwinglicher, als auf den großen Rummel zu gehen wo eine Tüte Pommes direkt 4 Euro kostet und eine Fahrt mit dem Karussell 5-8 Euro. Außerdem finde ich das kleine doch gemütlicher und ist nicht direkt überlaufen von Menschenmassen.

Ich selbst wohne in einer Kleinstadt und hier ist es nicht so populär, dass Straßenfeste veranstaltet werden. In den nun schon zwanzig Jahren, die ich hier in der Stadt wohne, hat es noch nie ein Straßenfest gegeben. Ich habe aber auch noch nie erlebt, dass es hier in der näheren Umgebung ein Straßenfest gab. Ich denke einfach, dass ich nicht in der Gegend wohne, in der die Straßenfeste so beliebt sind und noch regelmäßig organisiert werden.

Ich muss aber sagen, dass ich das schade finde. Vor allem in Dörfern sind solche Straßenfeste doch immer ein kleines Highlight und auf der einen Seite auch ein sehr gemütliches Zusammensein und Zusammenkommen. Man kann zusammen sitzen, im Bierzelt gemütlich etwas trinken und sich bei einer Bratwurst über die neuesten Geschehnisse unterhalten. Wenn es dann noch ein paar Spielmöglichkeiten für die Kinder gibt, dann ist es perfekt. Es muss ja nicht mal irgendwas großes sein mit riesigem Entertainment.

Ich kann mir aber vorstellen, dass vor allem die Organisation das Problem ist. Es ist ja doch sehr viel Arbeit so ein Straßenfest zu organisieren und auch mit sehr vielen Kosten verbunden. Ich denke, dass es einfach niemanden gibt, der vor allem die Zeit und die Lust hat sich mit diesen Sachen auseinander zu setzen und nicht denkt, dass er was davon hat. Deshalb macht es leider keiner mehr. Vielleicht wäre es ja eine Idee eine Organisation beziehungsweise eine kleine Gemeinde zu gründen, die sich für das Straßenfest verantwortlich macht und zum Beispiel die Einnahmen für das nächste Fest nimmt? Man könnte zusätzlich ja das, was übrig bleibt auch noch spenden. Vielleicht würden dann noch mehr Leute kommen.