Gehören auch Freunde für euch zur Familie?
Als Familie bezeichnet man normalerweise nur Familienmitglieder. Allerdings habe ich schon oft mitbekommen, dass auch bei sehr engen Freunden gerne gesagt wird, dass sie zur Familie dazugehören. Auch die Partner der Kinder werden oftmals sehr schnell und intensiv in die Familiengemeinschaft aufgenommen, so dass auch da gerne gesagt wird, dass sie zur Familie gehören, auch wenn noch längst keine Hochzeit in Sicht ist.
Wer gehört bei euch alles zur Familie? Gehören nur Familienmitglieder bei euch auch zur Familie oder gibt es auch Freunde, mit denen ihr so intensiv verbunden seid, dass sie für euch einfach schon zur Familie dazugehören?
Ich war mit meinem Ex Partner nie verheiratet, doch haben wir ein gemeinsames Kind. Das heißt für mich aber auch, dass ich seine Mutter und Großmutter ebenfalls zur Familie zähle, da sie einen direkten Bezug dazu hat. Vom rechtlichen her wären diese aber eben keine direkte Familie, da keine Hochzeit stattgefunden hat sondern hätten nur den Status Freund oder Bekannte.
Andere Freunde von mir würde ich nicht zur Familie zählen, denn was hat auch meine beste Freundin direkt mit meiner Familie zu tun? Das differenziere ich dort schon noch ein wenig, auch wenn sie hier häufiger anwesend ist als der eigentliche Kindsvater und man mit ihr auch über mehr Dinge reden kann.
Familie bezeichnet ja nicht zwangsläufig nur all jene, die womöglich mit mir Blutsverwandt sind. Durchaus habe ich daher auch Personen, die ich wie meine Familie behandel, die dieselben Rechte haben und ich komme zu jeder Zeit, wann auch immer man mich braucht. Also ich sehe sie durchaus so, als seien sie meine Familie mit dem Unterschied, dass sie nicht mit mir Verwandt sind.
Es gibt Menschen, die haben dafür kein Verständnis und sagen immer, dass Blut dicker ist als Wasser. Stimmt, aber bei meiner Verwandtschaft trifft es nahezu nicht zu und dadurch haben meine Freunde und ich, weil dort ähnliche Verhältnisse herrschen uns als Familie gesehen, standen so ein, als wäre Papa & Co da. So hatten wir irgendwie doch eine Familie, aber bestehend aus verdammt engen Freunden.
Unsere Freundschaften sind teilweise zwischen 15 und 30 Jahre alt, sodass man durchaus mehr familiär mit einander umgeht, als anderswo. Das muss aber natürlich jeder für sich wissen. Es gibt Menschen, die mögen das überhaupt nicht und für mich ist das zur Normalität geworden, dass ich enge Freunde habe, die eher ein Familienmitglied darstellen.
Streng genommen sind das ja alle Menschen, mit denen man blutsverwandt ist. Dennoch zähle ich da deutlich mehr Personen zu. Immerhin habe ich ja einen Mann an meiner Seite und das nicht erst seit gestern, weswegen seine Familie für mich wie meine eigene ist und außerdem zähle ich meine engsten Freunde auch zu meiner Familie. Die kenne ich auch schon seit vielen Jahren und habe sie genauso gern und kann mich genauso auf sie verlassen.
Für mich ist das eher eine Frage der Emotionen und der emotionalen Zugehörigkeit. Natürlich gibt es in unserem Land eine klare Definition, auch Rechte diesbezüglich, aber ich empfinde es eben wie beschrieben.
Ich finde hier sollte man ganz klar unterscheiden. Mag sein, dass die Familie im engeren Sinne eher die Menschen umfasst, mit denen man tatsächlich blutsverwandt ist. Für andere Menschen ist eine Familie aber dadurch gekennzeichnet, dass man mit diesen Menschen aufgewachsen ist und eine besondere Bindung zu ihnen aufgebaut hat. Man denke doch mal an die Kinder, die adoptiert worden sind. Genau genommen ist deren Familie ja dann auch nicht in den Adoptiveltern und deren Blutsverwandten zu finden, sondern im Ausland oder wo die leiblichen Verwandten auch leben.
Aber bei Adoptionen nimmt man den Begriff "Familie" ja auch nicht so genau, daher würde ich das hier auch nicht tun. Für mich gehören die Menschen zur Familie, denen ich mich emotional nah, verbunden und vertraut fühle. So habe ich zum Beispiel auch Sandkastenfreunde, denen ich emotional so nahe stehe und mit denen ich aufgewachsen bin, dass diese für mich emotional so etwas wie Geschwister sind und damit gehören die auch für mich zur Familie, selbst wenn man sich auf Familienfeiern wie Weihnachten bei den Eltern oder Schwiegereltern nicht trifft.
Freunde sind Freunde und Familie ist Familie. Familie muss nicht blutsverwandt sein. So ist die Familie des Ehemannes oder der Ehefrau definitiv auch Familie. Und meine Stiefmutter oder / und mein Stiefvater zähle ich sowieso auch zur Familie.
Freunde können wie Geschwister sein, ja. Aber Fakt ist, dass man irgendwie verbundener seiner Familie gegenüber ist. Meine Geschwister sind da. Ob die mich nun mal nerven oder nicht. Bei Freunden kann man da ganz anders darauf reagieren und wenn es noch so sehr gute Freunde sind. Bei Geschwistern muss man eine Lösung finden, wenn es ein Problem gibt, sonst wird es spätestens zur nächsten Familienfeier unangenehm.
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