Nachbarn lagern Obst im Treppenhaus

Die letzte Woche habe ich eine Arbeitskollegin besucht, die im obersten Stockwerk eines Mehrfamilienhauses wohnt. In dem Haus gibt es keinen Aufzug und so muss man eben die vielen Treppenstufe mühsam erklimmen. Was mir in meinem Alter nicht ganz so leicht gefallen ist. Ich bin froh, dass ich dort nicht täglich hoch laufen muss.

Im Treppenhaus stand vor jeder Wohnung ein Schuhregal. Da das Treppenhaus relativ geräumig ist, sind die Schuhregale nicht wirklich störend. Auch die Fluchtwege sind an sich frei, wenn die Schuhe auch in den Schuhregalen stehen. Meine Arbeitskollegin meinte dazu nur, die Schuhe stehen leider nicht immer im Schuhregal und sie muss immer aufpassen, wenn sie durch das Treppenhaus muss.

Bei einer der Wohnungen stand allerdings auch für alle sichtbar Obst vor der Wohnungstür. Nicht in einer Schale, sondern in einem Karton. Scheinbar bestellen die Nachbarn, die in dieser Wohnung leben, ihr Obst im Internet. Die Kiste steht auch wirklich so auf dem Treppenabsatz, dass sie den Besitzern zugeordnet werden kann und auch klar ersichtlich ist, dass Orangen enthalten sind.

Meine Arbeitskollegin meint, dass sie die Nachbarn gar nicht ansprechen braucht, weil die grundsätzlich nichts falsch machen. Da es aber bei uns zeitweise schon sehr heiß ist, werden die Orangen, die wohl schon länger dort stehen, wohl bald anfangen zu gammeln. Laut meiner Arbeitskollegin gab es in ihrem Wohnhaus auch schon Probleme mit Mäusen, die sich aber nur im Keller und im Erdgeschoss amüsiert haben.

Meine Arbeitskollegin hofft nun, dass die Orangen nicht bald anfangen zu gammeln und zu stinken. Sie bangt natürlich auch, dass das Obstlager Ungeziefer anzieht. Allerdings hat sie für beide Fälle die Hoffnung, dass nun der Vermieter endlich was unternimmt. Bisher huldigt der Vermieter nur die Mieter der besagten Wohnung und die machen, in den Augen des Vermieters, auch alles richtig.

Als ich früher in einem Mehrfamilienhaushalt gewohnt habe, kam es auch mal vor, dass ich schwer bepackt vom Einkaufen kam und einen Teil meiner Einkäufe unten in den Hausflur gestellt habe und die restliche Einkäufe erst mal in meine Wohnung zu bringen und vielleicht auch schon weg zu räumen und habe die anderen Einkäufe später geholt. Aber mehr als eine Stunde hätte ich keine Lebensmittel im Hausflur stehen lassen. Vor allem nicht bei sommerlich Temperaturen.

Habt ihr schon mal in einem Mehrfamilienhaus über Monate hinweg Lebensmittel im Hausflur gelagert? Hättet ihr auch Sorge um Ungeziefer, wenn ihr dieser Verhalten bei Nachbarn mitbekommen würdet? Oder juckt euch das alles nicht, so lange ihr aus dem Haus kommt?

Das Obst stand also auf dem Treppenabsatz. Wenn ich das richtig interpretiere, stand das Obst also im Weg oder? Oder konnte man trotzdem problemlos die Treppe passieren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so rechtens ist und so gemacht werden darf, schließlich ist die Treppe doch ein Fluchtweg und im Ernstfall bei Brand oder so, könnte das schon den Weg in die Freiheit behindern und im Extremfall fatale Folgen haben.

Mich würde das schon stören, wegen den Mäusen und Ungeziefer, gerade wenn es schon Probleme im Haus dadurch gab, auch wenn das die oberen Etagen nicht betroffen hat.

Bei meinem Kumpel im Haus gibt es eine Familie, die grundsätzlich Obst in einer Schüssel draußen vor der Tür im Mehrfamilienhaus stehen hat. Die machen sich darüber scheinbar auch keine Gedanken, aber da ist bisher auch immer alles frisch gewesen. Da da immer Kinderschuhe stehen denke ich, dass diese sich da Obst für draußen wegnehmen sollen.

Ich lagere mein Obst in der Wohnung und wüsste auch nicht, was das vor der Tür zu suchen hat. Wenn man aber damit ein Problem hat oder Angst hat, dass das Ungeziefer anzieht, würde ich schon mal ein nettes aber ernstes Gespräch mit den Nachbarn führen. Das wird man ja wohl miteinander besprechen können.

Sachen Lagern im Treppenhaus ist allgemein ein schwieriges Thema, zu dem jeder eine andere Meinung hat und vieles auch nicht einsieht. Ein Treppenhaus ist kein Lagerplatz. somit haben dort eigentlich weder Pflanzen, Schuhe, Schränke, Kinderwägen, Kinderspielzeug und auch Kisten mit Obst etwas verloren dort dauerhaft untergebracht zu werden. Die Treppe ist ein Fluchtweg und dieser muss freigehalten werden, was von der Brandvorschrift auch so vorgegeben ist. Entsprechend müsste der Vermieter sofort handeln, wenn dort etwas gegen diese Bestimmungen verstößt.

Wird das Obst jedoch nur angeliefert und dort abgestellt bis es nach innen geholt wird, dann ist das ganze zu tolerieren da es sich nicht um eine Dauerhafte Lagerung handelt. Sobald dadurch jedoch Ungeziefer angelockt wird und sich im Treppenhaus oder den anderen Wohnung breit macht, dann muss der Vermieter ebenfalls handeln. Die Kosten für die Beseitigung der Schädlinge bekommt übrigens der Verursacher auferlegt, da dieser das ganze Absichtlich dort abgestellt hat und damit verursacht.

Ich habe auch hin und wieder eine Kiste mit Gemüse vor der Tür oder vor der Haustüre stehen. Denn diese bekomme ich einmal in der Woche frisch mit dem Rad vom Hof geliefert. Nicht immer kann ich zu dieser Zeit Zuhause sein und das ganze selbst in Empfang nehmen und direkt in meiner Wohnung verräumen. So kommt es durchaus schon einmal vor, dass diese Kiste dort 12-14 Stunden steht bis ich nach Hause komme.

Daran hat sich noch niemand gestört und auch Ungeziefer wurde damit nicht angelockt. Lediglich die zwei Entenpaare die hier um die Häuser watscheln finden es immer sehr interessant und auch lecker, wenn die Kiste vor dem Haus ohne Deckel abgestellt wird. Diese fressen das Gemüse dann nämlich einfach auf! Deswegen ist es mir schon lieber, dass das ganze vor meiner Haustüre abgestellt wird.

Ich verstehe schon die Sorge, dass das Obst Ungeziefer anlocken könnte, wenn es über längere Zeit im Treppenhaus steht. Oftmals ist es im Treppenhaus aber doch kühler als in der Wohnung, so ist es im Sommer zumindest bei mir der Fall. Somit könnte ich mir vorstellen, dass diese Nachbarn diese kühleren Temperaturen genutzt haben, um das Obst eben dort zu lagern. Sollte sich dadurch aber tatsächlich ein Problem ergeben, dann ist wirklich zu hoffen, dass der Vermieter mal etwas dazu sagt.

Klar würde mich das auch stören, wenn meine Nachbarn Tage lang Obst im Treppenhaus stehen lassen. Irgendwann würde ich wahrscheinlich dort klingeln und fragen, warum sie es nicht einfach reinholen. Wenn nach mehrfachen Versuchen keiner aufmacht oder die Nachbarn kein Einsehen haben, würde ich mich auch an den Vermieter wenden. Den sollte es normalerweise auf jeden Fall interessieren.

Wir hatten auch mal so einen Fall bei uns im Mehrfamilienhaus. Das ging so weit, dass die erste Insektenplage sich über das vergammelte Obst her gemacht hat. Im Endeffekt musste die Schädlingsbekämpfung aus Karlsruhe gerufen werden. Die Kosten dafür mussten die Nachbarn tragen, die den Schlamassel verschuldet hatten.