Komfortposition für Kinder die zum Arzt müssen?

vom 18.07.2016, 09:19 Uhr

Neulich habe ich eine Reportage gesehen, in der es um ein Kinderkrankenhaus ging. Viele Ärzte haben Angst Kinder zu behandeln, da dieser häufiger zappeln und man sie so einfacher verletzten kann. Deswegen gibt es jetzt in einigen Krankenhäusern eine Komfortposition.

Dabei liegen die Kinder mehr oder weniger in den Armen der Eltern und werden durch die Eltern umarmt, aber auch festgehalten. So hat beispielsweise eine Mutter ihr Bein über das des Kindes gelegt, so dass dieses bei einer Behandlung nicht mit dem Bein zappeln konnte. Diese Positionen gab es auch für Behandlungen an Armen oder am Bauch.

Die Kinder sollen dadurch beruhigt werden und zappeln weniger. Ich selbst finde das aber etwas übertrieben, denn auch Kinder sollten lernen, dass sie später mal beim Arzt alleine sind und keiner da ist der sie kuschelt. Wie seht ihr das? Sind eure Kinder schon mal in einer Komfortposition behandelt worden?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Du meinst also Kinder sollen es lernen still zu halten auf Kommando? Ganz ehrlich, wenn etwas richtig weh tut dann hält auch kein Erwachsener Still. Das konnte ich in meinem vorherigen Job jeden Tag sehen, mit den Bauchschmerzen vom Blinddarm wurde sich gewälzt, Nierenkoliken standen auf allen vieren und haben meine Anweisungen zum Untersuchen und Behandeln auch keine Folge geleistet. Aber du erwartest das von mitunter sehr kleinen Kindern? Hast du schon einmal versucht bei einem 4 jährigen Kind mit starken Schmerzen einen Zugang zu legen für ein Schmerzmittel wenn es sich mit allem was es hat wehrt? Offenbar nicht, denn dann wüsstest du wie "praktisch" es in solchen Situationen ist.

Das ganze hat inzwischen nur einen netten Namen bekommen, diese Weise wird seit über 10 Jahren im Rettungsdienst angewendet und in den Kliniken noch viel länger. Sind die Eltern dazu nicht in der Lage das Kind zu halten, dann übernimmt das Personal das ganze. Zeitgleich kann das Kind effektiver beruhigt werden und die Maßnahmen werden schneller abgewickelt, was auch wieder dem Kind, den Eltern und auch dem Personal zu gute kommt. Denn das ganze ist für alle beteiligten immer ein Aufreibendes Ereignis.

Mein Kind wird quasi ständig in dieser Position behandelt. Sei es nun eine einfache U-Untersuchung oder auch eine Impfung. Er sitzt dabei immer auf meinem Arm, ich fixiere das ganze und kann direkt auch mit trösten. Er ist wesentlich ruhiger dadurch, zappelt nicht wild umher und auch das trösten nach dem Pieks vom Impfen kann direkt erfolgen. So steigert er sich auch gar nicht erst hinein. Selbst beim Zahnarzt wird das ganze angewendet, bei kleinen Kindern sitzt es auf dem Schoss der Eltern und wenn eine Behandlung auf dem Stuhl notwendig werden sollte, dann kann sich ein Elternteil darunter legen oder daneben setzen. Bei kleineren Kindern wird die erste Variante sehr gerne genommen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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