Finanzierung einer Rechnung durch Nacharbeitskosten

In der heutigen Zeit wird bei großen Betrieben die so genannte Just in time Lieferung immer wichtiger. Die Ware kommt also genau dann erst beim Kunden an, wenn dieser sie in der Produktion benötigt. Neben vielen einschlägig bekannten Vorteilen liefert diese Art der Lieferung auch einige Nachteile.

Der Hauptnachteil ist wohl, dass der ganze Nacharbeitungsprozess nicht mehr so funktioniert, wie es ohne Just in time funktionierte. In der Vor-Just in Time Ära gab man dem Lieferanten ein defektes Teil einfach wieder mit und er musste innerhalb einer bestimmten Zeit ein korrektes Teil nachliefern. Da durch JIT diese Zeit nicht mehr besteht, muss am Produkt direkt vor Ort nachgearbeitet werden.

Diese Nacharbeit wird dem Kunden zu einem sehr hohen Satz in Rechnung gestellt. Wenn man diesen Satz hoch genug ansetzt, kann man also erreichen, dass man eine Teilelieferung auf Grund der hausinternen Nacharbeit an wenigen Teilen gar nicht begleichen muss, da die Kosten für die interne Nacharbeit höher sind als die Rechnungskosten.

Glaubt ihr, dass solche Praktiken in der Realität durchgesetzt werden? Glaubt ihr dann auch, dass die Lieferanten nicht merken, dass sie verarscht werden?

Irgendwie kann ich deiner Logik nicht ganz folgen. Nehmen wir mal an ich bestelle mir ein Auto, weil ja gerade bei den Autoherstellern heutzutage alles irgendwie nach diesem Just in time Prinzip abläuft. Und dann bemerkt man bei der Montage, dass ein Teil defekt ist oder nicht vorhanden.

Wieso sollte mir denn dann dieser Mehraufwand für Beschaffung und Nacharbeiten in Rechnung gestellt werden? Das interessiert mich doch gar nicht und ich würde keinen Cent dafür bezahlen. Diese ganze Just in time Geschichte ist doch nur eingeführt worden um Lagerkosten zu sparen und wird sich schon rechnen für die Unternehmen.