Sollen nur deutsche Staatsbürger zur Bundeswehr dürfen?

vom 13.07.2016, 11:05 Uhr

Juri1877 hat geschrieben:Das sind hochtrabende Reden einer Theoretikerin, die null Ahnung vom Militär hat und selber nie und nimmer zum Bund gehen würde. Die Leute würden aus Armut hingehen und damit würde sich das entsprechende Dreckzeug dort ansammeln.

Achso und das ist nicht möglich, wenn man den deutschen Pass als Anforderung stellt? Gut dann spricht das "entsprechende Dreckzeug" halt deutsch, bleibt aber dennoch genauso Dreckzeug.

Ich finde es persönlich irgendwie eine absurde Diskussion, die gefühlt scheinbar aus den vorherigen Jahrhunderten stammt. Wer geht denn heute noch wirklich zum Bund weil er der größte Patriot ist und im Ernstfall für sein Land sterben will. Da sind doch mit Sicherheit nicht fast 200.000 Patrioten bei der Bundeswehr.

Vielmehr wird doch heutzutage eine Armee mehr und mehr genauso ein Wirtschaftsunternehmen wie andere auch. Sicher gibt es immer mal Leute, die wirklich für ihr Land kämpfen wollen. Aber mehr und mehr überlegen sich doch Leute, wie sie vernünftig ihren Lebensunterhalt finanzieren können und da ist die Bundeswehr nicht unbedingt der schlechteste Arbeitgeber.

Was spricht denn jetzt dagegen grundsätzlich erstmal die Bundeswehr zum Beispiel für alle EU-Bürger zu öffnen? Das heißt ja im Umkehrschluss noch lange nicht, dass man dann auch zwangsläufig jeden einstellen muss. Man kann ja immer noch Einstellungstests machen, erstmal Grundausbildungen durchlaufen lassen und im Zweifel dann immer noch die Leute wieder rausschmeißen, wenn man merkt, dass sie da doch falsch aufgehoben sind.

Zumal ja Juris Ansicht mit den EU-Söldner eh völlig überholt ist. Wo gibt es denn außerhalb Deutschlands noch ein Einsatzgebiet der Bundeswehr, wo Bundeswehrsoldaten nicht mit anderen Soldaten in einer Reihe stehen und zusammen kämpfen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Klehmchen hat geschrieben:Achso und das ist nicht möglich, wenn man den deutschen Pass als Anforderung stellt? Gut dann spricht das "entsprechende Dreckzeug" halt deutsch, bleibt aber dennoch genauso Dreckzeug..

Du bist selber zu feige, um dein Leben einzusetzen und schwingst hier nur schöne Rede. Frieden und Demokratie sind kein Muss und wenn sie niemand mehr ernsthaft verteidigt, wird es sie auch nicht mehr geben. Vielleicht wäre so ein kleiner Krieg nochmals sehr gut, um einigen Herrschaften zu zeigen, was letztlich wirklich zählt, wenn es hart auf hart kommt. Dann gäbe es so eine dämliche Diskussion nämlich nicht mehr. Wer wirklich nur Karriere machen will, geht nicht zur Bundeswehr.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 17.07.2016, 13:37, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Juri1877 hat geschrieben:Vielleicht wäre so ein kleiner Krieg nochmals sehr gut, um einigen Herrschaften zu zeigen, was letztlich wirklich zählt, wenn es hart auf hart kommt.

Du zeigst mehr und mehr dein wahres Gesicht. Die Wandlung vom scheinbar linken Weltbürger zum waschechten Rechtsaußen geht Schritt für Schritt voran.

Ich habe mit entsprechender Passage übrigens, wie man sehr gut sehen kann, nur deine Worte aufgegriffen und die sogar noch in Anführungsstriche gesetzt, weil ich nicht jeden für Dreckzeug halte. Unter den Bundeswehrsoldaten sind sicher einige Patrioten, die im Ernstfall wirklich ihr Leben geben würden um damit unter anderem auch solche Feiglinge wie mich zu schützen. Aber da sind auch genug dabei, die einfach nur Geld verdienen wollen, die vielleicht ihre Ausbildung woanders nicht hätten machen können, weil sie keine Lehrstelle bekommen haben und einige auch, die einfach nicht wussten, was sie mit ihrem Leben anfangen sollten, genauso wie es eben sicher auch ein paar wenige Rambos gibt, die einfach nur mal ballern wollen.

Das ist aber auch bei einer Stärke von ca. 180.000 Soldaten und Soldatinnen nicht verwunderlich und auch nicht schlimm, dass es da eher ein bunter Haufen ist. Und das da auch ein paar geistige Tiefflieger bei sind, ist halt so. Solange sie ihre Arbeit vernünftig machen oder zumindest keinen Schaden anrichten, muss man eben damit leben, dass man bei der Soldatenanzahl auch mal daneben greift bei der Rekrutierung. Warum der deutsche Pass da jetzt zwangsläufig dafür sorgt, dass sowas nicht vorkommt und warum unter möglichen ausländischen Rekruten nur "Dreckzeug" dabei sein soll, kann ich eben einfach nicht verstehen, aber wie du schon mal festgestellt hast, bin ich vielleicht einfach nur zu blöd dazu.

Übrigens interessant, dass scheinbar nur Armeen für Frieden sorgen oder für Demokratie kämpfen können. Wie funktionierte nochmal die deutsche Wiedervereinigung? Achja stimmt, weil die NVA und die Grenztruppen damals schlicht und einfach entgegen ihres Einsatzbefehles einfach mal nichts gemacht haben und ihre Diktatur gegen den Willen der Bevölkerung nicht verteidigt haben. Aber das ist ja wie die Geschichte zeigt ein großer Einzelfall.

P.S. Wie macht das eigentlich Frankreich mit der Fremdenlegion? Das ist bestimmt in Wahrheit eine IS-Zelle wie du uns gleich erklären wirst.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bienenkönigin hat geschrieben:Ist es nicht so, dass man sich eh erst verpflichten und somit zum Berufssoldat werden kann, wenn man die Grundausbildung absolviert hat? In dieser Zeit müssen dann einfach ungeeignete Kandidaten ausgesiebt werden. Und das geht dann nicht nach Staatsbürgerschaft, sondern nach Charakter und Einstellung. Schießwütige deutsche Rassisten sollte das genauso treffen wie mutmaßliche IS-Spione.

Zunächst einmal, man Verpflichtet sich selbst. Berufssoldat ist man damit aber nicht. Es wird auch nur ein Bruchteil der Soldaten auf Zeit überhaupt Berufssoldat. Das Verfahren dazu ist inzwischen ein Lotterietopf. Bei entsprechender Eignung, Empfehlungsschreibungen vom Vorgesetzten und persönlicher Leistung kann man einen entsprechenden Antrag auf Berufssoldat abgeben. Dieser wird geprüft und kommt mit tausenden anderen in einen Topf. Aus diesem wird dann gezogen. Wer Glück hat bekommt diesen Status, wer Pech hat der nicht. Zudem dieser Status auch nicht jeder Laufbahn zur Verfügung steht, Mannschafter können keine Berufssoldaten werden. Das ganze fängt erst ab der Feldwebellaufbahn an.

Ansonsten gibt es noch einen anderen Weg Berufssoldat zu werden. Wenn man im Dienst einen Unfall erleidet, dann kann die Bundeswehr einen zum Berufssoldaten machen und entsprechend für einen aufkommen. Ein bekannter Fall dazu ist die Geschichte von einem Mannschafter. Auf diesen sind Hundetransportboxen gefallen, er war hinterher schwer verletzt und hat auch Folgen davon getragen. Da es sich um einen Dienstunfall handelte, hat er den Status Berufssoldat bekommen und bekommt nun weiterhin sein Gehalt von der Bundeswehr. Mit diesen Folgen konnte man ihn hinterher auch nicht mehr auf den Arbeitsmarkt schicken. Diese Fälle gibt es, sind zum Glück selten und auch nicht sonderlich erstrebenswert.

Die meisten Soldaten die eingestellt werden und sich verpflichten, die bleiben 4, 8 oder 12 Jahre. Im Anschluss kann man nochmals verlängern wenn das Höchstalter nicht überschritten ist. Ansonsten entscheidet es das Ministerium des Inneren, ob jemand bleiben darf oder nicht. Nachdem die Personalnot aber momentan groß ist und ca. 250.000 offene Stellen bei der Bundeswehr sind, werden auch die Alten über der Altersgrenze noch verlängert und dazu angehalten zu bleiben.

Somit war das nur eine Frage der Zeit bis solch ein Vorschlag kommt um eben dem Personalmangel entgegen zu wirken. Begeistert bin ich davon nicht, genauso wenig wie andere Kameraden. Sollte das wirklich eintreten, dann werden viele der bisherigen Soldaten ihren Job niederlegen und kündigen. Denn Kündigen kann man ganz normal wie in einem Arbeitsleben auch, allerdings verliert man dann alle BFD Ansprüche und es wird auch weniger nachträglich in die Rentenversicherung eingezahlt.

Warum ich das nicht sonderlich gut finde ist ganz einfach. Zum einen kann jeder Mitbürger die Deutsche Staatsbürgerschaft erreichen wenn er denn will. Dazu braucht er einige Jahre in Deutschland, darf nicht aufgefallen sein im strafrechtlichen Sinne und muss Deutsch können. Dann kann er die entsprechende Prüfung ablegen und bekommt die deutsche Staatsbürgerschaft als Belohnung. Damit kann man sich immer noch bei der Bundeswehr bewerben und eingestellt werden, wenn der Rest eben passt. Wenn nicht, dann halt nicht.

Leider ist es inzwischen so, dass fast jeder eingestellt wird der irgendwie passend scheint. Ich sehe was bei mir jedes Quartal durch die Kompanie läuft und dabei rollen sich mir immer mehr die Fußnägel nach oben. Das Highlight aktuell ist ein Wiedereinsteller mit 45 Jahren der Obergefreiter ist, mehr Russisch als Deutsch spricht aber weil er in Deutschland geboren ist die Staatsbürgerschaft hat und damit die Kriterien erfüllt. Ansonsten laufen hier auch 17 und 18 jährige Buben immer wieder herum, die Freitags mittags in ihre Ghettohosen springen und am Wochenende sich aufführen wie ich es mir von einem Soldaten nicht vorstelle. Entsprechend gibt es Montags dazu immer dann die Quittung.

Dabei mache ich keinen Unterschied ob ein Migrationshintergrund vorliegt bei z.B. den Eltern oder auch den Leuten selbst, aber allgemein kann man einen Abwärtstrend erkennen was die Anforderungen betrifft. So wurden vor 10 Jahren solche Soldaten nicht übernommen nach ihrer Wehrdienstzeit oder bei der direkten Bewerbung als Soldat auf Zeit einfach abgelehnt. Heute wird so etwas eingestellt und dabei frage ich mich dann ehrlich gesagt schon, ist dieser jemand im Zweifel wirklich bereit sein Leben für die Kameraden und sein Land zu geben? Immerhin haben wir, die Soldaten auf Zeit und Berufssoldaten auch das Treuegelöbnis abgelegt, die Tapferkeitspflicht und noch einige weitere Punkte. Das sehe ich jetzt schon stark gefährdet an, und sehe es noch weiter abrutschen wenn die Anforderungen noch weiter nach unten gesetzt werden.

Ich habe die Ehre in einem gemischten Bataillon eingesetzt zu sein. Die Hälfte hiervon sind Franzosen von deren Armee. Diese sagen auch, dass sie sich das nicht weiter anschauen wie Deutschland sich selbst umbringt. Angefangen hat das bereits als die Diskussion aufgekommen ist, dass die Flüchtlinge mit in die Kasernen kommen sollen in denen Alltagsbetrieb stattfindet und nun auch wieder aufs neue. Nicht umsonst herrschen die gleichen Voraussetzungen mit der Staatsbürgerschaft in vielen anderen Nationen auch. Und das Dienen in fremden Streitkräften steht in Deutschland auch unter Strafe. War also jemand vorher schon in einer anderen Landesarmee, dann sind hier ebenfalls die Zugangsvoraussetzungen nicht erfüllt bzw. nur schwer die Prüfer von sich zu überzeugen.

Der MAD hat jetzt schon genug zu tun, die eigenen Reihen zu prüfen und auch die die sich bewerben. Dieser wird mit dieser Änderung auch deutlich mehr Personal brauchen um die kompletten Hintergründe zu durchleuchten und auch die Verwandtschaft zu befragen. Das verursacht wieder weitere Kosten die zwar der Bundeswehr angelastet werden, aber eigentlich nicht wirklich etwas mit den direkten Militärausgaben zu tun haben. Danach schreit die Politik wieder, wir müssen sparen und entsprechend wird wieder abgebaut. Einfach weil die Verwaltung eines der teuersten Organe überhaupt ist.

Ich für meinen Teil beobachte die Entwicklung erst einmal, wenn sich das aber weiter manifestiert und sich Deutschland wirklich selbst umbringen will, dann werde ich mir auch meine Gedanken dazu machen ob ich das weiterhin unterstütze und ggf. auch meine Kündigung bei der Bundeswehr einreichen bevor ich meine Dienstzeit erfüllt habe. Selbst mit den ganzen Abstrichen die ich dann hinnehmen müsste, muss ich mich an dem aktiven Suizid nicht beteiligen. Viele meiner Kameraden sehen das gleich und beobachten nun erst einmal. Bis auf ein paar Vorschläge in diese Richtung ist noch nichts gelaufen und von daher sehe ich jetzt keinen Grund direkt die Kündigung abzugeben.

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