Als Privatperson mit Altkleidern Geld verdienen?

vom 05.07.2016, 15:53 Uhr

Vor kurzem kam ein Beitrag im Fernsehen, indem eine Reporterin einfach mal versucht hat, mit Altkleidern Geld zu machen. Sie hat dafür zuerst einen Container für Altkleider gemietet und aufgestellt. Die Polizei ist zwar darauf aufmerksam geworden, da wohl nicht jeder einfach irgendwo so einen Container aufstellen darf, aber sie haben nur ein paar Fotos gemacht und sonst ist nichts weiter geschehen.

Nach einigen Tagen hat die Reporterin die Altkleider dann aus dem Container geholt. Dabei ist auch gut was zusammen gekommen. Sie hat dann einen leerstehenden Laden für kurze Zeit angemietet und die Kleidung die noch sehr gut war, dort Second Hand zum Verkauf angeboten. Dabei ist, soweit ich mich erinnere eine Summe zwischen 600 und 800 Euro zusammen gekommen.

Anschließend hat sie die restlichen Kleidungsstücke an einen dubiosen Händler verkauft, der mit den Altkleidern noch richtig Geld macht. Was genau er damit macht, wollte er aber nicht verraten. Teils gehen die Kleidungsstücke wohl ins Ausland, wo aus ihnen dann neue Kleidung hergestellt werden soll. Am Ende hatte die Reporterin wirklich ein stattliches Sümmchen zusammen, was sie dann an eine Organisation gespendet hat.

In dem Beitrag wurde auch gesagt, dass es eigentlich für jeden durchaus machbar ist, so einen kleinen Handel mit Altkleidern zu betreiben. Ich frage mich, ob das wirklich einfach so jeder machen kann, ohne mit großen Problemen rechnen zu müssen. Meint ihr es ist als Privatperson durchaus möglich mit Altkleidern noch Geld zu verdienen? Das wird doch sicherlich nicht gerne gesehen oder?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



So einen Container darf man sicherlich nicht aufstellen und wenn man damit Gewinne erzielen will muss man das auch anmelden. Ich denke durchaus dass man ein paar Euro damit machen kann und der Trend geht ja durchaus auch dazu dass man mal gebraucht kauft, aber ich denke, dass das auf Dauer schon ein schwieriger Markt ist, weil das eben auch jeder machen kann. Außerdem muss man die Altkleider ja auch irgendwo her bekommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones, ich habe keine Ahnung in welcher Welt du lebst, aber das was du hier von dir gegeben hast ist alles Quatsch. Ob man etwas ohne Genehmigung darf oder nicht hat rein gar nichts mit den Gewinnen oder der Absicht zu tun damit Gewinne zu erwirtschaften. Fakt ist keine Privatperson darf einfach so einen Container aufstellen, egal ob man damit Gewinn machen möchte oder nicht. Damit man das allgemein darf, braucht man eine entsprechende Genehmigung der Kommune und ein Gewerbe oder einen Verein damit man diese überhaupt bekommen kann. Somit ist man aus dem ganzen Privaten Kram schon einmal heraus.

Hat man bereits die Kontakte für die Weiterverarbeitung geknüpft, dann ist es ein wenig einfacher als wenn man sich diese erst mit einer kleinen Menge suchen müsste. Mit einem einzigen Container kommt man nicht weit, so etwas wird im großen Stil gemacht. Wegen einem Container fährt kein Schiff nach Afrika und beutet dort die Leute damit aus.

Theoretisch könnte es jeder betreiben aber rechtlich einwandfrei ist es dabei nicht. Die meisten der Container die aufgestellt werden haben nicht einmal eine Genehmigung und es ist auch nicht immer ersichtlich wer diesen betreibt. Die Leute achten darauf nicht sondern stopfen ihre Sachen einfach herein, daher können auch die Gewinne erwirtschaftet werden mit diesen Illegalen Containern. Es wird einfach auf die Blödheit und Naivität der Kunden gesetzt die diesen befüllen.

Denn würde einem Kunden auffallen, dass das Label gar nicht drauf ist wer der Betreiber ist oder das ganze komisch findet und darauf hin das Amt einschaltet, fällt das nicht weiter auf wenn dort weitere Container stehen. Wird so etwas gemeldet, dann wird dagegen auch umgehend nachgegangen. Stellt es sich heraus das der Container dort Illegal steht, dann wird dieser noch am selben Tag entfernt. Die Kosten gehen dabei an den Aufsteller, wenn dieser Ermittelt werden kann. Gerne werden diese auch direkt neben offizielle gestellt zur besseren Tarnung.

Daher war es bei der Reporterin dann wohl mehr eine Glückssache, dass ihr Container nicht aufgeflogen ist oder sie hatte es vorher angemeldet bei der Stadt, dass dieser nicht einfach so entfernt wird. Trotzdem hat sie sich strafbar gemacht, denn sie hat wohl kaum ihren Namen und Adresse angegeben und auch keine offizielle Genehmigung dafür gehabt. Reportage schön und gut, aber es gelten für die Dame die gleichen Regeln wie für alle anderen auch und ich hoffe man zieht sie dafür auch heran. Das ist einfach nicht in Ordnung auch wenn der "Gewinn" hinterher gespendet wurde. So wurden doch andere Kunden die den Container befüllt haben betrogen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wenn ich mir die Second-Hand-Läden dieser Stadt so angucke, die ich habe kommen und gehen sehen im Laufe der Jahre, habe ich nicht das Gefühl, dass dies ein lukrativer Markt ist. Und ganz ehrlich, ein Umsatz von einigen Hundert Euro über mehrere Tage für ein Ladenlokal, egal welcher Art, sind ein Witz. Davon kann kein Geschäft überleben.

Was in der Reportage anscheinend vergessen wurde, war die Offenlegung einer Form der Bilanz. Von diesen erwähnten durchschnittlich 700 € Umsatz gehen soviel Kosten ab, dass diese vermutlich in der Realität nicht mal gedeckt wären.

Dass man keine Container zum vorgeblich karitativen Sammeln aufstellen darf, ist auch bekannt. Wo sollte man also die ganze Ware für den lohnenswerten Handel mit Altkleidern herbekommen? Die müsste man auch erstmal gegen Finanzierung organisieren.

» Verbena » Beiträge: 4943 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Bei uns hättest du mit der Methode schon mal Pech, denn hier verdient gerade die Stadt und zwar an den Containern. Die haben irgendwann nämlich mal alle aufgestellten Container überprüft und diejenigen, die keine Genehmigung hatten, mitgenommen. Dann standen sie länger irgendwo herum und warteten darauf, dass sie jemand abholt. Das ist anscheinend nicht geschehen und nun wurden sie von der Stadt weiter verkauft.

Mit was du wahrscheinlich besser fährst ist eine Kleidersammlung. Du verteilst Säcke oder Eimer an die Haushalte und nimmst am Abholdatum einfach alles mit, was an der Straße steht. Das muss wahrscheinlich auch genehmigt werden, aber ich habe in den letzten Jahren Kleidersammlungen von einigen dubiosen Organisationen gesehen, da bezweifle ich, dass die sich brav eine Genehmigung geholt haben.

Ganz davon abgesehen zweifle ich den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte an. Ich weiß nicht, was die Miete für einen Container kostet, aber ich habe eine Ahnung davon, was die Miete für einen Laden kostet. Selbst wenn man das Glück hat als Zwischenmieter einen Laden in guter Lage zu ergattern und einen Vertrag zu bekommen, der nur kurz läuft kommt man da mit 600 bis 800 Euro nicht hin. Und wer verkauft das dann? Willst du jemanden anstellen oder unbezahlten Urlaub nehmen?

Dazu kommt, dass Second Hand Läden sich für das normale 0815 Sortiment nicht mehr lohnen. Die Sachen bekommt man neu günstiger bei den großen Fast Fashion Ketten. Und ein Sortiment, dass sich auf Designer oder Vintage spezialisiert bekommt man nicht mal schnell aus dem Altkleidercontainer.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich habe diesen Beitrag zum Teil auch mitbekommen und fand es schon sehr interessant, wie einfach es in dem Moment doch möglich war, den Container aufzustellen und dann die Sachen daraus zu verkaufen. Sicher ist das alles rechtlich nicht einwandfrei und eigentlich nicht erlaubt. Vielleicht wird nach dem Beitrag da auch nochmal genauer hingesehen, aber etwas erschreckend ist es schon, dass es zumindest möglich ist, mit den Altkleidern, die gespendet werden, um Gutes zu tun, noch Geschäfte zu machen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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