Es bei Diagnose Unfruchtbarkeit drauf ankommen lassen?
Eine Freundin von mir hat Übergewicht und ihr wurde daher schon mit 16 gesagt, dass es extrem unwahrscheinlich wäre, dass sie jemals schwanger werden würde. Das hängt auch mit den Hormonen zusammen. Sie hat nicht mal einen regelmäßigen Zyklus und hat ihn vielleicht einmal im Jahr oder so, so genau bin ich da nicht informiert. Auf jeden Fall hat sie den Zyklus ziemlich selten.
Meine Freundin geht mittlerweile schon soweit, dass sie die Verhütung mit ihrem Lebensgefährten komplett weg lässt. Sie ist zwar nicht bereit für ein Kind, kein Wunder, sie ist ja auch erst 20 und damit schon ziemlich jung, aber sie möchte es eben drauf ankommen lassen. Sie sagt, wenn sie Mutter werden soll, dann wird es eben klappen.
Statistisch betrachtet wäre es eh extrem unwahrscheinlich, dass sie schwanger wird also will sie die möglicherweise einzige seltene Chance nicht durch eine Verhütungsmaßnahme kaputt machen. Sie sagt selbst, dass es wahrscheinlich gar nicht klappen wird, wenn sie in einigen Jahren tatsächlich schwanger werden möchte, daher macht sie das eben so. Ihr Partner ist einverstanden und die sind sich da einig.
Solange man sich so in einer intakten Beziehung ohne Seitensprünge verhält und der Partner damit einverstanden ist, finde ich das durchaus in Ordnung, wenn man das so macht. Ich weiß aber nicht, wie ich mich da verhalten würde, da ich noch nie in so einer Situation war.
Wie würdet ihr euch in so einer Situation verhalten? Würdet ihr es bei der Diagnose Unfruchtbarkeit drauf ankommen lassen und auf jede Verhütung verzichten, in der Hoffnung, dass es doch noch klappt mit dem Nachwuchs? Es kommt ja auch vor, dass Ärzte sich irren und dass es doch noch klappt ohne dass man es erwartet hat.
In dem Fall gab es ja gar keine Diagnose Unfruchtbarkeit. Da wurde ja nur spekuliert, dass es unwahrscheinlich wäre. Das ist für mich weit entfernt von einer Diagnose. Einer Freundin von mir wurde das auch gesagt, weil sie als Jugendliche zu dünn war. Tja, mit 22 wurde sie Mutter. Also dieses Wischiwaschi wäre mir viel zu uneindeutig.
Und selbst tatsächliche Diagnosen sind in dem Bereich ziemlich unsicher. Gerade Männer werden wohl ziemlich häufig schlechte Spermien bescheinigt, die sich dann aber mit der Zeit erholen. Selbst eine Vasektomie ist ja nicht vollkommen sicher, sondern die Samenstränge können wieder zusammenwachsen.
Also solange nicht die komplette Gebärmutter fehlt oder mir zwei Ärzte wirklich Unfruchtbarkeit diagnostiziert hätten. Medizinisch nachgewiesen und von Dauer. Nicht aufgrund von Mutmaßungen über den Hormonhaushalt, der sich eh ständig ändert. Solange würde ich das nicht als Verhütungsmaßnahme anwenden, wenn man sich tatsächlich kein Kind wünscht.
In dem von dir beschriebenen Fall kann ich es schon nachvollziehen. Der Kinderwunsch ist ja grundsätzlich vorhanden. Dennoch würde ich damit wohl noch ein paar Jahre warten. 20 ist schon sehr früh. Wenn sie ab 23, 24 die Verhütung weglässt, würde das bestimmt zum gleichen Ergebnis führen.
Wobei ich wohl auf keinen Fall hormonell verhüten würde, um das Ganze nicht noch mehr ins Wanken zu bringen. Bei kerngesunden Frauen wird die Fruchtbarkeit davon vielleicht nicht eingeschränkt, aber in dem Fall wäre ich dann eben vorsichtig.
Mir wurde das gleiche gesagt und ich kam trotzdem nicht auf die Idee, dass ich die Verhütung dann einfach weg lasse. Denn mit 20 wäre ich nicht bereit gewesen für ein Kind und hätte dafür auch in finanzieller Hinsicht kaum aufkommen können, geschweige denn wäre ich selbst bereit gewesen mein komplettes Leben über den Haufen zu werfen. Und das obwohl ich zu diesem Zeitpunkt in einer intakten Beziehung war, die sich hinterher aber aufgelöst hat.
Mit 20 Jahren kann sich noch so viel ändern und es ist auch nicht gesagt, dass man den Partner behält. Wie alt ist denn der Partner? Was sagt der überhaupt dazu, denn immerhin müsste er im Falle einer Schwangerschaft hinterher für das Kind aufkommen. Kann er das überhaupt oder nicht? Denn dann würde ich es mir als Mann doppelt überlegen ob ich mit dieser Frau noch Sex haben möchte.
Das Verhalten finde ich einfach dumm und Naiv. Wenn das ganze mit dem Übergewicht zusammenhängt und ihr auch etwas von PCO gesagt wurde, dann reichen schon kleinste Umstellungen in der Ernährung oder einfach mehr Bewegung um den Zyklus zu normalisieren. Davon muss sie nicht einmal großartig etwas mitbekommen, da es nicht automatisch auch bedeutet das sie ihre Menstruation wieder hat.
Mit der Verhütung macht sie ohnehin nichts kaputt was nicht schon defekt wäre, hormonell würde ich in diesem Alter auch gar nicht verhüten sondern mich nach einer anderen Alternative umsehen. Auch weil der Kinderwunsch grundsätzlich ja vorhanden ist, aber ein späterer Zeitpunkt wäre denke ich besser geeignet. Und wenn es sich um PCO handeln sollte bei der Diagnose, einfach abnehmen, ggf. eine Therapie mit Metformin beginnen und das ganze würde auch wieder ganz normal bei ihr klappen wie in 80% der anderen Fälle auch. Für einen Kinderwunsch und Schwangerschaft ist starkes Übergewicht ohnehin Problematisch.
Wenn keine richtige und exakte Diagnose besteht, dass man als Frau unfruchtbar ist, würde ich das auch so nicht akzeptieren. Ich würde es dann einfach irgendwann ausprobieren, wenn ich bereit für Kinder wäre. Allerdings würde ich nie so leichtfertig damit umgehen wie deine Freundin.
Sie ist Anfang 20 und möchte aktuell noch kein Kind und verhütet trotzdem auf Grund der Vermutung der Ärzte nicht. Das wäre mir viel zu riskant. Dann ist sie plötzlich doch schwanger und das Geschrei ist nachher groß, dass sie es ja jetzt noch gar nicht wollte. Für mich klingt es auch schon so, als sei sie noch etwas unreif.
Das ihr gesagt wurde, dass sie aufgrund ihres Übergewichtes vielleicht keine Kinder bekommen kann, heißt ja nicht, dass es wirklich unmöglich ist. Ich denke, dass man das nur als Hinweis betrachten sollte, dass es eben möglich wäre.
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