Kann man mit jobbedingtem unregelmäßigen Schlaf klarkommen?

Ich habe seit Kurzem einen Nebenjob, der mir auch viel Spaß macht. Er hat nur einen Nachteil, die Arbeitszeiten sind einfach unmenschlich. Es geht um 4.00 morgens los bis ca. 7.00 Uhr morgens. Der Vorteil ist immerhin, dass es sich um Heimarbeit handelt und ich somit viertel vor Vier aufstehen und lediglich den Computer hochfahren muss.

Nun sind die letzten drei Tage alles andere als spurlos an mir vorbeigegangen. Schon am Tag vor meinem ersten Arbeitstag hatte ich zu wenig Schlaf und dachte mir, dass ich immerhin schnell einschlafen würde. Pustekuchen, ich schlief trotzdem erst gegen 23.00 Uhr. Nun habe ich gestern viereinhalb Stunden Schlaf gehabt, bevor ich aufstehen musste und habe die letzten Tage nach der Arbeit weiterschlafen können für je etwa drei Stunden. Ich bin immer davon ausgegangen, man könnte Schlaf nachholen, aber obwohl ich insgesamt mit vor- und "nach"schlafen auf etwa sieben Stunden Schlaf kam, fühle ich mich schrecklich.

Ich habe wahnsinnige Kopfschmerzen und bin total unkonzentriert. Schlechte Haut habe ich auch bekommen. Da es sich nur um einen Minijob handelt und ich die Tortur zwei bis drei Tage die Woche mitmachen muss, kann ich mir nicht einmal angewöhnen, einfach immer um 20.00 Uhr schlafen zu gehen.

Kann man da Abhilfe schaffen? Gibt es eine Möglichkeit, den Körper daran zu gewöhnen? Da es sich um Home Office handelt, kenne ich die anderen Minijobber nicht und kann nicht nach ihren Erfahrungen fragen.

Eigentlich gewöhnt sich der Körper an alles. Wenn du abends Probleme hast einzuschlafen, versuche dir ein Ritual zu schaffen. Du liegst sicherlich im Bett und schaust krampfhaft auf die Uhr oder denkst immer wieder daran, wie wenig Schlaf du nur bekommen wirst. Und das ist der größte Fehler, den man machen kann. Denn dadurch kommt der Körper erst recht nicht zur Ruhe.

Hast du es schon einmal mit autogenem Training versucht? Wie wäre es, wenn du dir einen CD-Player ins Schlafzimmer stellst und dir eine CD dazu anmachst. Anfangs ist es ungewohnt und man fühlt sich bescheuert dabei, aber wenn man sich darauf einlässt, dann entspannt es ungemein. Ich bin regelmäßig dabei eingeschlafen.

Was du davor dann auch noch machen könntest, wäre ein Spaziergang an der Luft oder eine heiße Dusche oder ein heißes Bad. Oder schreibe dir deinen Tag auf Papier auf und lasse ihn dabei Revue passieren. Lass bloß den Fernseher aus und das Handy und lese nicht im Bett. Versuche deine Gedanken abzuschalten.

Am nächsten Morgen nach der Arbeit würde ich mich, egal wie müde ich bin, nicht mehr hinlegen. Das macht den Körper nur noch fertiger. Lieber den Tag als Zombie durchstehen, als den inneren Rhythmus noch mehr durcheinander zu bringen. So schläfst du abends dann auch besser ein.

Was ist denn das für ein Nebenjob, den du da machst? Darf ich so etwas fragen? Ich suche nämlich auch noch etwas und die Zeiten wären richtig perfekt für mich. Um 7 Uhr stehen nämlich meine Kinder auf und müssen zum Kindergarten. Vielleicht kannst du mir das ja auch per privater Nachricht schicken, wenn so etwas erlaubt ist.

Ich glaube nicht, dass Rituale hier großartig helfen werden. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich nur dann richtig gut einschlafen kann, wenn ich vorher mindestens 12 Stunden wach gewesen bin. Idealerweise muss ich etwa 14-16 Stunden wach gewesen sein und mich beschäftigt haben, sonst kann ich nicht einschlafen. Also wenn ich zum Beispiel immer um 20 Uhr müde sein möchte und dann ins Bett muss, dann müsste ich konsequenterweise gegen 6 Uhr morgens aufstehen, sonst funktioniert das nicht. Wenn man da nur einen Tag "faul" ist und bis Mittags schläft, egal ob man arbeiten muss oder nicht, dann kann das Konzept gar nicht funktionieren, eine gewisse Selbstdisziplin ist da schon notwendig.