Sollen nur deutsche Staatsbürger zur Bundeswehr dürfen?
Eine Nachrichtenseite berichtet gerade, dass einige Politiker die Öffnung der Bundeswehr möchten, sprich sie möchten, dass auch ausländische Bürger der EU-Länder einen Job in der Bundeswehr erhalten sollen. Aktuell darf man ja der Bundeswehr nur beitreten, wenn man die deutsche Staatsbürgerschaft hat.
Ich selber finde, egal in welchem Land man sich befindet, man sollte wirklich nur eigene Staatsbürger in die jeweilige Bundeswehr oder Armee lassen, denn es gibt einfach auch die Gefahr von Spionen oder Saboteuren.
Seht ihr das ähnlich oder würdet ihr zum Beispiel jetzt auch einen Mann türkischer Abstammung bei der Bundeswehr arbeiten lassen, wenn er zehn Jahre straffrei in Deutschland gelebt hat und sich integriert hat?
Ich habe mal so etwas gerüchteweise gehört. Ich habe zwei Bekannte die noch heute im gehobenen Alter beim Bund sind. Die sind da schon sehr hohe Tiere und als wir mal darüber gesprochen haben, wo sowas offenbar intern gemauschelt wurde, sind die beiden nicht begeistert gewesen. Sie haben auch sofort signalisiert, dann sind sie weg!
Unter anderem folgte die Argumentation von Spionen, den Gefahren durch auskundschaften der Waffen, schwarzen Schafen, denen man keine negative Vergangenheit zu Lasten legen kann, aber die bewusst in die Bundeswehr gehen, um Deutschland zu schaden usw. Gerade in Zeiten von Terrorismus, wo Deutsche sich dem IS anschließen usw. sollte man mit solch einer Idee verdammt vorsichtig sein.
Davor kann die Bundeswehr sich natürlich auch bei deutschen Bewerbern nicht schützen, die das gut nutzen, um früher oder später Einsatzorte & Co auszuplaudern, damit Anschläge möglich sind. Doch die Vernetzung zwischen Polizei in Europa, Datenbanken usw. klappt ja nicht einmal richtig und beim Einführungen europäischer Menschen in die Bundeswehr wird es auch nicht reibungslos sein, um höchstmöglich die Gefahren zu verhindern.
Ich bin da gegen, aber ich weiß auch nicht, ob der Zuwachs besser werden würde. Bezahlen wir denn so viel besser, dass wir für andere EU Mitglieder als Bundeswehr interessanter sind? Ich weiß nicht, alles andere ergibt keinen Sinn.
Der Blick in die Geschichte zeigt, dass viele bekannte und erfolgreiche Spione aus den eigenen Reihen kamen, eben weil sie so unauffällig waren. Nur weil jemand mit deutschem Pass geboren wurde, heißt das doch noch lange nicht, dass er total loyal zur augenblicklichen Politik steht und nichts unternimmt, um politische Verhältnisse zu verändern?
Sind noch nie Deutsche zum IS übergelaufen? Ich meine schon. Hätte da der Pass etwas verändert, wenn man die vorher zum Militär gelassen hätte, im guten Vertrauen darauf, dass sie die gewünschte Staatsbürgerschaft haben?
Und wie passt das zusammen, dass Volkes Stimme verlangt, die Migranten müssen sich besser integrieren, aber wenn sie zum großen Teil sich so mit ihrer neuen Heimat identifizieren, dass sie sie sogar mit Leib und Leben verteidigen würden, dann dürfen sie das nicht? Tut mir leid, ich halte das für unlogisch.
Wenn jemand vor dem Terror in seinem Herkunftsland geflohen ist, warum sollte der kein Interesse haben, im Militär einer anderen Nation gegen seine ehemaligen Peiniger vorzugehen? Könnte der nicht hingegen sogar wertvolle Insider Informationen ans deutsche Militär liefern?
Ich denke, da sollte man nicht vorschnell Urteile fällen und sich auch nicht einfach zu schwarz- weiß Denken verleiten lassen. Zu unkritisch alle zuzulassen ist meiner Ansicht nach genauso fragwürdig, wie die Tür vor allen Anfragen prophylaktisch zu verschließen.
Ich sehe das wie Trüffelsucher. Die Staatsbürgerschaft ist in keinster Weise eine Garantie für Sympathie und Loyalität. Ebensowenig wie das Fehlen der deutschen Staatsbürgerschaft große Gefahren birgt.
Ist es nicht so, dass man sich eh erst verpflichten und somit zum Berufssoldat werden kann, wenn man die Grundausbildung absolviert hat? In dieser Zeit müssen dann einfach ungeeignete Kandidaten ausgesiebt werden. Und das geht dann nicht nach Staatsbürgerschaft, sondern nach Charakter und Einstellung. Schießwütige deutsche Rassisten sollte das genauso treffen wie mutmaßliche IS-Spione.
Dass auch das keine Garantie ist, jede Made im Speck zu entdecken, ist klar. Aber die Gefahr besteht immer. Wenn man zu 100 Prozent verhindern will, dass die Bundeswehr unterwandert wird, muss man sie auflösen. Jedenfalls würden wir aber auf diese Weise weder voreingenommen und panisch erscheinen noch loyale Mitmenschen am Dienst hindern.
Die Frage war doch ob Bürger der EU-Länder einen freien Zugang zur Bundeswehr erhalten sollten und nicht wie viele Deutsche zum IS überlaufen oder ob Kriegsflüchtlinge bei der Bundeswehr integriert werden sollten.
Auf alle Fälle wäre ich bei der Ausgangsfrage dagegen, weil der Dienst in einer Armee, ja keinen freien Arbeitsmarkt darstellt. Wenn dem so wäre, dann würden sich ja alle nur noch die bestbezahlendste Armee innerhalb der EU aussuchen und manche Länder hätten wohl Probleme, noch eine Hundertschaft aufgestellt zu bekommen.
Das ist auf jeden Fall ein Aspekt, den es zu bedenken gilt. Allerdings ließe sich das auch auf anderen Wegen verhindern. Zum einen würde die Bundeswehr ja nicht jeden einstellen, der sich bewirbt. Vor allem, weil sie ja gar nicht unbegrenzt Leute einstellen wollen oder können. Aber doch auch wegen der Eignung.
Um Dienst in der deutschen Bundeswehr tun zu dürfen, sollte man natürlich nicht einfach aus der anderen Ecke der EU anreisen können und eingestellt werden. Eine Verbundenheit mit Deutschland sollte schon da sein. Sprich, ein Wohnort in Deutschland, die deutsche Sprache sollte beherrscht werden etc. Aber für beides ist ja die Staatsbürgerschaft nicht notwendig.
Auch wenn eine Armee kein Arbeitgeber wie ein Wirtschaftsunternehmen ist, können sie sich trotzdem aussuchen, wen sie einstellen. Nur weil man die Tür für zum Beispiel EU Bürger öffnen würde, heißt das ja noch lange nicht automatisch, dass man dann den größten Teil der Soldaten aus anderen Ländern decken würde. Das ist dann schon wieder übertrieben ausgelegt.
Von daher würde ich auch nicht solche Masseneffekte erwarten, dass ganze Armeen ausbluten oder ähnliches. Denn auch hier stehen sich Angebot und Nachfrage gegenüber.
Und solche Wellen könnte man ja auch ganz leicht verhindern, indem man zum Beispiel fordert, dass Anwärter für die Soldatenlaufbahn schon X Jahre im Land gewohnt und gearbeitet haben müssen und die deutsche Sprache auf Niveau Y sprechen müssen. Das würde schon mal einen großen Teil möglicher Bewerber aussieben. Denn wer wäre schon bereit, sich erst mal X Jahre in einem anderen Land anzusiedeln, nur um dort Soldat zu werden?
Wenn ich mir diese Diskussion ansehe, frage ich mich, wie man den Soldatenberuf eigentlich hier in Deutschland ansieht. Bisher ging es immer darum, jeden Krieg möglichst weit weg zu halten und somit sein Land zu verteidigen.
Ich war selber noch Wehrdienstleistender beim Bund und hätte mich nie und nimmer mit irgendwelchen Söldnern aus der EU in eine Reihe gestellt. Die Bundeswehr verteidigt die Bundesrepublik Deutschland und wer Söldner statt Soldaten haben will, soll dies auch klar und deutlich so sagen.
Hier haben einige wirklich ulkige Vorstellungen und glauben, dass Ausländer einfach so hierher kommen, um für Deutschland zu sterben oder uns Deutschen im Alter den Arsch abzuputzen. Wie sich solche naiven Vorstellungen auswirken, können wir gerade in Nizza oder in der Türkei sehen.
Juri1877 hat geschrieben:Hier haben einige wirklich ulkige Vorstellungen und glauben, dass Ausländer einfach so hierher kommen, um für Deutschland zu sterben oder uns Deutschen im Alter den Arsch abzuputzen.
Von "einfach so" kann doch gar keine Rede sein. Aber was spricht denn dagegen, in einem anderen als dem Geburtsland eine neue Heimat zu finden, mit der man sich identifiziert und die man dann auch verteidigen will? Das ist doch noch lange kein Söldnertum.
Und Altenpfleger sehen in ihrem Job sehr viel mehr als nur anderen den Arsch abzuwischen. Sie haben Respekt vor Älteren - was vor allem in osteuropäischen Ländern noch weit verbreitet ist - und empfinden deren Pflege als nützliche und respektable Arbeit. Ebenso vielleicht wie Deutsche, die nach Afrika gehen, um sich um Waisenkinder zu kümmern.
Bienenkönigin hat geschrieben:Von "einfach so" kann doch gar keine Rede sein. Aber was spricht denn dagegen, in einem anderen als dem Geburtsland eine neue Heimat zu finden, mit der man sich identifiziert und die man dann auch verteidigen will? Das ist doch noch lange kein Söldnertum.
Das sind hochtrabende Reden einer Theoretikerin, die null Ahnung vom Militär hat und selber nie und nimmer zum Bund gehen würde. Die Leute würden aus Armut hingehen und damit würde sich das entsprechende Dreckzeug dort ansammeln.
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