Würden sich eure Tiere bereitwillig Zähne putzen lassen?
Ich gebe zu, lange Zeit gar nicht gewusst zu haben, dass man seinen Katzen bzw. Tieren generell auch die Zähne putzen sollte. Eigentlich hätte man es sich ja denken sollen, denn die meisten unserer Tiere erreichen ja mittlerweile durchaus locker eine zweistellige Anzahl an Lebensalter. Da müssen auch die Beißerchen der Tiere gepflegt werden, um bis zum Tod durchhalten zu können.
Allerdings stellt sich mir da durchaus die Frage, wie man das im Alltag bewerkstelligen soll. Ich hatte Katzen, die waren ohnehin unter Druck leicht reizbar, aber ich glaube, selbst mein ansonsten vollkommen stoischer Kater hätte solch eine Prozedur nicht über sich ergehen lassen, egal wie ruhig und lieb er ansonsten war. Mit Hunden kenne ich mich nicht aus, aber im Regelfall lassen die sich von ihren Besitzern sicher mehr gefallen als beispielsweise eine Katze.
Mir stellt sich auch die Frage nach dem Aufwand von Mühe und Nutzen, denn was nützt es, wenn ich meine Katzen zwar unter viel Qual ab und zu mal dazu bekomme, ihnen die Zähne putzen zu lassen, wenn das für uns alle nur mit viel Ärger verbunden wäre. Ich hätte da auch die Befürchtung, dass meine Tiere mich irgendwann meiden, weil sie mir die Quälerei gar nicht verzeihen würden. Kurz: Meine Katzen hätten das garantiert nicht mit sich machen lassen.
Muss man sie vielleicht von Baby an dran gewöhnen, sodass sie das Prozedere schon immer kennen oder gibt es Tiere, die das ohnehin nie mitmachen würden? Hat man es mit Hunden einfacher? Würden sich eure Katzen bzw. Hunde die Zähne putzen lassen? Macht das überhaupt jemand?
Das gewöhnen von klein auf ist sicherlich hilfreicher, als wenn man erst viele Jahre später versucht bei einer Katze oder einem Hund die Zähne zu putzen. Bei einem Hund empfinde ich es dennoch als einfacher, wenn dieser sein Herrchen auch als Alphatier ansieht und entsprechend auf ihn hört. Katzen machen ohnehin meistens das was sie wollen und wie will man dort das Zähneputzen auf Kommando auch üben. Gefällt es den Tieren nicht, nehmen sie ohnehin Reißaus und verstecken sich, egal ob Hund oder Katze.
Ob das ganze wirklich Sinn macht und auch Notwendig ist, hängt in der ersten Linie von der Fütterung her ab. Verdrückt das Tier nur Dosenfutter in dem allerlei Zeug gepanscht ist, unter anderem auch Zucker, dann macht es schon Sinn den Tieren auch die Zähne zu putzen. Bei Alternativen Fütterungsformen wie der Rohfütterung ist es nicht zwangsweise notwendig. Von daher habe ich zwar immer wieder Kontrolliert, hatte jedoch nie Probleme mit Karies, Zahnstein und Co, dass meine beiden Hunde noch nicht einmal zur Zahnreinigung zum Tierarzt mussten.
Meine Katzen würden das ganz sicher nicht mit sich machen lassen. Sie sind nun auch schon älter und ich denke, dass es anders wäre, wenn ich das von Anfang an, immer mal wieder versucht hätte.
Da mein kleiner Hund mit 10 Jahren nun immer mal wieder an Zahnstein leidet, sollte ich auch mal versuchen ihm die Zähne zu putzen. Er findet das aber total blöd, obwohl er sonst alles mit sich machen lässt. Es hat da einfach keinen Sinn und ich habe daher aufgegeben zu versuchen, ihm die Zähne zu putzen. Ich möchte auch nicht, dass es jedes mal einen regelrechten Kampf gibt.
Auch sollten Haustiere eigentlich Zähne putzen nicht nötig haben, wenn man ihnen eben artgerechtes Futter gibt. Bei Hunden hilft da rohes Fleisch oder Knochen durchaus schon mal.
Wir können mit unserem Hund ziemlich viel machen, denn wir haben auch vieles mit ihr geübt, damit es im Ernstfall auch funktioniert. So haben wir etwa Tablettengeben immer mal wieder geübt mit ungeliebtem, recht kleinen Trockenfutter. Als der Hund dann kürzlich erst eine Vergiftung und anschließend eine Gastritis hatte und Tabletten nehmen musste, ging dieses glücklicherweise recht stressfrei.
Zähne putzen gehört allerdings nicht zu unserem Übungsprogramm, denn ich habe schon die Erfahrung gemacht, wie es sich anfühlt, wenn jemand Fremdes einem versucht, die Zähne zu putzen. Das ist sehr unangenehm und tut mitunter auch ziemlich weh oder man muss würgen. Das wollten wir unserem Hund ersparen, denn wir sehen den Sinn auch nicht so ganz ein.
Wir setzen eher auf natürliches Zähneputzen beim Hund. Damit meine ich nicht diese albernen Zahnbürsten zum Fressen oder diese Dentasticks. Jeder Fachmann sagt da schon, dass diese Dinge viel zu weich sind, um effektiv etwas gegen Zahnstein usw. auszurichten. Wir setzen da auf recht harte Kauartikel, die auch gerne gefressen werden.
Bei uns sind dies Ochsenziemer, Rinderohren oder auch Rinderkopfhaut. Dazu kommt eine möglichst zuckerfreie Ernährung und nicht so viel Nassfutter. Meine Freundin hat diese Ernährung bereits bei ihrem letzten Hund praktiziert und auch wenn der Hund bereits ca. acht Jahre alt war, als sie ihn bekam, so hatte er doch bis ins hohe Alter sehr gesunde Zähne und nie Zahnstein, Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündungen oder Karies.
Unser Hund würde sich also bestimmt nicht die Zähne putzen lassen, auch wenn sie es anfangs bestimmt erdulden und ihr Bestes geben würde. Aber ich könnte sie da auch voll verstehen und es ihr nicht zumuten.
Nein. Allein die Vorstellung, dass der grantige alte Kater brav den Mund aufmacht und stillhält, ist gelinde gesagt absurd. Der würde eher zum Angriff übergehen, und das Tier macht keine Scherze, sondern zielt direkt auf Augen und Schlagadern. Ich mag diese Katze.
Anders würde es vielleicht aussehen, wenn man das widerborstige Vieh von klein auf daran gewöhnt hätte, aber auf diese Idee sind wir ehrlich gesagt gar nicht gekommen. Ich habe auch eine ziemlich "ländliche" Einstellung zu Katzen als Nutztieren mitbekommen und in dieses Bild fallen zwar gutes Futter, Kastration, Tierarzt, Freigang und Mäusefangen, aber nicht unbedingt Zähne putzen. Bei Hunden sieht es vielleicht wieder ganz anders aus, aber da habe ich nicht die Erfahrung.
Ich finde auch, dass es, wenn man nicht gerade ein extrem gottergebenes und kooperatives Haustier daheim hat, vielleicht effizienter und sinnvoller ist, über artgerechte Ernährung für Zahngesundheit zu sorgen und nicht, überspitzt formuliert, dem Vieh zuckerhaltigen Mist vorzusetzen und dann die Zähne putzen zu müssen. Dass die Zähne irgendwann aus Altersgründen ausfallen, lässt sich wohl sowieso nicht verhindern, und solang das Haustier keine Schmerzen durch Entzündungen oder Ähnliches hat, muss man sich zu einem gewissen Grad wohl auch damit abfinden. Oder gibt es jetzt schon die "Dritten" für das Tier?
Es gibt auch die Dritten für das Tier, Gerbera. Und Zahnspangen, damit die Zähne schön gleichmäßig stehen. Wobei es für Fehlstellungen manchmal tatsächlich die Indikation für eine Behandlung gibt, wenn das Gebiss ansonsten zu Verletzungen am gegenüberliegenden Kiefer führt.
Auch Zahnersatz ist manchmal sinnvoll. Einer meiner Jungs trägt vier Stahlkronen auf den Fangzähnen, weil die eben der Belastung im Sport nicht mehr standgehalten haben. Ziehen gäbe eine ekelhafte Verletzung, weil diese Zähne extrem tief im Kiefer verankert sind. Außerdem fände er im Sport keinen Halt mehr. Weniger funktionell wären natürlicher geformte Modelle aus Keramik. Auch das gibt es, nur würde das nicht halten und der Preis wäre abartig hoch. Aber es gibt schließlich auch Silikonhoden.
Bei mancher Kleinhundrasse kommt man trotz bester Ernährung nicht um die Zahnpflege herum. Da stehen die Zähne einfach so ungünstig, dass sie nicht sauber werden. Vor allem, wenn das Tier sogar an einem Hühnerflügel scheitert. Dann ist das Putzen besser, als das Tierchen einmal pro Jahr für eine professionelle Behandlung ins Land der Träume zu schicken.
Bei Katzen ist es ähnlich. Normale Katzen kommen bei entsprechender Ernährung meist sehr gut allein zurecht. Perser und ähnliche Modelle mit abenteuerlicher Kopfform sind dagegen klar im Nachteil. Was man da an Eiter, Löchern im Kiefer und sonstigem Grauen zu sehen bekommt, das ist schon hart. Man wundert sich dann immer, was Tiere stumm ertragen.
Meine Hunde bekommen maximal einen kleinen Rand Zahnstein an den Fangzähnen. Da kommen Sie halt beim Kauen nicht hin. Aber dafür putzen wir nicht, ich entferne den kleinen Rand immer mal wieder zwischendurch. Das ist kein Akt und sie lassen sich das gut gefallen.
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