Welche Frisursünde war bisher die schlimmste für euch?
Ich weiß noch, dass ich als Teenager mal eine Art Bob Schnitt hatte und dann noch Dauerwelle. Ich sah damals schon etwas nach einem geplatzten Kopfkissen aus. Das war bisher meine schlimmste Frisurensünde und auch die gravierendste, was die Gesundheit meiner Haare betraf.
Eine Freundin von mir hat sich in ihrer Punkzeit einen Iro schneiden lassen und diesen in Regenbogenfarben gefärbt. Heute schämt sie sich dafür und meint, dass dies ihre größere Frisurensünde war. Mittlerweile hat sie mittellange Haare und würde sich diese auch nicht mehr so bunt färben lassen.
Fast jede Frau und auch manche Männer in meinem Umfeld haben schon gesagt, dass sie eine Frisur in ihrem bisherigen Leben hatte, die sie wirklich als Sünde ansehen und sich nicht wieder machen lassen würden. Habt ihr auch schon so eine Frisurensünde gehabt? Wie hat sich diese geäußert?
Definitiv auch die Dauerwelle! Ich war 17 und wollte unbedingt in meine öden Spaghetti-glatten Strähnen sanfte und gefällige Wellen gezaubert haben und ging mit einem Bild bewaffnet zum Frisör meines Misstrauens. Die Frisörin guckte sich das Foto an, befand, dass ich aber anders aussehe als die Frau und machte sich ans Werk. Irgendwie schien sie missverstanden zu haben, dass ich keine Gesichts-Transplantation, sondern nette Wellen haben wollte, wie die Dame auf dem Bild.
Aus dem Laden kam ich als eskalierter Pudel. Ich war zuhause angekommen schon völlig hysterisch und habe hektisch mit einer Bürste versucht, den Kram wieder zu glätten, weil die Anweisung lautete, in den ersten vier Stunden nicht zu bürsten, um die Welle nicht zu zerstören. Dass ich hinterher bei meinem Zerren und Reißen an den Haaren überhaupt noch welche auf dem Kopf hatte, war ein Wunder. Die heftigen Locken hat mein Extrem-Bürsten übrigens überhaupt nicht interessiert, ich musste dann leider so auf die Straße.
Ein oder zwei Jahre später schnitt mir ein anderer Frisör dann viel zu kurze Stufen in die oberen Haaren inklusive Kindergarten-Pony, um meinen Wunsch nach Fülle, Stand und Volumen am Oberkopf wahr werden zu lassen. Am Ende wollte man mir mit langen Haaren oben wenige cm kurze Stufen schneiden, aber da habe ich zum Glück lautstark protestiert. Danach habe ich mich gar nicht mehr zum Frisör getraut und nur noch Freundinnen schneiden lassen.
So etwas gibt es bei mir nicht, da ich das meiste Zuhause ohnehin selbst geschnitten und gefärbt habe. Als Sünde würde ich dabei nichts bezeichnen, denn alles hatte seine Vor- und Nachteile. So habe ich mir eine Glatze rasiert als eine Mitschülerin erkrankt war und deren Haare ausgefallen sind und sie immer blöd angemacht wurde. Sah vielleicht nicht toll aus, war mir aber egal da es einen Zweck hatte. Die Schikanen gegen sie haben direkt aufgehört.
Auch einige Fehlversuche mit Farbe gab es. So wollte ich unbedingt auf meinen Leuchtrot gefärbten Wuschelkopf hinterher ein blond machen und habe einfach das ganze drauf geschmiert. Am Ende kam ein Orange raus, meine Eltern fanden es nicht lustig aber ich bin damit ganz normal durch die Straßen gelaufen. Die Blicke und Kommentare waren mir dabei wirklich egal, obwohl ich auf einem kleinen Kuhdorf aufgewachsen bin das noch sehr konventionell eingestellt ist.
Denn ich lege nicht viel Wert auf reine Äußerlichkeiten oder eine perfekte Frisur, ich wollte mich ausprobieren und mit den Farbresten meiner Friseur Cousine konnte ich mich einfach austoben. Peinlich ist mir davon rein gar nichts, von Glatze über Kurzhaarfrisur, Bob, Pagenschnitt, asymmetrische Schnitte und mit diversen Farben, langen Haaren und Extensions war alles dabei. Ich war auch oft das Opfer meiner Cousine die Modelle für ihre Lehre und Prüfungen brauchte, daher war ich dort unkompliziert und hab sie das machen lassen was sie gerade brauchte. Egal ob hinterher ein Mob auf dem Kopf bei raus kam oder etwas schickes.
Mein Highlight war dabei mein Flecktarnmuster auf dem Kopf, damit musste ich mich beim Paintball nicht einmal mehr mit Farbe beschmieren zum tarnen. Bevor ihr denkt es ist eine Sünde oder etwas das schief gegangen ist, das ganze war gewollt und absichtlich gemacht. Leider habe ich das nie wieder so hinbekommen und würde ich damit in einer großen Stadt gelaufen wäre das sicherlich auch ein Trend geworden, wie heute mit den verschiedenen Akzenten, Farbtiefen und Mustern. Ich war der heutigen Zeit einfach 20 Jahre voraus.
Ich hatte nach meiner Schulzeit mal die Idee, dass ich vor dem Beginn der Ausbildung meinen Typ etwas verändern wollte. Ich hatte damals mittellange Haare und wollte sie etwas kürzer haben. Das hat der Friseur so gründlich gemacht, dass ich danach aussah wie ein Junge. Eine Freundin, die ich in der Ausbildung kennengelernt habe, wurde mal gefragt, mit welchem Jungen sie denn da herumgelaufen wäre.
Die Frisur war zwar leicht zu pflegen, aber das war auch schon der einzige Pluspunkt. Ich war sehr froh, als die Haare endlich wieder so lang waren, dass ich auch als junge Frau zu erkennen war. So kurz würde ich mir meine Haare definitiv nicht mehr schneiden lassen, auch wenn mir meine langen Haare mal auf die Nerven gehen sollten.
Ich habe superdicke Haare und kann allein deshalb nicht jede Frisur tragen. Ich kam in meiner Schulzeit auf die Idee, dass ich unbedingt ein Pony haben wollte. Also bin ich zum Friseur gestiefelt und habe mir einen Bob mit Pony schneiden lassen. Aber der Friseur hat mich nicht davon abgehalten und ich sah auch wie ein Pudel.
Ein Pony passt nämlich absolut nicht zu meiner Gesichtsform und er hängt nicht glatt herunter, wie ich es mir eigentlich gewünscht habe, sondern wellt sich bei mir nach vorne. Also gab es seitdem halt nie wieder ein Pony für mich, das steht mir einfach nicht und somit befindet sich diese Frisur nun auf der roten Liste.
Die Dauerwellenmode habe ich zum Glück verpasst, aber dafür habe ich die bunten Haare voll mitgenommen. Ich habe so ziemlich alle Farben, die die bekannten Marken im Sortiment hatten, ausprobiert. Da waren schon ein paar Farben dabei, dir mir nicht wirklich gut standen und ein paar, die ganz schnell ganz komisch aussahen. Blau hält zum Beispiel nur ein paar Haarwäschen aus, dann verblasst es zu so einem schimmeligen Grünton, das sieht nicht mal mit viel gutem Willen interessant aus.
Als "Sünde" würde ich das aber nicht sehen. Ich verstehe das Konzept von Sünden eh nicht wirklich. Für mich waren das einfach Erfahrungen, die man mal gemacht haben muss. Es wäre doch langweilig wenn ich nie im Leben irgendwelche Experimente mit meinem Aussehen gewagt hätte, ich glaube das würde ich irgendwann mehr bereuen als ein paar Bilder mit komischen Haarfarben.
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