Aufgrund von Pollenallergie nicht ländlich leben wollen?

vom 03.06.2015, 23:49 Uhr

Mein Freund und ich wohnen momentan in einer Großstadt und auch recht zentral, so dass es in der Nähe unserer Wohnung nicht ganz so viel Natur gibt. Von daher ist mir nun erst beim Besuch meiner Eltern bewusst geworden, wie stark mein Heuschnupfen doch eigentlich ist. Meine Eltern wohnen sehr ländlich, so dass mein Heuschnupfen da leider sehr stark ausgeprägt ist. Es ist fast schon eine Qual, rauszugehen.

Ehrlich gesagt könnte ich es mir allein aufgrund meiner starken Pollenallergie gar nicht vorstellen, so ländlich zu leben. Man ist ja doch sehr eingeschränkt und kann nicht lüften, wenn man will und sich oft auch nicht so einfach spontan auf den Balkon setzen. Die meisten Medikamente helfen ja leider auch nicht so zuverlässig oder machen müde.

Habt ihr eine Pollenallergie und wohnt dennoch auf dem Land? Könntet ihr es euch vorstellen, bei einer starken Pollenallergie sehr ländlich zu leben?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin Gott sei Dank nicht von Heuschnupfen betroffen und ich muss ganz ehrlich sagen, dass diese Allergie für mich die reinste Katastrophe wäre, weil ich die Natur unheimlich liebe und vom Leben auf dem Land träume.

Ich sehe bei einem guten Freund oft, wie er zur Pollenzeit vor sich hin schnieft und alle Nasen lang irgendwelche Tabletten einwirft, die aber nur wenig oder kurz helfen oder dazu führen, dass er vor Müdigkeit gar nicht richtig zu gebrauchen ist. Wenn wir gemeinsam mit Hund unterwegs sind, müssen wir immer gucken, dass wir nirgendwo langlaufen, wo ihn seine Allergie niederstrecken könnte. Mich nervt das schon als Nichtbetroffene - wäre ich selbst betroffen, würde ich mich wohl so mit Tabletten volldröhnen, dass es auch nicht mehr gesund wäre.

Deswegen würde ich wohl auch versuchen, mittels diverser Medikamente auf dem Land wohnen zu können, immer in der Hoffnung, dass mein Körper mir da keinen Strich durch die Rechnung macht. Aber mir ist das Ländliche eben auch unheimlich wichtig. Könnte ich mich auch in der Stadt wohlfühlen, würde ich diese aus gesundheitlichen Gründen dann auch bevorzugen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich lebe schon immer ländlich und könnte niemals in einer Stadt leben, trotz meines Heuschnupfens (Gräserallergie). Als Kind habe ich eine Hyposensibilisierung erhalten, die die Beschwerden zwar deutlich gebessert, aber die Allergie nicht geheilt hat. Die Erfolgsrate liegt, je nach Allergie, bei ca. 80 Prozent. Dennoch ist eine Hyposensibilisierung unbedingt empfehlenswert wegen der Gefahr des "Etagenwechsels", d. h. später möglicherweise mal an Asthma zu erkranken.

Zudem pflege ich einen gesunden Lebensstil, d. h. ich ernähre mich mediterran, trinke morgens grünen Bio-Tee, walke tägliche eine Stunde (wichtig für die Vitamin D-Bildung!) und verzichte möglichst auf alle Lebensmittelzusatzstoffe (Farb-, Süß-, Konservierungsstoffe, Phosphat, Nitritpökelsalz, Geschmacksverstärker etc.), was ebenfalls nochmals zu einer deutlichen Besserung geführt hat. Sollten doch mal bei starkem Pollenflug Beschwerden auftreten, lassen sich diese bei mir sehr gut durch die Einnahme des Spurenelementes Zink (z. B. Unizink, rezeptfrei aus der Apotheke) lindern.

» Fürstchen » Beiträge: 12 » Talkpoints: 2,73 »



Ich lebe mittlerweile in der Stadt und meine Pollenallergie blüht mittlerweile stärker denn je. Aber zum Glück nur in den Phasen, in denen die Pflanzen, auf die ich allergisch bin, wirklich blühen. Ich stamme aus der ländlichen Gegend und es war damals an sich genauso schlimm, beziehungsweise es hat sich schon irgendwann etwas gebessert.

Ein gesünderer Lebensstil sorgt nur dafür, dass ich mich körperlich etwas besser fühle, aber bei Pollenflug geht es mir ehrlich gesagt immer noch beschissen. Deshalb würde ich schon in eine ländliche Gegend ziehen, aber ich fühle mich hier schon ganz wohl. Ich mache solch einen Umzug aber nicht nur vom Pollenflug abhängig, sondern von meiner persönlichen Art.

Ich lebe in einem recht grünen Teil der Stadt. Und ich lüfte trotzdem, wann ich will und setze mich ebenfalls auf den Balkon, wenn ich möchte. Auch wenn die Augen dann anschwellen und die Nase trieft. Dafür wische ich die Wohnung täglich und sauge die Möbel während kritischen Phasen auch öfter ab. Man muss sich damit arrangieren können, ich bin nämlich auch sehr gerne draußen unterwegs.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12599 » Talkpoints: 0,42 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich kenne beides. Meine Eltern leben eher ländlich in einem etwas größeren Dorf umgeben von Wald und Feldern und da musste ich mich dem einfach aussetzen, was bei mir aber keine Verschlimmerung bewirkt hat. Vorher lebten wir auch in einer Stadt und da hatte ich die Allergie genauso stark.

Zudem ist mir aufgefallen, dass es etwas bringt genau zur Pollenzeit wandern, spazieren oder gar joggen zu gehen. Das härtet den Körper noch mal ab und man hat es dann deutlich weniger, nachdem es erst mal schlimmer wird. Deswegen ändere ich nichts an meinem Lebensstil, gehe auch genauso in den Wald, an den Feldern vorbei und so weiter. Ich liebe die Natur einfach viel zu sehr.

Ländlich wohnen finde ich auch gerade für Kinder ganz schön, weil man da noch richtig Kind sein darf und die Natur für sich entdecken kann. Meiner Meinung nach ist es also nicht nur von den eigenen Umständen abhängig wo man wohnt, sondern auch ob man Kinder hat, der Partner das bevorzugt und so weiter. Wenn man nur für sich entscheiden muss, kann man das ja dann abwägen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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