Nach Laser-Behandlung wochenlang nicht vor die Tür können?

vom 01.07.2016, 18:08 Uhr

Kürzlich war ich wegen einer Hautkrankheit bei meiner Dermatologin und sprach sie auch auf eine mögliche Behandlung mit einem Laser an, ob da überhaupt eine Indikation und Erfolgsaussicht gegeben wäre. Aus medizinischer Sicht riet sie mir davon ab und auch finanziell wäre es eine hohe vierstellige Summe. Dann meinte sie noch, man hätte ja regelrecht großflächige Wunden im ganzen Gesicht, mit denen man wochenlang nicht vor die Tür gehen könnte.

Diese Aussage hat mich dann schon überrascht. Es gibt doch zahlreiche Frauen, die sich zum Beispiel die Couperose auf den Wangen lasern lassen, die werden doch wohl nicht alle für zwei Monate von der Arbeit freigestellt und nur noch ein Dasein in den eigenen vier Wänden fristen. Oder etwa doch? Sie betonte dieses "Wochen!" sogar noch einmal.

Was ist von dieser Aussage zu halten? Ist der Heilungsprozess bei einer Laser-Behandlung des Gesichts wirklich so langwierig? Kommt es vielleicht auf die Größe, Stelle oder Grunderkrankung an?

» Verbena » Beiträge: 4996 » Talkpoints: 5,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Wenn man Wunden hat muss man die ja versorgen und hätte dann Verbände im Gesicht. Ob man damit vor die Tür gehen möchte oder nicht hängt dann ja von der eigenen Eitelkeit ab und ob man Lust auf neugierige Blicke hat oder nicht. Und ob man dann krank geschrieben ist hängt wohl von der Art des Arbeit ab. Ein Job in einem Büro ohne Kundenkontakt geht ja problemlos, ein Job im Service wohl eher nicht.

Vielleicht meint sie damit aber auch die Lichtempfindlichkeit? Das scheint bei Laserbehandlungen der Haut ja eine übliche Nebenwirkung zu sein. Selbst wenn man sich nur ein Tattoo lasern lässt muss man den Bereich monatelang vor der Sonne schützen, deshalb wird das im Sommer eher nicht empfohlen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Den Gedanken mit der Sonnenlicht-Empfindlichkeit hatte ich auch kurz, aber sie betonte auch dieses Wort "Wunden" ziemlich stark. Mir war natürlich klar, dass damit welche entstehen, aber das man da nun wochenlang entstellt ist, wusste ich nicht. Scheint alles komplizierter zu sein, als ich es mir gedacht hatte. Mit einem Pflaster, selbst einem größeren, hätte ich für ein bis zwei Wochen kein Problem, aber viele Wochen wäre schon hart.

» Verbena » Beiträge: 4996 » Talkpoints: 5,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Das kommt auf mehrere Faktoren drauf an, zum einen mit welchem Laser gearbeitet wird, welche Hautschichten davon alles betroffen sind und auch wie es hinterher aussieht. Mitunter können dabei schon sehr tiefe Wunden entstehen die hinterher auch auf Licht allergisch reagieren und dadurch nicht gut abheilen.

Ich habe auch Laserbehandlungen im Gesicht hinter mir und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, am liebsten wäre ich gar nicht vor die Tür gegangen auch für Wochen bzw. Monate. Das Gesicht sah hinterher fürchterlich aus, alles angeschwollen, es blutete teilweise nach und auch Eiterblasen haben sich gebildet. Die Rötung und Schwellung hielt dabei immer 2 Wochen an, alles spannte und tat komplett weh. Darauf durfte kein Verband getragen werden, es musste trocknen zum abheilen. War kein schönes Gefühl sich so "entstellt" vor Kunden zu zeigen und auch in der Sonne war Vorsicht geboten.

Der komplette Schutzmantel wird durch den Laser zerstört, entsprechend kann und darf man nur mit dicker Sonnencreme aus dem Haus gehen und am besten gar keine Sonne auf die Hautstellen kommen lassen. Durch die Wunden will man die Sonnencreme aber gar nicht drauf schmieren, weil alles brennt. Macht man es nicht, dann bildet sich sehr schnell ein Hautkrebs, gerade wenn man in einer höheren Region unterwegs ist oder die Sonne stark scheint.

Mir wäre es lieber gewesen wenn ich nach jeder Behandlung nicht aus meiner dunklen, kühlen Wohnung hätte kommen müssen und mich in der Öffentlichkeit nicht so zu präsentieren. Die Folge die ich davon hatte, ich habe mich zwar eingecremt und alles aber habe hinterher im Gesicht ein Muttermal entwickelt welches sich als Hautkrebs enttarnte. Ob das von meiner vorherigen Krebserkrankung kam oder vom Lasern kann ich nicht eindeutig sagen, aber das Lasern hat es begünstigt so etwas zu entwickeln. Bis sich der Schutzfilm der Haut wieder aufbaut dauert es ca. 12-18 Monate. Solang nur mit Sonnencreme und das sieht teilweise schon echt lächerlich aus.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Danke für deine geschilderten Erfahrungen, das hört sich wirklich nicht wie etwas an, was man aus vorwiegend kosmetischen Gründen auf die leichte Schulter nehmen sollte. Und bis zu anderthalb Jahre sind wirklich eine sehr sehr lange Zeit, um nur noch mit einer dicken Schicht an Sonnencreme vor die Tür gehen zu können.

» Verbena » Beiträge: 4996 » Talkpoints: 5,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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