Erfahrungsberichte und Preise zu plastischer Chirurgie
Vor einigen Jahren dachte ich noch, dass sich die plastische Chirurgie ausnahmslos mit künstlichen Gelenken oder dergleichen befasst. Mittlerweile sind ja plastische Chirurgen in nahezu unzähligen Bereichen unterwegs.
Beispielsweise gehören da ja auch Haartransplantationen oder auch ein Magenballon dazu. Habt ihr selbst schon Erfahrungen mit plastischer Chirurgie sammeln können und wie verhält es sich denn mit den Preisen und Kosten? Handelt es sich dabei um Kassenleistungen oder handelt es sich bei plastischer Chirurgie um ein reines Privatvergnügen?
Plastische Chirurgen haben weder mit künstlichen Gelenken noch mit Magenballons zu tun. Diese Fachrichtung beschäftigt sich in erster Linie mit der optischen und funktionellen (Wieder-)Herstellung von sichtbaren Körperteilen. Die Tätigkeit umfasst mehr als die typische Schönheitsoperation.
Zu den Hauptrichtungen gehört die ästhetische Chirurgie, also beispielsweise Brustvergrößerungen und Straffungen, Nasenkorrekturen, Liftings und so weiter. Tatsächlich ist das aber eher nur ein kleiner Teilaspekt. Viel häufiger sind andere Eingriffe in den anderen Sparten.
Die Versorgung von Verbrennungsopfern, die Wiederherstellung nach Krebsoperationen, Unfällen oder bei angeborenen Missbildungen und die Handchirurgie sind das Haupteinsatzgebiet. Das sind natürlich dann alles Kassenleistungen.
Mir hat beispielsweise ein plastischer Chirurg meine Hand gerettet. Ausgehend vom Handgelenk hat mir ein gutartiger Tumor den Hauptnerv abgeklemmt und die Muskulatur zerstört. Das Tumorgewebe musste mikrochirurgisch vom Nerv getrennt werden, die gesamte oberflächliche Beugemuskulatur wurde entfernt, die Sehnen an die tiefe Beugesehne angelegt.
Das war natürlich eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Für so etwas braucht man einen Spezialisten. Das ist mein persönlicher Handgott. So kann plastische Chirurgie eben auch aussehen, es ist nicht immer nur die neue Nase, die pralle Brust oder die verkleinerten Schamlippen.
Wenn man sich die Brüste richten lassen will, dann ist das ein privates Vergnügen und wieso sollte die Allgemeinheit, sprich die Krankenkassen dafür aufkommen sollen? Wenn einem selbst die Brüste zu klein oder zu groß sind, oder der Partner gerne Ballons hätte, dann kann man das auch selbst zahlen.
In besonderen Fällen ist das auch eine Kassenleistung z.B. wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen dadurch entstehen. So hatte eine Kollegin enorm große Brüste von Natur aus. Deswegen hatte sie Rückenprobleme im Job und wäre langfristig Berufsunfähig geworden. Nach vielen Tests, Gesprächen beim Psychologen, Arbeitsmediziner und dem medizinischen Dienst der Krankenkassen hat man ihr die Verkleinerung bezahlt. Das ganze hat allerdings 4 Jahre gedauert bis sie sich durchgesetzt hat und nicht wenige werden trotzdem abgewiesen.
Ansonsten zahlt die Kasse das noch wenn z.B. die Brüste nach Brustkrebs abgenommen werden. Auch dort bekommt man hinterher auf Kassenleistung ein neues Paar eingesetzt wenn man es denn möchte. Dabei kann man aber nicht beliebig oft diese machen lassen, die Kasse kommt genau einmal dafür auf. Entspricht es hinterher nicht den Vorstellungen, dann zahlt man alles weitere selbst.
Den Rest hat Cooper bereits genannt. Besonders interessant finde ich dabei die Rekonstruktion von Verbrennungsopfern. Diese Operationen kosten so viel, dass diese von keiner Krankenkasse finanziert werden. Die meisten Kliniken behelfen sich dabei etwas anders um die Kosten dann zu decken.
So braucht Ludwigshafen z.B. 10 Damen die sich die Brüste machen lassen um die Kosten für einen Schwerbrandverletzten zusammen zu bekommen, damit dieser hinterher wieder zu einem Menschen gestaltet werden kann. Daher bieten viele der Zentren auch die klassische Schönheitschirurgie für jedermann an. Das finde ich noch sozial ausgerichtet und es geht nicht in die eigene Tasche, wie bei manchen Doktoren mit eigener Praxis die nur das machen.
Ich selber habe keinerlei Erfahrungen mit plastischer Chirurgie machen müssen. Sei es aus freiwilligen Stücken oder weil mich ein Unfall dazu aufgefordert hat. Ich lehne es auch grundsätzlich ab, solange keine Notwendigkeiten bestehen, die mich in meiner Wertigkeit beschränken oder mich gesundheitlich im Alltag einschränken. Solange probiere ich alles, um mich zurück ins Leben zu kämpfen.
Ich weiß natürlich auch nicht, welche Preise veranschlagt werden. Was ich jedoch weiß ist, dass jeder Chirurg durchaus ganz eigene Preise wählen kann und es hier offenbar kaum Richtlinien gibt. So kann die Brustvergrößerung bei A mehr kosten, als bei B. Sicherlich kommt es auch auf die Region an.
Kann mir vorstellen, dass Großstädte, wo viel Konkurrenz herrscht günstiger sind, als der Dorf-Chirurg, der wenig Kundschaft hat. Ist jedoch nur meine Gedankenwelt. Nicht jeder Chirurg besitzt zudem eine Preisliste, sondern werden diese persönlich besprochen.
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