Enttäuscht, wenn man für Schwarm wie Geschwister ist?

vom 15.10.2015, 12:37 Uhr

Mein bester Freund war eine ganze Zeit lang in ein Mädel verliebt, mit welchem er auch richtig viel gemeinsam unternommen hat. Die beiden haben viel Zeit miteinander verbracht und sich gut verstanden. Gerade dann, als mein bester Freund den nächsten Schritt wagen wollte, gestand sie ihm, dass er für sie wie ein Bruder wäre, wobei sie das wohl so sagte, als sei das ein absolutes Kompliment und als hätte sie tatsächlich nicht gewusst, dass er auf sie stand.

Mein bester Freund war dann aber richtig enttäuscht und geknickt, als sie ihm das sagte. Nun hat er auch keine Motivation mehr, mit ihr noch einmal etwas zu unternehmen. Wurdet ihr auch schon einmal enttäuscht, als euch euer Schwarm gesagt hat, dass ihr wie ein Geschwister für ihn seid? Was kann man dagegen tun?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das klingt nach "Kumpel-Zone". Er hätte in dem Sinne viel früher romantische Gesten und dergleichen unternehmen sollen. Wenn man sich die ganze Zeit wie ein platonischer Kumpel benimmt ist es für mich auch kein Wunder, dass dieses Signal "falsch" ankommt und die andere Person sich dann keine Beziehung vorstellen kann, weil sie platonische "geschwisterliche" Gefühle entwickelt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Jaja, die Jugend. :) Bis zu einem gewissen Alter habe ich auch unerwiderte Hormone erlebt und mich schier zur Brezel geschlungen vor Verzweiflung, wenn einem Teenie-Burschen trotz meiner ausgefeilten Flirttechnik nicht klar war, dass ich total auf ihn abfahre. Die Zeile "Ich mag dich zwar, aber eher wie eine Schwester!" musste ich dennoch glücklicherweise nicht erleben.

Das lag aber wohl eher daran, dass ich als notorisch tollpatschiger Mensch die Objekte meiner Begierde bevorzugt aus der Entfernung angehimmelt habe, und die allermeisten meiner platonischen "Kumpel" mit meiner sexuellen Orientierung sowieso nicht kompatibel waren.

Ich verstehe dennoch vollkommen, dass man enttäuscht ist, auf diese Weise abgewiegelt zu werden, zumal da es ja schon Courage erfordert, seine Gefühle offen zu legen. Es ist ja auch nicht ausgeschlossen, dass aus zwei "Kumpeln" eine romantische Beziehung werden kann. Andererseits kann man Gefühle eben auch nicht erzwingen und hat nun mal leider kein Recht darauf, dass sie erwidert werden. Und je nach Konstellation ist der Schritt vom guten Freund zum romantischen "Date" mal mehr, mal weniger groß und unüberwindbar.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke das kommt auch viel auf das Alter drauf an. Nehmen wir einmal an, dass die beiden noch etwas jünger sind dann hat der eine vielleicht noch gar kein Interesse an einer Beziehung zum anderen Geschlecht. Meistens ist es ja doch eher so, dass die Mädchen sich etwas mehr erhoffen und die Jungen dafür noch gar nicht bereit sind und noch in ihrem Spieltrieb unterwegs sind.

Dann ist die Enttäuschung natürlich groß wenn man das ganze so gesagt bekommt, aber das schließt mit dem steigenden Alter nicht alles direkt komplett aus. Vielleicht merkt das Mädchen dann immer noch, dass doch mehr dahinter steckt als einfach nur der Kumpel Typ und sich daraus dann Gefühle entwickeln. Eine Garantie gibt es dafür allerdings nicht und auch keine Maßnahmen mit denen man das ganze erzwingen kann.

Mir ist das ganze nicht passiert, denn ich habe mir aus Beziehungen recht wenig gemacht gerade im jungen Alter. Ich war auch nie aktiv auf der Suche oder habe Zettelchen geschrieben mit "willst du mit mir gehen". Alle meine Beziehungen haben sich über die Zeit hinweg entwickelt und einige daraus sogar aus diesen Freundschaften und Kumpelgeschichten. Jedoch wurde ich auch nie direkt darauf angesprochen, dass ich mich entscheiden müsste ob ich mit der Person eine Beziehung oder nur eine Freundschaft gerne hätte. Alles weitere hat sich automatisch mit der Zeit ergeben was auch daher kam, dass ich mit diesen Personen viel unternommen habe und denen auch sehr private Dinge anvertraut habe.

Somit würde ich eigentlich nichts anders machen als bislang auch und nicht den Kontakt komplett abbrechen oder gar nicht mehr mit der jungen Dame ausgehen. Denn mit der Zeit kann sich das ganze noch ändern und auch drehen. Wenn man aber nun gar nichts mehr macht, dann hat man nicht nur einen Korb bekommen sondern verliert vielleicht auch noch einen guten Freund mit dem man gemeinsame Interessen hat.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Eigentlich ist das doch ein totales Kompliment. Ich meine, wenn man zu jemandem sagt, dass er wie ein Bruder ist, dann spricht das doch für eine total enge Beziehung. Das heißt ja, man ist nicht nur einer von zig Freunden oder Bekannten, sondern jemand, zu dem man wirklich tiefstes und familiäres Vertrauen empfindet. Wem gegenüber empfindet man so etwas schon? Beziehungen kommen und gehen. Man verknallt sich, die Verliebtheit geht weg, es geht auseinander. Aber Geschwisterbeziehungen, auch wenn sie nur gefühlt sind, halten ja länger, das ganze Leben lang.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Eigentlich ist es wirklich ein totales Kompliment, wenn jemand einen Stellenwert wie ein Geschwisterteil genießt. Das Problem ist natürlich, dass er sich in diesem Moment eine andere Geste erhofft hat, weil er Gefühle für seine Freundin entwickelt hat. Das in diesem Augenblick eine Welt zusammen bricht und das eigentliche Kompliment eher als fetter Korb oder als eine verbale Ohrfeige gesehen wird, ist glaube ich normal.

Jetzt kommt es natürlich auch auf das Alter an. Gerade dieses Thema ist vielen in der Pubertät oder Jugend im Allgemeinen nicht fremd. Da werden aus beste Freundinnen & Freunde auf einmal Paare oder irgendeiner von beiden entwickelt Gefühle, obwohl der oder die andere keine entwickelt, weil sie oder er den besten Freund nicht verlieren will, welcher den Stellenwert als Bruder/Schwester genießt.

Ich hatte mal einen sehr guten Freund. Wir haben wirklich alles miteinander gemacht. Irgendwann trennte er sich von seiner Freundin, die er bereits 2 Jahre hatte. Die Begründung war aber eher, das nur Stress ist. Letzten Endes stellte sich aber heraus, dass er mehr von mir wollte, aber ich nicht von ihm.

Jedenfalls nicht, um meine Freundschaft zu zerstören. Ich war reflektiert genug um zu sagen, ja da ist genug für eine Beziehung, aber das wird ignoriert, weil ich zu jung bin, um behaupten zu können, wir bleiben ewig zusammen und ruinieren uns nicht die Freundschaft.

Mittlerweile sind wir keine Freunde mehr. Wenn wir uns sehen, reden wir miteinander, aber wenn es kurze Gespräche gibt, pocht er darauf immer rum. So oder so hat es unsere Freundschaft dann doch zerstört, weil er immer wieder versucht hat, dass es mehr zwischen uns wird.

Das bei Deinem Freund die Gefühle jetzt eher enttäuscht wurden und er dieses Kompliment nicht genießen kann, das ist vollkommen klar. Vielleicht legt es sich aber wieder. Gerade in jungen Jahren mit der Gefühlsachterbahn dürfte das kein Problem darstellen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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