Wenn Veganerin der Familie vegane Ernährung aufzwingt

vom 01.11.2014, 22:51 Uhr

Mein Onkel ist von meiner Tante recht genervt, denn die lebt vegan und die Familie soll sich da beteiligen. Weil sie ja für alle kocht, müssen die anderen darunter leiden, dass sie nur vegan kocht, es kein Fleisch, keine Milch und keine Eier gibt. Erst hat meine Tante nur auf Schweinefleisch verzichtet – weil sie das für gesund hielt. Dann hat sie generell kein Fleisch mehr gegessen, keine Eier und nun vollkommen vegan.

Mein Onkel beschwert sich immer darüber und er kauft dann oft heimlich irgendwas für sich beim Fleischer. Auch mein Cousin macht da nicht mit und kocht für sich selbst. Nur dessen Bruder hat sich von der veganen Kochweise anstecken lassen und lebt nun auch vegan. Diese neue Kochart hat also die Familie mehr oder weniger gespalten und meinen Onkel dazu gebracht, sich nach dem Essen heimlich zur Imbissbude zu schleichen.

Ist doch schade oder? Es ist ja nicht verkehrt, mal was Veganes zu machen, aber das anderen aufzuzwingen oder die da mit hineinzuziehen, ist doch blöd. Wie findet ihr das und wie würdet ihr euch verhalten, wenn ihr zu veganem Essen gezwungen werdet?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 01.11.2014, 22:54, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich würde auch anfangen, für mich selbst zu kochen. Meiner Meinung nach schadet es nichts, wenn man ab und zu mal etwas Veganes zu sich nimmt, aber wenn man sich mit der veganen Ernährungsweise absolut nicht identifizieren kann, dann muss man irgendwie schauen wo man bleibt. Ich habe in meinem Freundeskreis auch einige sehr militante Veganerinnen, die mir ihren Ernährungsstil aufzwingen möchten.

Die Familie sollte noch einmal mit der Tante reden und wenn diese sich absolut weigert, noch etwas mit Fleisch zuzubereiten, dann muss man halt eine Spaltung der Familie in Kauf nehmen. Oder dein Onkel kocht ab und zu selbst, für die Tante natürlich vegan, aber für sich selbst halt mit tierischen Produkten. Ich würde mir die Angelegenheit nicht allzu lange ansehen. Am Anfang würde ich noch mitziehen, aber irgendwann würde ich mich ebenfalls sperren und wenn es das Zusammenleben kostet.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12596 » Talkpoints: 13,57 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ist doch gut, dass sie vegan kocht, denn immerhin kann sich jeder Fleischesser in der Familie in einer Pfanne Hackfleisch oder Bacon anbraten und anschließend zum Essen auf den Teller dazugeben, wenn man möchte. Außerdem kann man sich auch ein Steak in der Pfanne anbraten und dies mit einem veganen Gericht essen. Oder hat die Mutter etwas dagegen, wenn man in ihrer Anwesenheit in Fleisch beißt? Das würde die ganze Sache natürlich schwieriger machen.

Wenn sich die vegane Köchin vielleicht sogar mittlerweile vor Fleisch ekelt, dann ist es doch eine Zumutung wenn man der Überzeugung ist, dass diese Fleisch wegen der ganzen Familie anfassen muss. Wenn sich meine Mutter zum Beispiel vor Rosenkohl ekeln würde, dann würde ich niemals von ihr verlangen, dass sie mir welchen zubereitet. Außerdem ist es doch viel einfacher vegan zu kochen und anschließend kann man nicht-vegane Zutaten hinzufügen. Fleisch, Sahne oder Käse kann man ja nicht so einfach aus einer Speise picken und wenn, dann bleiben Reste davon übrig und vielleicht ist das für die Veganer auch nicht so appetitlich.

Meiner Meinung nach ist das die beste Lösung. Es wäre aber natürlich auch nicht okay, wenn sich zum Beispiel Eier im Kühlschrank befinden, die irgendeine Person aus dem eigenen Geld gekauft hat und diese in den Mülleimer landen, obwohl man diese noch essen könnte. Denn das wäre eine Verschwendung und somit auch irgendwie gegen eine vegetarische oder vegane Einstellung, da man als Vegetarier oder Veganer auch gegen eine gewisse Verschwendung ankämpft, wenn man nicht vegetarisch oder vegan aus Geschmacksgründen ist.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das Problem ist wohl nicht die vegane Ernährung der Frau sondern die Tatsache, dass sie nicht zu verstehen scheint, dass nicht jeder in ihrer Familie darauf Lust hat. Wenn sie eine Diät machen würde ohne Kohlehydrate oder Weizen oder was auch immer diese Woche gerade ganz Böse ist würde sie wahrscheinlich ähnliche Reaktionen bekommen.

Ich würde es in dem Fall wohl erst mal mit einem Gespräch versuchen und anbieten bei der Suche nach Gerichten zu helfen, die man ohne großen Aufwand in zwei Varianten herstellen kann. Man kann einen Nudelauflauf ja zum Beispiel ganz einfach auf zwei Auflaufformen verteilen. Einer enthält dann Schinken und wird mit Käse überbacken, im anderen ist Laborfleisch und Analogkäse. Oder man kocht die Beilagen für alle und hat dann eine Pfanne mit Schnitzeln und in der anderen irgendwelche Bratlinge.

Es kann natürlich sein, dass das nichts bringt, wenn sie zur Sorte der dogmatischen und militanten Veganer gehört. Immerhin scheint es ihr ja so wichtig zu sein, dass sie ihr Ding durchzieht, dass sie es in Kauf nimmt, wenn sich ihr Mann als direkte Folge daraus nun ziemlich ungesund ernährt.In so einem Fall würde ich mich dann auch selber an den Herd stellen, weil ich Analogkäse und Fleischersatzprodukte und das ganze andere Veganerfutter aus dem Labor total widerlich finde. Zum Glück kann ich kochen und bin nicht darauf angewiesen von anderen bekocht zu werden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich finde es total bescheuert, wenn man anderen Menschen immer so seinen Willen aufzwängen muss. Ich meine, wenn sie sich vegan ernähren will ist es ja gut und schön, aber sie sollte auch die anderen Bedürfnisse erkennen und auch für die anderen dann noch mal etwas kochen. Man kann und sollte einfach nicht so egoistisch sein. Meiner Meinung nach sollte man dann für die anderen noch mal kochen und eben auch etwas mit Fleisch machen für die Kinder, die ja noch im Wachstum sind.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde nun nicht unbedingt, dass den anderen Familienmitgliedern die vegane Ernährung aufgezwungen wird. Die Frau wird es ihren Kindern und ihrem Mann doch sicherlich nicht verbieten, sich auch mal einen Joghurt zu kaufen. Sie kocht eben vegan, was ja aber nicht bedeutet, dass die anderen zwangsläufig auch Veganer sein müssen. Zu sehr vielen Gerichten kann man sich doch eben einfach ein Stück Fleisch oder ein Ei dazumachen, wenn man das nun unbedingt möchte und braucht.

Ich finde es schön, wenn man als Familie gemeinsam essen kann, so dass ich nicht nicht vorschlagen würde, dass sich eben jeder selbst etwas kochen soll. Es ist doch aber nicht schlimm, wenn man sich auch als Fleischesser zu den Hauptmahlzeiten vegan ernährt. Davon fällt man doch nicht tot um. Und wenn einem das nicht reicht, dann kann man sich eben schnell in der Pfanne noch ein Steak zum Essen dazu machen,

Es spricht ja auch nicht dagegen, dass die Fleischesser in der Familie außerhalb der großen Mahlzeiten unvegane Snacks zu sich nehmen und auch außerhalb von zu Hause Fleisch essen oder sich eben ab und zu etwas anderes zum Essen dazu machen. Ich finde nicht, dass hier irgendwer dazu gezwungen wird, sich einer bestimmten Ernährungsweise unterzuordnen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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