Lernpausen spontan machen oder von Beginn festlegen?

Wenn ich den ganzen Tag lerne, beziehungsweise mit Unikram beschäftigt bin, mache ich immer spontan Pausen. Ich mache einfach so lange etwas für die Uni, bis ich merke, dass ich dringend eine Pause benötige, weil mein Gehirn nicht mehr aufnahmefähig ist. Die Pause mache ich dann so lange, bis ich wieder etwas motivierter und auch etwas zu Kräften gekommen bin.

Leider kommt es dann durchaus dazu, dass ich die Pausen viel länger mache, als eigentlich nötig und dass ich dadurch eben auch recht oft Pausen mache. Allerdings ist das bei mir dennoch viel effektiver, als die Pausen von Beginn an festzulegen. Dann "müsste" ich Pausen, wenn ich gerade voll im Lernfluss wäre und müsste mich auch wiederum weiter ans Lernen machen, wenn ich mich noch nicht bereit dafür fühlen würde. Macht ihr Lernpausen auch lieber spontan oder macht ihr euch von Anfang an einen Lernplan für den Tag, in den ihr die Pausen direkt eintragt?

Ich denke, beides hat vor und Nachteile. Lernen bringt nicht wirklich was, wenn der Kopf zu voll ist und einfach erst mal nichts mehr aufnimmt. Andererseits kommt man dann eben wie beschrieben schnell in die Versuchung, dass man sehr oft und lange Pausen macht.

Als ich mit dem Lernen fürs Examen angefangen habe, habe ich mir einen Lernplan aufgehängt. Dort stand drin, wann ich welches Thema gelernt haben musste. Ich konnte somit die Pausen ganz individuell festlegen, wann ich sie gerade brauchte, aber ich hatte auch ein festes Ziel vor Augen, wo ich spätestens am Tagesende sein wollte. Damit habe ich mich doch ganz gut am Riemen reißen können, um die Pausen nicht zu sehr ausufern zu lassen.

Damit Du Deine Pausen nicht zu lang machst, könnte ich mir vorstellen, dass man sich einen Timer stellt, wie lang die Pause sein darf. Danach muss man eben wieder an die Arbeit. ähnlich wie die festgelegten Pausenlängen in der Schule. Oder man macht sich ein Zeitkonto fürs Lernen und legt fest, wie viele Stunden gelernt werden und wie viel Pause sein darf.

Im Endeffekt muss glaube ich jeder selbst sehen, wie er die Selbstdisziplin am besten und vor allem effektivsten aufbringen kann und will. Ich hatte auch Kommilitonen, die zwar jeden Tag angeblich stundenlang gelernt haben, wo aber effektiv nicht wirklich viel heraus kam. Das ist ja auch nicht der Sinn.

Ich glaube ich würde die Lernpausen eher spontan festlegen. Ich bin generell eher der spontane Mensch und kann nicht jede Stunde und jede Minute des Tages exakt durchplanen. Es kann ja immer etwas sein, sodass ein sehr präziser Zeitplan schnell mal durcheinander gebracht werden kann. Daher würde ich mich da nicht so festlegen wollen, damit ich hinterher nicht umso frustrierter bin, dass ich nicht alles so eingehalten habe wie ich es geplant habe.

Ich fange immer sehr frühzeitig mit dem Lernen an, sodass ich selbst bei Pausen beim Lernen noch gut mit dem Stoff durchkomme und dann noch genug Zeit für Wiederholungen und sowas habe. Ich achte da auch auf mein Bauchgefühl. Wenn ich merke, ich bin grad eh nicht mehr aufnahmefähig und die Konzentration schwächt ab, dann mache ich eben eine Pause.

Ich habe es meistens so geregelt, dass ich eine Kombination aus beidem hatte. Zu Beginn eines Lerntags habe ich mir immer ein Lernziel gesetzt, das realistisch aber auch fordernd war und welches ich unbedingt bis zum Ende des Tages erreichen wollte. Da ich weiß, dass ich von früh morgens bis etwa 12 oder 13 Uhr am effektivsten lerne, habe ich dann meistens eine feste erste größere Pause für den frühen Nachmittag eingeplant, in der ich mir dann auch ein Mittagessen zubereitet und mir ein oder zwei ganze Stunden Verschnaufpause gegönnt habe. Bis zu dieser festgelegten Mittagspause konnte ich meine Konzentration in der Regel auch aufrecht erhalten, sodass ich vorher keine oder nur kleine Pausen von etwa 10 Minuten genommen habe.

Am Nachmittag ließ meine Konzentration dann für gewöhnlich relativ deutlich nach, sodass ich mit dem Stoff langsamer vorankam und auch öfter mal meine Lernunterlagen für 20 oder 30 Minuten beiseite legen musste, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Dadurch, dass ich den Vormittag über aber immer recht konsequent durchgelernt habe, konnte ich mir in der zweiten Hälfte meines Lerntages auch etwas mehr Freiheiten erlauben. Die Pausen nach der Mittagspause habe ich also stets spontan und von meiner akuten Verfassung abhängig gemacht. Mit diesem System habe ich mein Tageslernziel eigentlich so gut wie immer in einem soliden zeitlichen Rahmen erreicht, sodass mir am Abend dann noch Zeit zur Entspannung und für ein paar schöne Dinge blieb.

Ich habe es in solchen Fällen auch immer so gemacht, dass ich die Pausen spontan gemacht und nicht vorher geplant habe. Wenn man lernt, kann man eben nicht vorher genau planen, wann man eine Pause braucht. Natürlich besteht bei spontanen Pausen eher die Gefahr, dass man diese etwas mehr ausdehnt und später wieder mit dem Lernen beginnt. Das ist mir auch immer so gegangen. Aber trotzdem finde ich es wichtig, dass man die Pausen dann macht, wenn man sie braucht und nicht, wenn es im Plan steht.

Ich habe auch immer spontane Pausen gemacht. Ich hatte es erst anders versucht, aber das Problem dabei war, dass ich dann immer noch Power hatte und meine festgelegte Pause hat mich dann im Prinzip beim Lernen behindert. Ich finde es besser, wenn man die Pausen so nimmt, wie man sie braucht, auch wenn sie dann mal ein bisschen länger sind. Dann braucht man das einfach so.