Wie wichtig ist die Einhaltung der Regelstudienzeit?

vom 02.07.2016, 17:55 Uhr

Die Tochter meiner Nachbarin wird in diesen Monaten ihren Bachelor beenden und möchte im Herbst in den Master an einer anderen Universität wechseln. So wie es aussieht, ist sie schon ein oder zwei Semester über der Regelstudienzeit drüber, wobei sie sich dafür schämt. Sie meint, dass sie oft deswegen schief von der Seite angeschaut werden würde und dass nur die wenigsten Menschen Verständnis dafür hätten. Sie käme sich teilweise schon unnormal und schäbig vor wegen den Reaktionen einiger Menschen aus ihrem Umfeld. Daher verschweigt sie dieses Detail gerne mal, auch wenn das nicht immer geht.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was daran so schlimm sein soll, wenn man die Regelstudienzeit nicht einhält. In meinen Augen ist das Studium eine Zeit, wo man sich ausprobieren kann, egal ob man jetzt in Kurse und Fächer reinschnuppert, um seine Interessen zu finden oder ob man jetzt verschiedene Jobs oder Reisen ausprobiert. Der Ernst des Lebens fängt ja früh genug an, daher finde ich, dass man das Leben im Studium genießen sollte. Ich finde es nicht schlimm, wenn man nur ein oder zwei Semester länger studiert, aber wenn jemand 40 Jahre lang studiert und immer noch nicht mit dem ersten Studienabschluss fertig ist, wird es langsam peinlich.

Wie wichtig ist eurer Meinung nach die Einhaltung der Regelstudienzeit? Kann es sein, dass ich das total falsch einschätze? Wie wichtig ist späteren Arbeitgebern die Einhaltung der Regelstudienzeit?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke auch nicht, dass ein oder zwei Semester ein großes Problem darstellen. Das gilt ganz besonders dann, wenn man sich selbst um die Finanzierung kümmern muss und deshalb vielleicht nicht ganz mit dem Arbeitspensum mithalten konnte. Aber selbst wenn nicht, ist das eigentlich halb so wild.

So wie du es beschreibst kann es passieren, dass das eine selbst erfüllende Prophezeiung wird. Wenn man sich für seine längere Studienzeit schämt, kann es schnell passieren, dass man bei einem Bewerbungsgespräch in eine Verteidigungshaltung gerät, die dann sehr negativ ausgelegt wird. Wenn man allerdings offen damit umgeht, wäre das vielleicht kein Problem gewesen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 03.07.2016, 08:01, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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