Höhe vom Selbstbehalt bei Unterhaltszahlungen

Wenn jemand Unterhaltszahlungen leisten muss, aber selber sehr wenig verdient, dann verbleibt ihm doch wohl in aller Regel auch ein gewisser Geldbetrag an Selbstbehalt. Aber wie und wonach wird denn dieser Selbstbehalt berechnet? Welche Auswirkungen hat denn der Selbstbehalt auf die Unterhaltszahlungen? Könnte es demnach rein theoretisch passieren, dass jemand nur 50€ Unterhalt vom Unterhaltspflichtigen bekommt, weil mehr durch die festgelegte Höhe des Selbstbehaltes nicht möglich ist?

Es gibt die sogenannte Düsseldorfer Tabelle. Hier findet man die Höhe der Unterhaltszahlungen bei jeweiligen Einkommenshöhen und kann direkt ablesen, was man (in etwa) an Unterhalt zahlen muss. Auch steht auf der Seite etwas vom Selbstbehalt. Es kommt auf das Alter des Kindes an und auch darauf, ob man selber erwerbstätig ist oder nicht. So liegt der Betrag dann zwischen 880 Euro (nicht erwerbstätig) und 1300 Euro (erwerbstätig und volljähriges Kind). Am besten ist, du schaust wirklich direkt dort auf der Seite nach, dort ist alles wunderbar erklärt und aufgeführt.

Zusätzlich zu dieser Tabelle gibt es auch noch eine Tabelle, die den Bedarf von Kindern auch berechnet. Kann also wirklich jemand selbst nur 50 Euro Unterhalt für sein eigenes Kind bezahlen, dann kann der Empfänger des Unterhalts das ganze mit einem Antrag aufstocken lassen. Das fällt dann ebenfalls unter den Unterhaltsvorschuss.

Sollte derjenige der den Unterhalt leisten muss einmal mehr verdienen, dann fordert das Jugendamt die Beiträge die sie als Vorschuss geleistet haben auch von diesem zurück. Der Bedarf bzw. was mindestens gezahlt werden muss wird anhand des Kindergeldes berechnet. Somit ist es mindestens das halbe Kindergeld, welches für das 1. Kind momentan 190 Euro beträgt. Können die 95 Euro wegen dem Selbstbehalt nicht erbracht werden oder nur 50 Euro davon, dann kommen die restlichen 45 Euro als Unterhaltsvorschuss vom Jugendamt noch dazu.