Nach Operation Angst vor Tablettensucht haben?
Meine Freundin wurde diese Woche operiert und hatte gerade am Anfang große Schmerzen. Sie ist inzwischen zu Hause und hat Bettruhe verordnet bekommen, wobei sie auch Tabletten verschrieben bekommen hat, für den Fall, dass die Schmerzen unerträglich werden. Ihr wurde auch genau gesagt, wo die Höchstdosis liegt, damit sie nicht versehentlich überdosiert und sich damit schadet.
Die Operation war am Montag, wobei sie am Montag und am Dienstag jeweils eine Schmerztablette genommen hat. Die Höchstdosis liegt bei drei Tabletten pro Tag. Inzwischen sind die Schmerzen auch ohne entsprechende Tabletten erträglich, sodass sie darauf verzichten kann.
Jetzt macht ihr Freund sich aber Sorgen, dass sie von den Tabletten süchtig geworden sein könnte. Er hat generell Misstrauen in die Pharmaindustrie und unterstellt gerne mal, dass da irgendwelche Mittel drin sind, dass man noch schneller abhängig wird. Ich habe schon versucht mit ihm zu sprechen und ihm die Angst zu nehmen, jedoch ohne Erfolg. Könnt ihr verstehen, wie jemand nach einer Operation Angst vor einer Tablettensucht (der Freundin) haben kann? Es sind wirklich nur sehr wenige Tabletten weg, ich habe die Blister gesehen.
Nein, denn wenn man mal logisch darüber nachdenkt sind solche Tabletten und auch durchaus starke Tabletten nach einer Operation einfach nötig. Ich kenne es, wenn man es aushalten will, so bin ich auch, aber es gibt dann auch durchaus Menschen, die chronische Schmerzen bekommen, weil sie die Tabletten nicht genommen haben. Dem sollte man auf jeden Fall vorbeugen und der Körper kann das auch mal aushalten ohne gleich süchtig zu werden.
Je nach Operation und Art der Tabletten, kann ich schon verstehen, wenn man da gewisse Bedenken hat. Aber meines Wissens nach, müssen dass dann schon wirkliche Hämmer an Schmerzmittel sein. Ich habe schon bei einem Komapatienten erlebt, dass er anschließend, als er wieder wach war, einen richtigen Entzug durchmachen musste. Er hat während des Komas aber auch sehr starke Medikamente bekommen, da er dem Tode recht nah war.
Ich denke, dass sich der Freund deiner Freundin keine großen Sorgen machen muss. Wenn sie nur wenige Tage etwas von dem Schmerzmittel genommen und sich genau an die Dosierung gehalten hat, sollte da nichts passieren. Hat denn die Freundin irgendwelche Anzeichen dafür, dass sie nun abhängig sein könnte? Für mich spricht schon gegen eine mögliche Sucht, dass sie so ohne weiteres die Tabletten nun abgesetzt hat und keine großen Schmerzen mehr hat. Vielleicht würde es den Partner aber beruhigen, wenn er mit dem behandelnden Arzt darüber sprechen würde.
Ich finde das reichlich dämlich von ihm überhaupt das anzunehmen, immerhin sind die Schmerzen nun soweit erträglich das es auch ohne geht. Entsprechend wenn sie keine weiteren Einnimmt dann kann man wohl kaum von einer Sucht sprechen. Eine Sucht ist etwas, bei dem man nicht aufhören kann und wenn diese selbstständig nach eigenem Ermessen abgesetzt werden, dann ist das mit Sicherheit keine Sucht.
Erst wenn das ganze langfristig eingenommen wird, weil die Schmerzen z.B. über Monate anhalten oder dauerhaft vorhanden sind, dann entwickelt sich die Sucht. Auch bei besonders starken Dingen passiert das schneller als bei einfachen Medikamenten. Leider hast du auch gar nicht dazu geschrieben, was deine Freundin hinterher bekommen hat für Tabletten gegen die Schmerzen. Iboprofen macht weniger süchtig, als wenn es sich um Opiate wie Morphin handelt.
Ich habe nach meinen ganzen Operationen teilweise Monatelang täglich die Höchstdosis eingenommen an Schmerzmitteln und bin nicht süchtig geworden. Ich konnte diese ohne Probleme absetzen, musste keinen Entzug durch machen oder sonstiges. Aber es liegt im eigenen Ermessen des Patienten wann er sagt, dass er darauf verzichten kann.
Alleine weil jemand im Umfeld Panik vor einer Sucht macht das ganze abzusetzen und lieber die Schmerzen zu ertragen ist der komplett falsche Weg für eine Heilung. Von daher sollte er sich einfach einmal zügeln mit seinen Vorwürfen gegenüber seiner Freundin, da das nicht sonderlich förderlich ist. Wenn er Bedenken dazu hat, dann kann er auch den Arzt aufsuchen der das ganze verschrieben hat und sich dort informieren lassen. Einfach etwas behaupten ohne entsprechendes Hintergrundwissen ist einfach nur albern und kontraproduktiv.
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