Welche Arten von Mischbereifungen am Auto erlaubt?

vom 24.06.2016, 20:27 Uhr

Rein theoretisch könnte man ja am Auto 4 Reifen von unterschiedlichen Herstellern oder Profilen drauf haben. Oder man hat beispielsweise im Sommer vorn zwei Sommerreifen und hinten zwei Winterreifen drauf. Aber ist denn solch eine Mischbereifung am Auto überhaupt zulässig? Hattet ihr schon mal solch ein „Reifendurcheinander“ an eurem Auto und könnte es da Ärger oder Probleme geben?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dass Reifen unterschiedlicher Hersteller ein Problem sind, glaube ich nicht. Das hatte ich auch schon, als ich mit den Sommerreifen in die Werkstatt kam und die Reifen gewechselt werden sollten, da waren zwei meiner mitgebrachten Reifen nicht mehr gut und wurden getauscht und die neuen Reifen stammten nicht vom gleichen Hersteller wie die anderen, die noch weiter verwendet wurden,

Darin sehe ich auch kein Problem. Es mag irgendwelche Statistiken geben, dass vielleicht der Reifen A von einem Hersteller einen minimal kürzeren Bremsweg bringt als der Reifen B von einem anderen Hersteller. Aber ob das praktisch so relevant ist? Ob man das im Alltag merkt? Ich habe jedenfalls mit den Mischreifen keine Veränderungen bemerkt.

Ich bin auch schon im Sommer mit einem Winterreifen gefahren, weil der eine Winterreifen das Ersatzrad darstellte und nach dem Defekt eines Reifens hatte ich nur den. Auch da ist mir keine Veränderung am Fahrverhalten aufgefallen.

Obwohl ich so viel fahre, bin ich noch nie in der Situation gewesen, dass irgendwer meine Reifen kontrolliert hätte. Ich musste schon einmal bei einer Polizeikontrolle alles Mögliche vorzeigen, aber für die Reifen hat sich niemand interessiert. Daher finde ich, man sollte sich da vielleicht gar nicht so viele Gedanken machen. Es prüft keiner.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 25.06.2016, 15:39, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Der Reifen und vor allem seine Größe ist beim Auto sehr wichtig, da durch den Reifen viele Systeme wie Tacho, ABS, ESP usw. beeinflusst werden. Genauer gesagt ist der Abrollumfang des Reifens, also der Umfang der Lauffläche, entscheidend.

Er sollte bei allen 4 Reifen gleich sein und darf laut Gesetz zwischen den Reifen nicht größer oder sein als 4% und auch nicht um mehr als 4% von der Serienbereifung, die ab Werk auf dem Fahrzeug war, abweichen. Im Einzelfall kann man auch Reifen mit größeren Abweichungen fahren, das muss aber vom TÜV abgenommen und nach einer Tachojustierung eingetragen werden.

Jeder Reifen hat eine Größe, zum Beispiel mit 195/55/16 angegeben wird. Jeder Reifen dieser Größe hat unabhängig vom Hersteller einem ziemlich gleichen Umfang, der sich mit der Zeit auch leicht ändert, zum Beispiel durch Abnutzung des Reifens. Daher ist es also irrelevant von welchem Hersteller der einzelnen Reifen sind, solange die Größe der Reifen passt.

Ich persönlich empfehle auch zumindest auf jeder Achse die gleichen Reifen zu fahren, da verschiedene Reifen durch die unterschiedlichen Profile und Gummimischungen sich in gewissen, zum Beispiel in Kurven oder beim Bremsen, unterschiedlich verhalten und bei unterschiedlichen Reifen auf der gleichen Achse wird es schwieriger das Auto in schwierigen Situationen wie einer Notbremsung zu kontrollieren.

Diese Unterschiede der Reifen werden aber nicht als Mischbereifung bezeichnet. Der Begriff Mischbereifung besagt, dass bei einem Fahrzeug wie meinem Youngtimer auf den einzelnen Achsen Reifen in verschiedenen Größen zugelassen sind. So fahre ich auf dem Auto auf der Vorderachse Reifen mit der Größe 225/40/18 und auf der Hinterachse sind Reifen mit der Größe 255/35/18 aufgezogen.

Die Mischbereifung auf meinem Auto ist aufgrund der breiteren Felgen der Hinterachse notwendig, allerdings ist die Abweichung der Reifen zwischen Vorder- und Hinterachse im Toleranzbereich, sodass es kein Problem ist diese großen gleichzeitig zu fahren.

Wenn die Abweichung aber viel größer ist, dann kann das zu Problemen beim Bremsen führen, da die einzelnen ABS-Sensoren bei konstanter Geschwindigkeit unterschiedliche Werte messen und dafür sorgen, dass das ABS wesentlich früher als notwendig eingreift und dass das ESP nicht mehr richtig funktioniert, was in einer Notsituation fatal sein kann.

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» DoubleK » Beiträge: 1215 » Talkpoints: 15,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mischbereifungen sind zulässig, sofern sie auf einer Achse gleich sind. Sprich ich kann nicht vier Reifen von vier unterschiedlichen Herstellern in unterschiedlicher Qualität haben, sondern muss davon mindestens zwei haben und auch vorweisen. Bei einer Kontrolle kostet das ansonsten direkt Geld, selbst wenn die Maße die gleichen sind, ist das bereits ein Grund für eine Ordnungswidrigkeit.

Vorne Sommerreifen und hinten Winterreifen zu fahren macht keinen Sinn, denn was erhoffst du dir davon? Mehr Gripp oder längere Lebensdauer? Die Winterreifen sind für den Sommer nicht sonderlich gut geeignet und fahren sich auf der warmen Fahrbahn schneller ab. Dazu ist der Gripp und Bremsweg auf warmen bzw. heißen Asphalt deutlich schlechter und daher würde ich davon auch absehen im Sommer mit Winterreifen umher zu fahren.

Wenn es sich dabei um das Reserverad bzw. Notrad handelt, dann ist es ohnehin keine dauerhafte Lösung und braucht ohnehin einen neuen da diese nicht für die regulären Geschwindigkeiten zugelassen sind und daher billiger. Ein vollwertiges Reserverad bekommt man heute fast in keinem neuen Auto mehr mitgeliefert, wenn man sich das ganze anschaut sind es einfache Noträder die maximal bis Tempo 80 gefahren werden dürfen. Ohnehin darf man mit einem Notrad nicht mehr fahren und muss sich somit zeitnah um einen Ersatzreifen kümmern.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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